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lothringer dreizehn
Ort für zeitgenössische Kunst / Space for Contemporary Art
Lothringer Straße 13
81667 München
Tel. 089 - 448 69 61, Fax 089 - 688 62 44
Di - So, 13 - 19 Uhr / Tue - Sun, 1 - 7 p.m.
info@lothringer-dreizehn.com
www.lothringer-dreizehn.com
lothringer13/program angels
mediale experimente
do - so 16 - 19 uhr / jetztredi - jour fix jeden monatsersten um 20 uhr
tel +49-89-45911905 / fax +49-1212-562849645
mailto:alle@programangels.org
http://www.programangels.org
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
09.06. - 10.09. 2006
Franka Kaßner
Deutschlandromantik
Franka Kaßner zeigt erstmals in einer komplexen Einzelausstellung
ihr Werk. Eine Großskulptur, zwei Videoinstallationen, eine Performance und zwei Lieder. Kaßner konfrontiert die BesucherInnen mit dem Thema der sichtbaren Identität, mit dem Selbst in der Manifestation des politischen und sozialen Klischees: Tribüne, Diktator, Karaoke, Kinderlied und Revolution. Soziales, Politisches, den Körper, Macht, Ruhe, Geschlecht und Kunst definiert Franka Kaßner auf direkte Weise. Worin liegt ihre Vorstellung von der Identität als Deutsche? Großvater, Vater, Mutter und das Selbst führt uns Kaßner als Protagonisten in ihren skulpturalen Installationen vor; Verweise in die deutsche Geschichte, die sie als persönliche Erinnerung bezeichnet: die Muster des Bayreuther Barock, Paraden und Stoffdrapierungen, Caspar David Friedrich und die Kreidefelsen auf Rügen, Novalis und die Blaue Blume, Eiche rustikal, die DDR und Deutschland heute zeigen sich quasi als Oberflächenstruktur in ihren konfrontativen Skulpturen und Installationen. Franka Kaßner lenkt den Blick auf Fakten der deutschen Geschichte und überführt ihre Wahrnehmungen als Skulpturen und Installationen in unsere Gegenwart. Konfrontiert sind wir mit Material und Form und/oder deren politischen Kodierungen?Was beeindruckt mehr: Form und Material eines Gegenstandes oder der Grund, warum er da steht, wo er steht? Das Inhaltliche einer politischen Rede, oder die physische Realität der immer gleichbleibenden Bewegungsmuster eines PolitikerInnenkörpers in der Öffentlichkeit?
Die Bedeutung eines solchen Werkes liegt in den Interpretationsmöglichkeiten des Einzelnen.Die Ausstellung als Möglichkeit der verdichteten, politisierten Alltagswahrnehmung für die Künstlerin, die Gäste und die BesucherInnen gleichermaßen. Deutschlandromantik: Franka Kaßner im Selbstportrait.
Ein mit Franka Kaßner gemeinsam erstelltes Gästeprogramm kommentiert die Ausstellung. Sämtliche Termine entnehmen Sie bitte unserem monatlich erscheinenden Kalender. Eine Publikation zum Werk von Franka Kaßner erscheint im Verlag Silke Schreiber, München.
Uli Aigner Juni 2006
Eröffnung: Donnerstag, 8. Juni, 19.00 Uhr
mit: DJ Apollo Pachinko & Yudi Noor
Weitere Veranstaltungen:
22. Juni, Do, 20.00 Ralf Westhoff DER PLAN DES HERRN TOMASCHECK Kurz - Spielfilm
29. Juni, Do, 20.00 Matze Görig SKOTOM Video
Führungen:
10. Juni, Sa, 15.00 Führung durch die Ausstellung Franka Kaßner Deutschlandromantik
17. Juni, Sa, 15.00 Führung durch die ghostAkademie mit Uli Aigner
24. Juni, Sa, 15.00 Führung durch die Ausstellung Franka Kaßner Deutschlandromantik
Wir möchten auf folgende Veranstaltung im Rahmen der aktuellen Ausstellung Franka Kaßner Deutschlandromantik hinweisen:
Der Plan des Herrn Tomascheck. Kurz-Spielfilm von Ralf Westhoff
Donnerstag, 22. Juni , 20.00 Uhr, Eintritt Frei
Die Geschichte des Filmes spielt im Herbst des Jahres 1961. Wir befinden uns in der Umgebung eines kleinen thüringischen Grenzorts. Der Mauerbau ist allgegenwärtig, auch wenn niemand darüber spricht. Der 17-jährige Jochen wohnt in dem engen Haus seiner Eltern. Seine Erfüllung sucht er im Sport. Jochen fällt das seltsame Verhalten des Briefträgers im Ort auf. Er entdeckt den völlig unsportlichen Tomaschek beim Lauftraining im Wald. Außerdem bemerkt er, dass Tomaschek mit dem Fernglas die Bahngleise beobachtet ...
