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Pinakothek der Moderne

Barerstrasse 40
80333 München
Tel. 089 - 23805-360, - 0; Fax - 312
Di - Do 10 - 17 Uhr, Do und Fr zusätzlich bis 20 Uhr
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www.pinakothek-der-moderne.de
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16.03.-15.05.2011

Emil Nolde - Aquarelle

Staatliche Graphische Sammlung München in der Pinakothek der Moderne

 

Mit dieser Ausstellung zu Emil Nolde (1867-1956) werden die selten gezeigten 24 Aquarelle aus dem Besitz der Staatlichen Graphischen Sammlung nach längerer Zeit dem Publikum der Pinakothek der Moderne zugänglich gemacht. Diese berühmten wie beliebten Blätter des bekannten deutschen Expressionisten umfassen sämtliche Sujets seines Werkes und können aufgrund ihrer extremen Lichtempflindlichkeit nur sehr selten ausgestellt werden.

 

Schon früh verwendete Nolde die Aquarelltechnik. Seinen charakteristischen Stil von nass in nass aufgetragenen Farben entwickelte er zwischen 1900 und 1910. Ab 1911 benutze er zunehmend stark saugende Japanpapiere, die das Verlaufen der Farbe zusätzlich noch verstärken. Alle Sujets seines Werks sind auch in der Aquarellmalerei vertreten. Sie diente nicht etwa der Vorbereitung von Ölgemälden, sondern wurde zu einem eigenständigen Teil des Werks. Auch in den Aquarellen bleiben die mal strahlend-leuchtenden, mal in dunkler Tonigkeit klingenden Bilder immer dem Gegenstand verpflichtet. Die Form genügt sich nicht selbst, so sehr sich auch die Farbklänge verselbständigen. Darin änderte sich Noldes Aquarellmalerei über die Jahrzehnte so gut wie nicht, so dass die meist undatierten Blätter auch nur schwer einzelnen Werkphasen zugeordnet werden können.

 

Die Ausstellung macht auch auf ein spannendes Stück Sammlungsgeschichte aufmerksam:

Die Staatliche Graphische Sammlung München erwarb bereits 1927 im Graphischen Kabinett, München (später: Galerie Günter Franke), das erste Aquarell von Emil Nolde. Zwei weitere Ankäufe wurden 1929 und 30 direkt beim Künstler in Berlin getätigt. Die Aquarelle sowie 16 der 22 Druckgraphiken des Künstlers in der Sammlung blieben von der Aktion »Entarteter Kunst« durch die Nationalsozialisten verschont.

Zwei Aquarelle stammen aus der Sammlung des Oberlandesgerichtsrat Karl Osthelder (um 1860­1945), über den wenig bekannt ist. Er war bereits in den 1920er Jahren im Freundeskreis der Staatlichen Graphischen Sammlung als Förderer der zeitgenössischen Kunst aktiv und vermachte seine umfangreiche Kunstsammlung dem bayerischen Staat.

Sophie und Emanuel Fohn erwarben ­ überwiegend im Tausch gegen ihre Sammlung mit Zeichnungen des frühen 19. Jahrhunderts ­ 1937 in der Aktion »Entartete Kunst« beschlagnahmte Werke, die zuvor im Besitz öffentlicher Sammlungen Deutschlands waren. 1964 schenkte das Sammlerehepaar seine Sammlung den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, darunter befand sich auch ein bedeutendes Aquarell Noldes, das bislang noch keiner Sammlung eindeutig zugeordnet werden konnte, aber sich wahrscheinlich ehemals in Essen, Folkwang-Museum oder in Wuppertal-Elberfeld, Städtische Galerie, befand.

Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen hatten vor und nach 1945 auch Malerei auf Papier gesammelt, die 1967 an die Staatliche Graphische Sammlung abgegeben wurde. Von Nolde kamen auf diesem Weg sieben Aquarelle in die Sammlung.

Weitere zehn Aquarelle gelangten durch die Sammlung Kruss nach München.

Martha (gest. 1977) und Markus (1872­1962) Kruss vermachten ihre Sammlung expressionistischer Kunst, die Markus Kruss bereits seit dem Ersten Weltkrieg zusammengetragen hatte, dem bayerischen Staat. Zu Nolde hatten Kruss und seine 1942 verstorbene erste Frau freundschaftlichen Kontakt; mit zehn Aquarellen und sechs Druckgraphiken war er bei den Werken auf Papier der am besten vertretene Künstler in der Sammlung Kruss.

 

 

 

 

 

 

Über die Stiftung Pinakothek der Moderne

Die 1994 gegründete Stiftung Pinakothek der Moderne ist aus dem Bewusstsein heraus entstanden, dass bürgerschaftliches Engagement notwendig ist, um unserer Gesellschaft entscheidende Impulse für ihre Weiterentwicklung zu geben. Mit Spenden in Höhe von rund 13 Millionen Euro ermöglichte sie den Bau der Pinakothek der Moderne. Seitdem unterstützt die Stiftung, die über den Einsatz ihrer Mittel selbst bestimmen kann, die Sammlungen der Pinakothek der Moderne besonders im Hinblick auf die räumliche und funktionale Vermittlung von Kunst. In diesem Sinne hat die Stiftung 2009 die Initiative ergriffen, eine stärkere Aktivierung des Kunstareals München zu fördern. Ziel ist es, den Zugang zu den Sammlungen zu vereinfachen, ihre Sichtbarkeit zur erhöhen und ihre Vernetzung untereinander zu fördern.

