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Galerie für Zeitgenössische Kunst LeipzigKarl-Tauchnitz-Str. 11
04107 Leipzig
Tel. 0341 - 14 08 10; Fax 0341 - 140 81 11
office@gfzk.de
Di - So 12 - 19 Uhr
Führungen So 15 Uhr und nach Vereinbarung
http://www.gfzk.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
17.09. - 06.11. 2005
Urbane Malerei
kuratiert von Barbara Steiner, Ilina Koralova und Julia Schäfer
mit Doris Ziegler, Johanna Kandl, Anna Meyer, Katharina Immekus, Orsolya B. Jensen, Verena LandauIn und über die Malerei findet eine Auseinandersetzung mit Stadt, mit deren Menschen, mit täglichen Erlebnissen und flüchtigen Beobachtungen, existierenden mentalen und medialen Bildern statt. Stadt wird über die malerische Aneignung im Sinne einer konsequenten Annäherung an das urbane Leben reflektiert und interpretiert, wobei kulturell verfügbare Klischees und Stereotypen genauso eine Rolle spielen wie vom gesellschaftlichen Mainstream abweichende Vorstellungen. In den künstlerischen Arbeiten steht das Verhältnis von Subjekt und Realität im Vordergrund: Letztere erscheint uns nie unmittelbar, sondern immer nur als Bild bzw. Projektion, die interpretiert werden will. Die KünstlerInnen setzen genau an dieser Projektionsfläche an, wobei sie ihr Augenmerk nicht nur auf darin eingeschriebene gesellschaftliche und ideologische Vorstellungen werfen, sondern diese auch im Sinne einer Reflexionsfolie für das Subjekt selbst untersuchen. Dieses sucht sich in diesem Bild wie im Spiegel mehr oder weniger zu erkennen und in Übereinstimmung zu bringen.
Eröffnung am 16.09.05, 19 h
26.11. 2005 - 29.01.2006
Schrumpfende Städte
Ein Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes in Kooperation mit der Galerie für Zeitgenössische
Kunst Leipzig, der Stiftung Bauhaus Dessau und der Zeitschrift Arch+ Kuratorisches Team: kuratorisches Team: Philipp Oswalt (leitender Kurator), Barbara Steiner (GfZK), Walter Prigge (Bauhaus Dessau), Nikolaus Kuhnert (arch+)
Mit Projekten u.a. von Peter Arlt, Soziologe, Linz; Thomas Busch, Architekt, Dessau und Bastian Lange, Sozialgeograph, Berlin; Kees Christiannse, ETH Zürich; Wolfgang Engler, Soziologe, Berlin; Jesko Fezer, Stephan Lanz und Uwe Rada, Urbanisten, Berlin; Anke Haarmann und Irene Bude, Künstlerinnen, Hamburg; L21, Architekten, Leipzig; Kristina Leko, Künstlerin, Köln/Zagreb; LetzelFreivogel, Architekten, Halle; Wiebke Loeper, Künstlerin, Berlin; Tanja Ostojic, Künstlerin, Berlin/Belgrad; Dan Peterman, Künstler, Chicago; Tadej Pogacar, Künstler, Ljubljana; Isa Rosenberger, Künstlerin, Wien; Christoph Schäfer, Künstler, Hamburg; Holger Schmidt, Stadtplaner, Dessau; Shrink to Fit, Architekten, Berlin; Andreas Siekmann, Künstler, Berlin; SMAQ, Architekten, Rotterdam; Superflex, Künstler, Kopenhagen; Urbanista, Künstler, Hamburg; Visomat, Künstler, Berlin; Wochenklausur, Künstler, Wien; Michael Zinganel, Künstler, Wien; Heimo Zobernig, Künstler, Wien sowie den ausgewählten Wettbewerbsteams (siehe archplus 173 oder http://www.shrinkingcities.com).
