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Pinakothek der Moderne

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80333 München
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30.03. - 17.06.07

Diamonds and Bars: Die Kunst der Amischen

Quilts der Sammlung Schlumberger


Radikal abstrakt, aus Raute, Quadrat und Streifen, also aus »Diamonds« und »Bars« ­ so entstanden in Pennsylvania lange vor dem »Schwarzen Quadrat auf weißem Grund« (1913/15) von Kasimir Malewitsch die ältesten amischen Quilts ­ reine Geometrie und pure Farbe.

 

Quilts sind Bettdecken. Quilts der Amischen sind noch etwas anderes. 1971 feierte sie Hilton Kramer, der berühmte Kunstkritiker der New York Times, als genuin amerikanische Moderne vor der Moderne. Die Zeiten von Op Art, Minimal Art, Hard Edge Painting und Konkreter Kunst hatten die Augen geöffnet für die Ästhetik dieser Arbeiten. Dennoch ­ die so moderne Anmutung dieser gesteppten Patchwork-Decken entsprang dem Gestaltungswillen einer bewusst altertümlich und weltabgewandt lebenden, christlichen Religionsgemeinschaft in den USA im 19. Jahrhundert. Die Quilts der Amischen stammen aus den Zeiten von Queen Victoria, von Jugendstil und Art Déco.

 

Der Lebensstil der Amish People, die auf der Suche nach Glaubensfreiheit einst aus Europa nach Pennsylvania, in den Mittleren Westen und nach Kanada kamen, ist dem American Way of Life diametral entgegengesetzt. Den einzigen Schmuck, das einzig farbige Element der Einrichtung ihrer Farmhäuser bilden die Quilts. Die Muster bauen sich in strenger Komposition aus wenigen Grundelementen auf, in satten, intensiven Farbtönen, häufig in kühner Zusammenstellung. Von der strahlenden Vitalität, lapidaren Ausdruckskraft, Monumentalität oder schlichten Eleganz der großflächigen Quilts reicht das Spektrum bis zu kompliziert gemusterten Stücken mit der Illusion von Räumlichkeit.

 

Fernab vom aktuellen Kunstgeschehen entstanden Werke von hoher Ausdruckskraft und großer ästhetischer Kühnheit. In ihrer formalen Reduktion und Abstraktion scheinen sie die Suche nach dem Elementaren zu verkörpern.

 

In engem Wechselbezug mit der profilierten Sammlung zeitgenössischer freier Kunst ihres Partners Friedrich E. Rentschler (Sammlung FER) baute Maria Schlumberger in den letzten 15 Jahren eine der weltweit qualitätvollsten Sammlungen zum Thema Quilts der Amischen auf; mit heute nahezu 100 Objekten handelt es sich auch um eine der umfangreichsten und vielfältigsten. Die Neue Sammlung zeigt nun erstmals eine, in Kooperation mit der Sammlerin getroffene Auswahl, und dies am richtigen Ort ­ im Kontext der Pinakothek der Moderne, unter deren Dach vier verschiedene Museen das Spektrum der Bildenden Künste transdisziplinär darstellen.

 

Zur Ausstellung erscheint eine umfangreiche Buchpublikation in deutscher und englischer Sprache.

Mit Texten von Laura Fisher, New York u.a. Fotografie: Rainer Viertlböck. Gestaltung: Silke Nalbach. Preis: 49,90 Euro

 

Eine Ausstellung in Kooperation mit dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe ­ Museum für Neue Kunst

 

Pressevorbesichtigung: DO, 29.03.2007, 12.30

Öffentliche Eröffnung: DO, 29.03.2007, 19.00

 


 

 
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