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Galerie Priska Pasquer
Albertusstr. 9-11
50667 Köln, Germany
Tel. 0221 - 952 6313, Fax 0221 - 952 6373
Di - Fr 10 - 19 Uhr, Sa 10 - 18 Uhr
galerie@priskapasquer.de
www.priskapasquer.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
14.09. - 23.11.2002
Heinz Hajek-Halke(1898 - 1983)
Heinz Hajek-Halke, Friedhof der Fische, ca. 1939, vintage silver print
VERNISSAGE
Freitag, den 13. September 2002, 18 - 22 Uhr
14. September - 23. November 2002MATINEE Sonntag, den 15. September 2002 um 11 Uhr mit einer Einführung von Prof. Klaus Honnef
PARIS PHOTO 2002
13. - 17. November 2002
Stand H8
Mit dieser Präsentation gibt die Galerie Priska Pasquer einen Überblick über die fotografische Arbeit von Heinz Hajek-Halke aus den 20er/30er Jahren sowie den 50er Jahren. Gezeigt werden ca. 60 Fotografien - u. a. seine berühmten Aktmontagen, Studioinszenierungen und Lichtgrafiken - aus dem Nachlass des Künstlers.
Heinz Hajek-Halke galt lange Zeit als der große Unbekannte der deutschen AvantgardeFotografie. Einige seiner Arbeiten - wie z. B. der Schwarz-weiße Akt" - haben in den letzten Jahren einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt, ohne das darüber hinaus Leben und Werk des Künstlers in größerem Umfang sichtbar wurden. Nachdem in diesem Sommer in Frankreich das Werk von Heinz Hajek-Halke in einer umfangreichen Retrospektive vorstellt wurde, wird nun sein künstlerisches Oeuvre auch in Deutschland umfassend in einer Ausstellung gezeigt.
Heinz Hajek-Halke - Leben und Werk
Klaus HonnefAls Heinz Hajek-Halke im Jahr 1983 starb, war er in Deutschland schon fast vergessen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn erst im neuen Jahrhundert aufgrund beständig steigenden Interesses an seiner Kunst eine erste Retrospektive im Centre Pompidou (bis 26. August 2002) wieder die Aufmerksamkeit auf ihn lenkt. Mit der Ausstellung wird ein Überblick über das Werk eines der bedeutendsten und originellsten Fotografen des zwanzigsten Jahrhunderts gegeben, der in Frankreich schon längst zu den wichtigen Persönlichkeiten der modernen Fotogeschichte gehört und dessen Name als Erfinder der Lichtgrafik unauflösbar mit der Subjektiven Fotografie der Nachkriegszeit verknüpft ist.
Erst allmählich schält sich auch die große Wertschätzung heraus, die Heinz HajekHalkes fotografisches Werk in den Zwanziger Jahren Berlins genoss. Viele seiner bekannten Montagen - die wie "Die üble Nachrede (Das Gerücht)" bekannter sind als der Name ihres Autors - müssen zurückdatiert werden, wodurch deutlich wird, dass Heinz Hajek-Halke zu den Schlüsselfiguren der fotografischen Avantgarde in Berlin gehörte. Seine Bilder veröffentlichte Heinz Hajek-Halke in den einflussreichen illustrierten Zeitschriften, und in gewissem Sinne ist es gerechtfertigt, ihn als den "kommerziellen" Antipoden des "politischen" John Heartfield zu apostrophieren. Dabei war Heinz Hajek-Halke stets ein Außenseiter selbst im Berlin der farbigen Typen der "Roaring Twentiesu. Obwohl er auch als Fotojournalist erfolgreich tätig gewesen ist, eng mit Willi Ruge befreundet war, der für seine Luftaufnahmen berühmt wurde und ihm die Tricks des Metiers näher brachte, zählt er nicht zum Kreis der Munkacsi, Salomon, Man, Weber und Gidal, ebenso wenig wie er unter den Künstlern der Avantgarde eine zentrale Figur gewesen ist. Stets trat die Person hinter dem Werk zurück.
Geboren 1898 in Berlin begann Heinz Hajek-Halke, nach seinem Kunststudium in den Zwanziger Jahren unter dem Einfluss des Mediums Film, sich mit seinen damals sensationellen Fotomontagen einen Namen zu machen. In der Fotografie ein Autodidakt, arbeitete er in Berlin an einer Karriere in den Bildenden Künsten während er zur gleichen Zeit in aller Stille seine bahnbrechenden Fotografien schuf. In den ausgehenden Zwanziger Jahren arbeitete er erst mit Marta Astfalck-Vietz und später mit Yva zusammen. Seine unkonventionellen Aktstudien führten zu weiteren Innovationen in der Fotomontage. Die Montage ßchwarz-weißer Akt" vereint als eine Art Quintessenz seine künstlerischen Errungenschaften der damaligen Zeit. Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus verließ Hajek-Halke, der seine anarchistische Gesinnung nicht verbarg, Berlin und zog sich zum Bodensee zurück. Er wandte sich der Kleintierfotografie zu und arbeitete als Industrie- und Luftbildfotograf für die Dornier Werke. In der Nachkriegzeit widmete er sich fast ausschließlich der künstlerischen Fotografie. Über den Kontakt zu dem Fotografen Toni Schneiders wurde er 1949 Mitglied der Gruppe "Fotoform". Seine vielfältigen Experimente spielten eine entscheidende Rolle bei der Etablierung einer Fotografie als Kunst und er fand kritischen Beifall als Repräsentant der "Subjektiven Fotografie". Von 1955-1967 lehrte er "Experimentelle Fotografie" an der Berliner Hochschule für Bildende Künste. Heinz Hajek-Halke starb 1983 in Berlin.
Die Ausstellung in der Galerie Priska Pasquer entstand in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Lempertz, dass die Fotografien vom 21. August bis zum 11. September Berlin zeigt.