Ob in den USA, Russland oder China, in Panama, Finnland oder Kasachstan: Überall schrumpfen Städte. Unser bisheriges Verständnis von Stadt und Stadtentwicklung wird in Frage gestellt. Massive Verluste an Bevölkerung und Arbeitsplätzen erschüttern Stadtteile, Städte und Regionen. Schrumpfende Städte widersprechen dem seit der Industriellen Revolution gewohnten Bild einer von stetigem wirtschaftlichen und demographischen Wachstum geprägten Großstadt, sie provozieren aber ebenfalls ein Umdenken sowohl im Hinblick auf traditionelle Vorstellungen der europäischen Stadt als auch auf die zukünftige Entwicklung urbaner Welten. Unter Beteiligung von StadtgeografInnen, KulturwissenschaftlerInnen, ArchitektInnen, JournalistInnen und KünstlerInnen sollen neue Perspektiven für schrumpfende Städte entwickelt werden. Die Architekturzeitschrift Arch+ initiierte einen internationalen, offenen Wettbewerb und die Stiftung Bauhaus Dessau und die Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig vergaben Direktaufträge an KünstlerInnen, PlanerInnen und ArchitektInnen. Die Ergebnisse werden in Leipzig, Dessau und ausgewählten anderen Orten vorgestellt.Eröffnung am 25.11.05, 19 h
Publikationen
Zeitschrift archplus: Gegenwärtig erfährt Planung eine unverhoffte Renaissance. Gerade im Kontext schrumpfender Städte - angesichts des vermeintlichen Versagens architektonischer Methoden - wird mit neuen planerischen Ansätzen gearbeitet. archplus 173 Shrinking Cities stellt 14 Projekte des Ideenwettbewerbs "Schrumpfende Städte - Die Stadt neu denken" vor dem Hintergrund dieser neuen Planungsstrategien vor. Ausgehend von der 1979 durch Michel Foucault angestoßenen Debatte um Gouvernementalität hat sich unter dem Stichwort Governance in den letzten Jahren ein Diskurs entwickelt, der bis in das Selbstverständnis der Planung hineinzuwirken beginnt.
Mit Texten von Angelika Fitz, Wolfgang Kil, Robert Misik, Werner Sewing und Barbara Steiner sowie einem Interview zum Thema Planung im Kontext der ostdeutschen Schrumpfungsproblematik mit verschiedenen Akteuren des Stadtumbaus.Buch "Schrumpfende Städte. Band 2: Handlungskonzepte", Verlag Hatje Cantz, ca. 740 Seiten, ca. 400 farbige Abbildungen, erscheint mit einer gesonderten Buchpräsentation im Oktober 2005.
Das Buch gibt einen internationalen Überblick über experimentelle Handlungskonzepte für schrumpfende Städte aus den Bereichen Architektur, Landschaftsarchitektur, Städtebau, Medien, Performance und Kunst, mit Projekten u.a. von Will Alsop, Rem Koolhaas/O.M.A., Cedric Price, Frank Gehry, Oswald Matthias Ungers, M.J. Ginzburg, MUF, L 21, Gordon Matta Clark, Robert Smithson, Andreas Siekmann, Christoph Schäfer, Superflex u.v.a.. Neben der Vorstellung von Projekten aus USA, Großbritannien, Niederlande, Österreich, Russland, Japan und anderen diskutieren eine Reihe von Essays kritisch die vorgestellten Ansätze ebenso wie gescheiterte Planungen und Projekte der letzten Jahrzehnte.Das Buch "Schrumpfende Städte. Band 1: Internationale Untersuchung", Verlag Hatje Cantz 2004, das zeitweilig vergriffen war, ist ab sofort in einer zweiten Auflage im Buchhandel erhältlich. Außerdem ist der Band in den KW - Institute for Contemporary Art in Berlin sowie in der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig zum Sonderpreis von 26,- Euro erhältlich.
