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Pinakothek der Moderne

Barerstrasse 40
80333 München
Tel. 089 - 23805-360, - 0; Fax - 312
Di - Do 10 - 17 Uhr, Do und Fr zusätzlich bis 20 Uhr
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www.pinakothek-der-moderne.de
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Ausstellung im Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne

08.04.2011 - 19.06.2011

Walter Benjamin: Eine Reflexion in Bildern

Architektur und Kunst spielen bei Walter Benjamin eine ganz besondere Rolle, denn für ihn war die Beziehung der Vergangenheit zur Gegenwart nicht zeitlicher, sondern bildlicher Natur. Das Vergangene konnte deshalb nach seiner Auffassung über ein Bild mit dem Jetzt "blitzhaft" zu einer "Konstellation" zusammentreten und eine "profane Erleuchtung" bewirken. Wie am Sternenhimmel plötzlich in den leuchtenden Punkten eine Konstellation gesehen und diese als Sternbild gedeutet wird, so wird das Vergangene in einem "dialektischen Bild im Stillstand" erfasst. Die begriffliche Auseinandersetzung stellt dazu nur den "lang nachrollenden Donner" dar. Nicht nur Werke der bildenden Kunst wie Paul Klees Aquarell "Angelus Novus", sondern insbesondere Bauten und Städte lieferten ihm als "raumgewordene Vergangenheit" beispielsweise mit Passagen, Panoramen oder Interieurs derartige dialektischen Bilder, mit denen er die Träume, Wunsch- und Trugbilder eines Kollektivs durchschaute.

Die konkreten Bilder im Denken Benjamins blieben lange Zeit gegenüber seinen "Denkbildern" zu wenig beachtet, erst in den vergangenen Jahren rückte seine spezifische Bildwelt stärker in das Interesse der Forschung. Während die bislang vorliegenden Studien einzelne Aspekte verfolgen und ausgewählte Beispiele untersuchen, wurde in dem Projekt "Walter Benjamin. Constelaciones" des Círculo de Bellas Artes in Madrid der Versuch unternommen, die wichtigsten Konzepte Benjamins in einer filmischen Montage zu visualisieren. Der von César Rendueles und Ana Useros unter Leitung von Juan Barja erarbeitete Film wurde für die Präsentation im Architekturmuseum der TU München auf die Benjaminschen Texte zurückgeführt und in Ausstellung und Katalog durch die Zusammenstellung einiger wichtiger Architektur-Bild-Text-Relationen ergänzt. Die filmische Montage, mit der Benjamins Ideen eine Bilddimension erhalten und somit wieder in die Welt der bildlichen Erkenntnis eingebunden werden, erschließt sich in ihrer ganzen Komplexität erst durch Einbeziehung der Erläuterungen im Katalog, die durch einen Timecode exakt auf den Film bezogen und somit leicht nachvollziehbar sind. Ausstellung und Film sind Versuche, durch "eine Reflexion in Bildern" Wege zu Benjamin zu eröffnen beziehungsweise zu vertiefen.

Eine Ausstellung des Architekturmuseums der TU München und des Círculo de Bellas Artes in Madrid mit Unterstützung des Instituto Cervantes de Múnich

Zur Ausstellung erscheint ein Katalogbuch mit einer DVD des Films im Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln zum Preis von 24 Euro im Museum

 

 

Begleitprogramm:

Walter Benjamin und die Architektur | Vortrag: Detlev Schöttker
Walter Benjamin war einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Seine Ideen und Werke sind in besonderem Maße mit Architektur verbunden, Bauten und Städte dienten ihm als Ausgangspunkte für eine neue materialistische Ästhetik. Am Beispiel des Bautyps "Passage" entwickelte Benjamin in seinem unvollendeten Hauptwerk eine Urgeschichte der Moderne. Prof. Dr. Detlev Schöttker von der TU Dresden ist einer der besten Kenner Benjamins und Mitherausgeber der neuen kritischen Gesamtausgabe.

DO 05.05.2011 | Ernst von Siemens-Auditorium in der Pinakothek der Moderne | Barer Str. 40 | 80333 München | 18.00 | Eintritt frei

Kuratorenführungen mit Irene Meissner
DO 21.04. | 18:30
DO 16.06. | 18.30

 

 

 

 

 

Über die Stiftung Pinakothek der Moderne

Die 1994 gegründete Stiftung Pinakothek der Moderne ist aus dem Bewusstsein heraus entstanden, dass bürgerschaftliches Engagement notwendig ist, um unserer Gesellschaft entscheidende Impulse für ihre Weiterentwicklung zu geben. Mit Spenden in Höhe von rund 13 Millionen Euro ermöglichte sie den Bau der Pinakothek der Moderne. Seitdem unterstützt die Stiftung, die über den Einsatz ihrer Mittel selbst bestimmen kann, die Sammlungen der Pinakothek der Moderne besonders im Hinblick auf die räumliche und funktionale Vermittlung von Kunst. In diesem Sinne hat die Stiftung 2009 die Initiative ergriffen, eine stärkere Aktivierung des Kunstareals München zu fördern. Ziel ist es, den Zugang zu den Sammlungen zu vereinfachen, ihre Sichtbarkeit zur erhöhen und ihre Vernetzung untereinander zu fördern.

Weitere Informationen unter http://www.stipimo.de

Quelle. Newsletter Oktober 2010

 

100 Jahre Schack-Galerie

Festakt zur Eröffnung: Dienstag, 17.11. 2009, 16.30

Vor 100 Jahren am 18. September 1909 eröffnete die Schack-Galerie an der Prinzregentenstraße in München. Bauherr war seinerzeit Kaiser Wilhelm II., der auch die angrenzende Preußische Gesandtschaft errichten ließ. Die Pläne, die auf einen ersten Entwurf von Adolf von Hildebrand zurückgehen, lieferte Max Littmann, der Architekt des Münchner Prinzregententheaters.