Weitere Informationen unter http://www.stipimo.de

Quelle. Newsletter Oktober 2010

 

100 Jahre Schack-Galerie

Festakt zur Eröffnung: Dienstag, 17.11. 2009, 16.30

Vor 100 Jahren am 18. September 1909 eröffnete die Schack-Galerie an der Prinzregentenstraße in München. Bauherr war seinerzeit Kaiser Wilhelm II., der auch die angrenzende Preußische Gesandtschaft errichten ließ. Die Pläne, die auf einen ersten Entwurf von Adolf von Hildebrand zurückgehen, lieferte Max Littmann, der Architekt des Münchner Prinzregententheaters.

Die Schack-Galerie ist mit ihren umfangreichen Werkkomplexen von Moritz von Schwind, Anselm Feuerbach und Arnold Böcklin eine der wichtigsten Sammlungen zur deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts. Sie wurde durch Adolf Friedrich Graf von Schack begründet, der neben Ludwig I. der bedeutendste Sammler zeitgenössischer Malerei in Deutschland war. Bis zu seinem Tod im Jahr 1894 erwarb er rund zweihundert Gemälde von deutschen Künstlern und etwa siebzig Kopien nach Gemälden Alter Meister. Mit dem Tod des Grafen Schack fiel die Sammlung als Vermächtnis an den deutschen Kaiser, der 1909 das bestehende Galeriegebäude errichten ließ. 1939 ging sie in das Eigentum Bayerns über und wird seitdem durch die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen betreut.

Im Hinblick auf das Jubiläum wurden im vergangenen Jahr bereits die Galerieräume des Erdgeschosses renoviert. Die bisher hellen Säle und Kabinette erhielten einen Anstrich in dunkleren Farben, der die Bilder aus der Epoche der Romantik besser zur Wirkung kommen lässt. Wände in kräftigem Blau und Rot bilden seither den Hintergrund für die Werke von Schwind, Rottmann, Preller und Spitzweg.

Gleichzeitig wurde ein neues Beschriftungskonzept realisiert, das die einzelnen Werke mit Erläuterungen versieht. Die Beziehungen zwischen Malerei und Literatur, zwischen dem Sammler und Dichter Graf Schack und den Künstlern wie den Bildern seiner Sammlung werden auf diese Weise verdeutlicht. Der Besucher erhält einen Einblick in die Bilder- und Geisteswelt des deutschen 19. Jahrhunderts, die in kaum einem anderen Museum so intensiv erfahren werden kann wie in der Münchner Schack-Galerie.

 

In diesem Jahr wurde die Renovierung im I. Obergeschoss fortgesetzt. Dort sind mit den Gemälden von Arnold Böcklin und Anselm Feuerbach sowie Lenbachs "Hirtenknaben" Hauptwerke der Sammlung ausgestellt. Außerdem konnte der größte Saal der Galerie, der nach dem Zweiten Weltkrieg lange Jahre als Sitzungssaal der benachbarten Bayerischen Staatskanzlei gedient hat, umgebaut und als Kopiensaal neu eingerichtet werden. Hier werden zwanzig überwiegend großformatige Kopien nach venezianischer Malerei der Renaissance gezeigt werden, die einen Schwerpunkt innerhalb der Sammlung bilden. Der Kopiensaal wird Hauptwerke der venezianischen Malerei wie Giorgiones "Ländliches Konzert" im Louvre, Tizians Pesaro-Madonna in der Frari-Kirche und den Tempelgang Mariens in der Akademie in Venedig sowie das Bildnis Kaiser Karls V. im Prado vereinen. Zu den Malern der Kopien gehört neben August Wolf und Ernst von Liphart vor allem Franz von Lenbach, dessen Tizian-Kopien für den Grafen Schack zu den besten Gemäldekopien des 19. Jahrhunderts in Deutschland zählen. Damit wird ein in den Augen ihres Gründers wesentlicher Teil der Sammlung wieder in das Licht der Öffentlichkeit gerückt und zugleich die Münchner Museumslandschaft um einen einzigartigen Raum bereichert. Der Umbau und die Einrichtung des Kopiensaales wurden durch privates Mäzenatentum ermöglicht und bilden einen besonderen Höhepunkt im Jubiläumsjahr.

 

Die neu renovierten Räume und der neue Kopiensaal werden am 17. November 2009 der Presse vorgestellt und sind ab dem 18. November für die Öffentlichkeit zugänglich.

 

 

 

 

26 Tonnen schweben durch die Luft

Granitkugel in Türkentor eingelassen

München, 29. September 2009 | Eine Granitkugel mit einem Durchmesser von 2,60 Metern und einem Gewicht von 26 Tonnen zog am 29. September in das im Umbau befindliche Türkentor im Kunstareal München ein und komplettiert es auf diese Weise zu einer in Deutschland einzigartigen begehbaren Rauminstallation: "100 Billion Galaxies" des amerikanischen Künstlers Walter De Maria. Der Künstler hat die Kugel bei einer im Bayerischen Wald ansässigen Firma fertigen lassen, die in der Lage ist, diese technische Meisterleistung zu bewältigen. Sie wurde mit einem Kran durch das Dach transportiert, bevor es endgültig verschlossen wird.

Das Projekt verdankt sich einer Initiative der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die sich für dieses Werk Walter De Marias für München engagiert haben. Die Stiftung Pinakothek der Moderne konnte gewonnen werden, einen Betrag in Höhe von 780.000 Euro für den Umbau des Türkentors zu spenden und damit ein Zeichen für die Weiterentwicklung des "Kunstareals München" zu setzen. "100 Billion Galaxies" wurde von der Udo und Anette Brandhorst Stiftung erworben, die weitere Werke des Künstlers besitzt. Sauerbruch Hutton, die Architekten des Museums Brandhorst, haben das Türkentor in enger Zusammenarbeit mit Walter De Maria neu gestaltet.

Die Fertigstellung und die feierliche Eröffnung sind für Mai 2010 geplant.

 

 

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