Die englische Ausgabe von Band 1 erscheint im Oktober 2005, die englische Ausgabe von Band 2 im Frühjahr 2006.
Der "Atlas der Schrumpfenden Städte" sowie die englische Ausgabe von "Schrumpfende Städte. Band 2: Handlungskonzepte" erscheinen im Frühjahr 2006.
Digitale Publikationen "Schrumpfende Städte. Internationale Untersuchung und Intervention": Im November 2005 werden zwei umfangreiche digitale Archive "Complete Works_Play and Print" mit den für das Projekt Schrumpfende Städte entstandenen Filmen (DVD) sowie den ausführlichen Recherchematerialien und Studien (CD) im archplusverlag erscheinen. Sie machen die kompletten Ergebnisse der Projektarbeit in unterschiedlichen Medien verfügbar, soweit sie nicht in den Printpublikationen veröffentlich worden sind.
Veranstaltungen
Einige der vom Projekt beauftragten Arbeiten werden bereits in den nächsten Wochen und Monaten mit öffentlichen Aktionen auftreten.
Nächste Aktion: Vom 18. bis 26. Juni 2005 verwirklicht das Londoner Künstler- und Architektenteam von Ulrike Steven, Eike Sindlinger, Gareth Morris, Heidi Rustgaard, Susanne Thomas und Paul Cotter ihren von der Jury ausgezeichneten Wettbewerbsbeitrag "Cow the Udder Way" in der Liverpooler Park Street. Dort werden städtische Brachflächen kurzzeitig für die Fütterung und Unterbringung von Kühen genutzt. Weitere Informationen unter http://www.theudderway.de
Während der Ausstellung werden sich außerdem wieder eine Reihe von Veranstaltungen mit dem Thema Schrumpfende Städte beschäftigen. Geplant sind unter anderem ein Vermittlungsprogramm für Kinder und Jugendliche, Stadtbegehungen in Leipzig, eine Filmreihe in Zusammenarbeit mit dem Leipziger Dokumentarfilmfestival sowie diverse Diskursveranstaltungen in Leipzig, Halle und Dessau.
Ein Denkmal für das Frauenzentrum / 6 Fahnen
Ein Projekt von Christel Bär, Brigitte Heinicke, Diana Hiller, Sonja John, Rotraut Nieß, Elvira Radek und Birgit Wessel (Frauenzentrum Wolfen) in Zusammenarbeit mit Isa Rosenberger (Künstlerin, Wien),
im Rahmen des Projektes "Schrumpfende Städte // Shrinking Cities - Interventionen" (1)
Eröffnung am Freitag, 14. Oktober 2005, 17.30 h
vor dem Frauenzentrum Wolfen
Fritz-Weineck-Straße 4 in Wolfen-Nord
Begrüßung durch Frau Oberbürgermeisterin Wust
Vorstellung des Projektes durch Rotraut Nieß und Isa Rosenberger
Einleitende Worte von Dr. Elke Stolze, Historikerin
Anschließend Buffet und Musik
Sonja John: Wir haben lange überlegt: Denkmal, Mahnmal, Monument. Ich war von Anfang an der Meinung, das ist vor allem ein Kunstwerk. Wir hatten nämlich bei Herrn Rupprecht, dem Geschäftsführer der Erneuerungsgesellschaft Wolfen-Nord mbH, die Diskussion, man könnte das missverstehen und an Fahnen im Staatssinne, wie früher in der DDR, denken. Für mich sind das Hoffnungsträger. So empfinde ich es. Ich kann mir das wunderbar vorstellen, wenn die Fahnen im Wind wehen, die Farbe sichtbar wird in dem Grau in Grau und die Sprüche darauf zu lesen sind, wird auch »innerlich&laqno; etwas vermittelt das sind nicht »nur&laqno; Fahnen.