Die Schack-Galerie ist mit ihren umfangreichen Werkkomplexen von Moritz von Schwind, Anselm Feuerbach und Arnold Böcklin eine der wichtigsten Sammlungen zur deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts. Sie wurde durch Adolf Friedrich Graf von Schack begründet, der neben Ludwig I. der bedeutendste Sammler zeitgenössischer Malerei in Deutschland war. Bis zu seinem Tod im Jahr 1894 erwarb er rund zweihundert Gemälde von deutschen Künstlern und etwa siebzig Kopien nach Gemälden Alter Meister. Mit dem Tod des Grafen Schack fiel die Sammlung als Vermächtnis an den deutschen Kaiser, der 1909 das bestehende Galeriegebäude errichten ließ. 1939 ging sie in das Eigentum Bayerns über und wird seitdem durch die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen betreut.

Im Hinblick auf das Jubiläum wurden im vergangenen Jahr bereits die Galerieräume des Erdgeschosses renoviert. Die bisher hellen Säle und Kabinette erhielten einen Anstrich in dunkleren Farben, der die Bilder aus der Epoche der Romantik besser zur Wirkung kommen lässt. Wände in kräftigem Blau und Rot bilden seither den Hintergrund für die Werke von Schwind, Rottmann, Preller und Spitzweg.

Gleichzeitig wurde ein neues Beschriftungskonzept realisiert, das die einzelnen Werke mit Erläuterungen versieht. Die Beziehungen zwischen Malerei und Literatur, zwischen dem Sammler und Dichter Graf Schack und den Künstlern wie den Bildern seiner Sammlung werden auf diese Weise verdeutlicht. Der Besucher erhält einen Einblick in die Bilder- und Geisteswelt des deutschen 19. Jahrhunderts, die in kaum einem anderen Museum so intensiv erfahren werden kann wie in der Münchner Schack-Galerie.

 

In diesem Jahr wurde die Renovierung im I. Obergeschoss fortgesetzt. Dort sind mit den Gemälden von Arnold Böcklin und Anselm Feuerbach sowie Lenbachs "Hirtenknaben" Hauptwerke der Sammlung ausgestellt. Außerdem konnte der größte Saal der Galerie, der nach dem Zweiten Weltkrieg lange Jahre als Sitzungssaal der benachbarten Bayerischen Staatskanzlei gedient hat, umgebaut und als Kopiensaal neu eingerichtet werden. Hier werden zwanzig überwiegend großformatige Kopien nach venezianischer Malerei der Renaissance gezeigt werden, die einen Schwerpunkt innerhalb der Sammlung bilden. Der Kopiensaal wird Hauptwerke der venezianischen Malerei wie Giorgiones "Ländliches Konzert" im Louvre, Tizians Pesaro-Madonna in der Frari-Kirche und den Tempelgang Mariens in der Akademie in Venedig sowie das Bildnis Kaiser Karls V. im Prado vereinen. Zu den Malern der Kopien gehört neben August Wolf und Ernst von Liphart vor allem Franz von Lenbach, dessen Tizian-Kopien für den Grafen Schack zu den besten Gemäldekopien des 19. Jahrhunderts in Deutschland zählen. Damit wird ein in den Augen ihres Gründers wesentlicher Teil der Sammlung wieder in das Licht der Öffentlichkeit gerückt und zugleich die Münchner Museumslandschaft um einen einzigartigen Raum bereichert. Der Umbau und die Einrichtung des Kopiensaales wurden durch privates Mäzenatentum ermöglicht und bilden einen besonderen Höhepunkt im Jubiläumsjahr.

 

Die neu renovierten Räume und der neue Kopiensaal werden am 17. November 2009 der Presse vorgestellt und sind ab dem 18. November für die Öffentlichkeit zugänglich.

 

 

 

 

26 Tonnen schweben durch die Luft

Granitkugel in Türkentor eingelassen

München, 29. September 2009 | Eine Granitkugel mit einem Durchmesser von 2,60 Metern und einem Gewicht von 26 Tonnen zog am 29. September in das im Umbau befindliche Türkentor im Kunstareal München ein und komplettiert es auf diese Weise zu einer in Deutschland einzigartigen begehbaren Rauminstallation: "100 Billion Galaxies" des amerikanischen Künstlers Walter De Maria. Der Künstler hat die Kugel bei einer im Bayerischen Wald ansässigen Firma fertigen lassen, die in der Lage ist, diese technische Meisterleistung zu bewältigen. Sie wurde mit einem Kran durch das Dach transportiert, bevor es endgültig verschlossen wird.

Das Projekt verdankt sich einer Initiative der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die sich für dieses Werk Walter De Marias für München engagiert haben. Die Stiftung Pinakothek der Moderne konnte gewonnen werden, einen Betrag in Höhe von 780.000 Euro für den Umbau des Türkentors zu spenden und damit ein Zeichen für die Weiterentwicklung des "Kunstareals München" zu setzen. "100 Billion Galaxies" wurde von der Udo und Anette Brandhorst Stiftung erworben, die weitere Werke des Künstlers besitzt. Sauerbruch Hutton, die Architekten des Museums Brandhorst, haben das Türkentor in enger Zusammenarbeit mit Walter De Maria neu gestaltet.

Die Fertigstellung und die feierliche Eröffnung sind für Mai 2010 geplant.

 

 

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