Ralf Westhoff, geb. 1969 in München, lebt und arbeitet als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent in München und war auf zahlreichen internationalen Festivals mit Kurzfilmen vertreten (Starter Filmpreis der Stadt München 2003 und der Award for Best Fiction Short Film beim Melbourne InternationalFilm Festival). Für Der Plan des Herrn Tomascheck wurde er u.a. mit dem den Kurzfilm-Förderpreis des Max Ophüls Festivals 2003 ausgezeichnet. Zur Zeit realisiert er einen 90-minütigen Langspielfilm über das Leben der 30+ Single Generation in München.
Weitere Veranstaltungen:
Donnerstag, 29. Juni, 20.00 Uhr: Matthias Görig: skotom
Führungen:
Samstag, 24. Juni, 15.00 Uhr: Führung durch die Ausstellung Franka Kaßner Deutschlandromantik
GESPRÄCH
DO 31/08/06, 20.00 Uhr
Boris Manner besucht die Ausstellung
Sehr geehrte Interessenten!
Wir möchten auf folgende Veranstaltung hinweisen:
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GESPRÄCH
DO 31/08/06, 20.00 Uhr
Boris Manner besucht die Ausstellung
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Das Interesse Boris Manners am Werk Franka Kaßners beschreibt er mit den Worten :
"Die Arbeiten der Künstlerin lösen bie mir fast immer Angst aus. Als ob ich etwas an mir slebts nicht wahrnehmen kann und der Blick der Küunstlerin, vertreten durch das Kunstwek, dies aber sieht. In dem Gespräch mit ihr möchte ich versuchen, diesem Verdrängtem auf die Spur zu kommen".
Boris Manner lebt in Wien, wo er als Autor, Kulturmanager und Universtitätslehrer am Zentrum für Kunst und Wissenstransfer der Universität für angewandte Kunst arbeitet. Seine letzten Publikationen umfassen u. a. Visum et Repertum in : Visum et Repertum. Hrsg. gem. mit Alexander Rytov (2006), sowie ich überlebe nur und unterhalte mich dabei, im Gespräch mit Anselm Kiefer, in : Lesebuch
Projekte (2006).
Sonntag 10.09, 16.00 Uhr :
Berthold Reiß hält den Vortag "Sage der Zukunft"
Ist Kunst nur gemacht von Autorinnen? Setzt sie nicht Gemachtes, Geschehenes voraus, das wir Geschichte nennen und deren Erzählungen? Dass das Geschehen nicht 1:1 wiederholt werden kann in seiner Erzählung, ist die Einsicht, die ein dunkles Wort wie Sage begleitet. Faktum und Fiktion haben mehr miteinander zu tun, als ihre Trennung. Wir kennen die Romantik als das Unglück, das dieser Trennung folgt wie ein Schatten. So scheint uns die Romantik selbst dunkel, aussichtslos im wörtlichen Sinn: die Phantasie gegen die Vernunft zu verteidigen, am Ende reaktionär die Vergangenheit als Zukunft zu setzen. Diese Erzählung entspricht Teilen der deutschen Geschichte. Und sie dauert an wie ein trojanischer Krieg zwischen Phantasie und Vernunft. >Sage der Zukunft" will diese Fiktion durch ein Faktum brechen: Der Dichter Novalis ist kein verlorener Sohn, vielmehr das legitime Kind der Aufklärung. Die >Träume der Zukunft" gehen in Erfüllung, >wenn die Erziehung zur Vernunft vollendet seyn wird."
Berthold Reiß ist 1962 in Salzburg geboren. Er studierte Kunst an der Akademie in München. Er arbeitet mit Zeichen, auf die Kunst, Werbung, Wissenschaft und Religion zurückgreifen, ohne dass sie die Form der Zeichen durch verschiedene Inhalte verändern. Die Arbeit von Berthold Reiß galt zunächst dieser Statik, die die Kontur der Zeichen als solche ausdrückt. In den seit 2002 entstandenen Aquarellen und in der Publikation "Kant und die Gotik", die 2005 im Verlag H+K, Berlin erschien, geht es darüber hinaus um eine eigene "Synthesis" im Bereich der Zeichen.
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