Frau Oberbürgermeisterin Wust: Welche Aufgabe hat die Kunst? Etwas darzustellen, klar. Der Künstler will etwas ausdrücken. Aber was für eine Aufgabe hat die Kunst sonst noch? Die Betrachtenden anzuregen, sich über dieses Kunstwerk zu unterhalten. Und wenn das passiert, dann hat der Künstler eigentlich alles erreicht, was er wollte. Und genau das kann ich gerade hier mit den Fahnen prima erreichen. Die sind wie ein Richtungspfeil für das Frauenkommunikationszentrum. Das gefällt mir sehr gut.
(Aus dem Videofilm "THE MAKING OF // Ein Denkmal für das Frauenzentrum": Besuch mit dem Arbeitsmodell für "Ein Denkmal für das Frauenzentrum" bei der Wolfener Oberbürgermeisterin Frau Wust)
In Diskussionen über die Schrumpfung ostdeutscher Städte werden Frauen häufig als Verliererinnen bezeichnet durchaus zu Recht, wenn es um ökonomische und arbeitspolitische Benachteiligungen geht. Aber verstellt dieser Begriff mit seiner passiven Besetzung nicht etwas vorschnell den Blick auf die vielschichtige Situation und die vielfältigen Aktivitäten von Frauen in Ostdeutschland?
Und was können Frauenzentren leisten als "Orte, um über Alternativen nachzudenken, Visionen konkret zu besprechen, aber auch politischen Druck zu formulieren"? (2)
Ausgehend von diesen Fragestellungen lud die Künstlerin Isa Rosenberger die Leiterin des Frauenzentrums Wolfen in Wolfen-Nord, Birgit Wessel, zu einer Kooperation ein (3). In der Folge entstand ein Projektteam aus einer Gruppe von sieben im Zentrum aktiven Frauen zwischen 30 und 67 Jahren mit unterschiedlichen beruflichen Biografien und der Wiener Künstlerin.
Resultat dieser Kooperation ist das Projekt "Ein Denkmal für das Frauenzentrum":
Ausgehend von der Frage, wie die Wahrnehmung von Frauen als Verliererinnen im Schrumpfungsprozess ostdeutscher Städte mit anderen (Selbst-) Repräsentationen von Frauen konfrontiert werden kann und wie sich die Aktivitäten und die Bedeutung des Frauenzentrums in einer künstlerischen Form öffentlich vermitteln lassen, entwickelte das Projektteam die Idee eines "Denkmals für das Frauenzentrum", das auch an die lokale Tradition eines realen Frauendenkmals anknüpft, denn bis vor kurzem stand vor dem ehemaligen Verwaltungsgebäude der ORWO Filmfabrik in Wolfen das 1965 errichtete Denkmal "Die Chemiearbeiterin", das die etwa 8.000 Arbeiterinnen in dem Betrieb mit dem größten Frauenanteil der DDR repräsentieren sollte.
Aber wie kann ein Frauen-Denkmal im Unterschied zum Arbeiterinnen-Denkmal von 1965 heute aussehen?
Nach langen Diskussionen fiel die Entscheidung auf eine Idee der Künstlerin Rotraut Nieß: Ein Fahnenfeld soll das Frauenzentrum ein unauffälliger Flachbau und ehemaliges Heizhaus in der Großwohnsiedlung Wolfen Nord gut sichtbar werden lassen. Ein zusammenhängender Text auf den sechs Fahnen, entstanden durch ein "Spiel", in dem jede der Frauen auf einen Begriff einer anderen reagierte, kommuniziert die Arbeit des Zentrums, aber auch persönliche Vorstellungen und Einschätzungen der am Projekt beteiligten Frauen nach außen:
Bleiben und gehen Versuche wagen ist unsere Stärke Bunt nicht grau Eigendrehung
Außerdem entsteht ein Videofilm mit dem Titel "THE MAKING OF // Ein Denkmal für das Frauenzentrum", der den Realisierungsprozess dieses Projektes und die damit verbundenen Debatten mit und zwischen involvierten Akteurinnen dokumentiert und die Situation von Frauen in schrumpfenden Städten am Beispiel von Wolfen reflektiert.
(Dieser Videofilm wird ab 26. November 2005 in der Ausstellung "Schrumpfende Städte // Shrinking Cities Interventionen" in der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig gezeigt).
(1) Schrumpfende Städte ist ein Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes in Kooperation mit dem Projektbüro Philipp Oswalt, der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, der Stiftung Bauhaus Dessau und der Zeitschrift archplus.
(2) Aus einem Interview mit der Sozialwissenschaftlerin Petra Drauschke, Berlin
(3) Der Kontakt entstand durch die Vermittlung der Historikerin Elke Stolze, die in dem Buch "FrauenOrte Frauengeschichte in Sachsen Anhalt" (Hrsg. von der Expo 2000 Sachsen-Anhalt GmbH und Elke Stolze) auch die Filmfabrik Wolfen als einen solchen Frauenort würdigt. --
17.09. - 06.11. 2005
Tina Schulz
Stipendiatin der Sachsen LB 2004
kuratiert von Julia Schäfer
Tina Schulz, die Preisträgerin des Projektstipendiums der GfZK und der Sachsen LB des Jahres 2004, zeigt die Rauminstallation "Notizen aus dem OBS-Raum", die
innerhalb des letzten Jahres entstand. Schulz verbindet in ihrer Arbeit Materialien und Objekte verschiedener Herkunft zu einer Collage im Raum, die um die Frage nach der Produktion von Sinn und Bedeutung innerhalb der Kunst kreist. Wahrgenommen als offenes System mit sich stets verschiebenden Grenzen, ist Kunst für Schulz ein Spielfeld, in dem Zeichen und Bilder aus allen Bereichen auftauchen können: Durch die Übernahme in das Kunstfeld wird jedoch ihr Sinngehalt verändert. Der Sprache kommt bei Schulz eine herausragende Rolle als Shifter zwischen sinnlicher Wahrnehmung und an-/erkannter Bedeutung zu: In ihren Textbildern wird der Betrachter mit tagebuchähnlichen Aufzeichnungen eines Ichs konfrontiert, welche die Veränderungen und Schwankungen innerhalb eines nicht näher definierten Systems zum Gegenstand haben. Zwischen nüchterner Analyse und traumartigen Abschweifungen oszillierend bietet sich jedoch keine endgültige Deutungsebene: Das Ich des fragmentarischen Textes bleibt ebenso offen wie sein Ort oder seine Tätigkeit. In Kombination mit der Inszenierung der Ausstellungsräume sowie den ausgestellten Objekten und Bildern gerät der Text zu einer Reflexion über Kunst, ihre Wahrnehmung und die Positionen der in oder mit ihr Handelnden.Die "gfzk für DICH" in der GFZK-1 ist während der Eröffnungen geöffnet.
Eröffnung am 16.09.05, 19 h
Schrumpfende Städte - Stadtbegehungen
Eine Veranstaltungsreihe im Rahmen der Ausstellung Schrumpfende Städte Interventionen, 26.05.05-29.01.06
Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, Karl-Tauchnitz-Straße 11, 04107 Leipzig
Anmeldung für die Stadtbegehungen: Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Heidi Stecker, Tel. 0341 - 140 81 25, Mail: stecker@gfzk.deSchrumpfende Städte ist ein Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes in Kooperation mit dem Projektbüro Philipp Oswalt, der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, der Stiftung Bauhaus Dessau und der Zeitschrift archplus.
Stadtbegehungen I: Leipzig-Plagwitz
Route: Rathaus Plagwitz - Stadtteilpark - Jahrtausendfeld - Schaubühne Lindenfels
Termine: 04.09.05 und 18.09.05
Treffpunkt: 14 h, Rathaus PlagwitzPlagwitz steht für Leipzigs "neue Gründerzeit". Unter dem Motto "Mehr Grün, weniger Dichte" findet derzeit eine "Anreicherung der ehemals dicht bebauten Quartiere mit ökologischen, funktionalen und sozial begründeten Freiraumelementen" (E. Lütke Daldrup, Beigeordneter für Stadtentwicklung der Stadt Leipzig) statt. Geglättet wird dabei nicht nur der städtische Raum, sondern auch die Geschichte. Denn die Gründerzeit im 19. Jahrhundert wurde nicht nur von Euphorie, sondern auch von einer wirtschaftlichen Depression begleitet. Die Geschichtsschreibung von Plagwitz zeigt denn oft mehr blinde Flecken als eine produktive Aufarbeitung von Raum und Zeit auf. Harmonisch im Verhältnis Mensch-Natur-Kultur soll der städtische Raum ein positives Image erzeugen. Statt dessen prägen säuberlich verwaltete Brachen und kontrollierte Parklandschaften das Bild. Wofür steht Plagwitz? Worauf kann es sich im Zeitalter des Wandels berufen? Die Kulturwissenschaftlerin und Kunsthistorikerin Britt Schlehahn führt zu exemplarischen Orten in Plagwitz.
Stadtbegehung II: Leipziger Osten
Route: Eisenbahnstraße - Quartier am Neustädter Markt - Stadtteilpark Rabet - Dunkler Wald - Lichter Hain
Termine:04.09., 11.09. (mit Brunch im Rahmen der Aktionswoche "Leipzig: Stadt im Wandel. FreiRäume leben", einer Veranstaltung der Stadt Leipzig, Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung) und 25.09.05
Treffpunkt: 14 h, Info-Center, Eisenbahnstraße 49Im Leipziger Osten konzentrieren sich vielfältige Problemlagen. Trotz umfangreicher öffentlicher und privater Investitionen in Gebäude und Infrastruktur prägen die Folgen des massiven Bevölkerungsrückgangs zwischen 1991 und 1999, hoher Wohnungsleerstand, ungünstige Sozialstruktur, unattraktives Wohnumfeld und schwache Wirtschaftsstruktur das Bild des Stadtteils. Zur Erhöhung der Lebensqualität im Stadtteil wurde ein "Konzeptioneller Stadtteilplan" erarbeitet, in dem die langfristigen Entwicklungsziele bis 2020 zusammengefasst wurden. Der bedeutendste Entwicklungsimpuls für den Stadtumbau soll danach von der Umsetzung des Projektes "Grünes Rietzschkeband", das den Osten in zentraler Lage vom Hauptbahnhof über den Kernbereich Rabet bis nach Sellerhausen durchdringt, ausgehen. Wichtige Eckpunkte des Stadtumbaus: Wandel auf der Parzelle, grüne Abschnitte an der Wurzner und Eisenbahnstrasse, Aufwertung und Erweiterung des Freizeitparks Rabet. Nach dem Rückbau nicht benötigter Gebäude sollen so neue Qualitäten im Umfeld geschaffen werden. Auf dem Spaziergang durch den Leipziger Osten mit dem Stadtteilmanager und Architekten Andreas Kaufmann werden die Ergebnisse des Stadtumbaus sichtbar gemacht und der Blick in die Zukunft eines von Schrumpfung beeinflussten Stadtteils gerichtet.
Stadtbegehung III: Leipzig Grünau
Route: wird noch bekannt gegeben
Termine: 11.09.05, 26.09.05
Treffpunkt: 14 h, Stadtteilladen Stuttgarter Allee
Ein Schwerpunkt des geplanten Leipziger Stadtumbaus ist die Wohnsiedlung Grünau. Hier werden in den nächsten drei Jahren mehr als 2600 Wohnungen vom Markt genommen, um Chancen für Freiflächen zu bieten, die beim Aufbau der Siedlung eingeplant waren, auf Kosten von neuen Wohneinheiten jedoch nie realisiert wurden. Eine wichtige Rolle beim Stadtumbau werden die Wohnbedürfnisse der BürgerInnen von Grünau spielen. Durch ihre Einbeziehung in Rückbau- und Abrissvorhaben soll die Gebietsbindung und die Bereitschaft, an den Maßnahmen mitzuwirken, gefördert werden. Inwieweit dies in Grünau gelingen kann und als Instrument der Stadtplanung überhaupt wahrgenommen wird, wird ein Thema des Stadtspaziergangs sein. Im Mittelpunkt stehen zudem die EntscheidungsträgerInnen - WohnungsanbieterInnen, PolitikerInnen, StadtplanerInnen, InfrastrukturbetreiberInnen und ihre jeweiligen Probleme und Handlungsmuster. Im Rahmen des Stadtspaziergangs werden die Interessenkonstellationen und Kooperationsformen der verschiedenen Akteure aufgezeigt und die Handlungsdynamiken analysiert. Die Stadtbegehung wird der ehemalige Mitarbeiter im Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung Bernd Puckelwaldt leiten. Er hat den Bau Grünaus seit 1976 als Vertreter der Hauptauftraggeberseite Komplexer Wohnungsbau begleitet und wohnt seit 1980 in Grünau.Die folgende Ausstellung
"Schrumpfende Städte"/"Shrinking Cities" - "Schrumpfende Städte - Interventionen"
Kuratiert von Philipp Oswalt, Barbara Steiner, Walter Prigge und Nikolaus Kuhnert
26.11.05 - 29.01.06
Eröffnung am 25.11.05
"Schrumpfende Städte" ist ein Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes in Kooperation mit dem Projektbüro Philipp Oswalt, der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, der Stiftung Bauhaus Dessau und der Zeitschrift archplus.Siehe http://www.shrinkingcities.com
Veranstaltungen
Im Rahmen des Projektes >HeimatModerne<, einer gemeinsamen Initiative
verschiedener Leipziger Institutionen und Gruppen, gefördert durch die
Kulturstiftung des Bundes. Zum Trägerverein Experimentale e.V. haben
sich zusammengeschlossen: Forum zeitgenössischer Musik Leipzig e.V,
Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, Büro für urbane Projekte,
General Panel und raum4.Am 02.07. und 03.07.05 22 h von >raum4< in der GFZK-2
>Schöner Scheitern<
Szenischer Essay von Soeren Voima, 2005, Regie: Ulrich Hüni
02.07.05 Uraufführungam 09.07. und 10.07.05 22 h von >raum4< in der GFZK-2
>Schöner Scheitern<
Szenischer Essay von Soeren Voima, 2005, Regie: Ulrich Hüni
Donnerstag, dem 22.09.05, um 18 h
[zwischengrün] Gartenstipendium
Präsentation der Projektidee zum Arbeitsstipendium 2005
"Plagwitzer Sand" von Stefan Schröder
Das Stipendium wird von culturtraeger gestiftet in Zusammenarbeit mit der Galerie für Zeitgenössische Kunst und dem Grünflächenamt Leipzig.
Der Bearbeitungsort ist der Güterbahnhof Plagwitz. Wir freuen und auf neue Landschaften.
26.11. 2005 - Ende Januar 2006
162 von 172 Häusern stehen an der Hauptstraße...
Kuratiert von Julia Schäfer
Sofie Thorsen setzt sich seit mehreren Jahren in Zeichnungen, Diareihen und erläuternden Audiotexten mit dem Wohnen, dem Einfluss des Tourismus auf dörflich gewachsene Strukturen und dem Erscheinungsbild von Einfamilienhäusern sowie Siedlungen in neuen und älteren Dorfstrukturen auseinander. Das Thema des Dorfes als gewachsener Struktur bestimmt eine ganze Werkreihe der Künstlerin. Hierbei ist das Dorf eine Metapher für Lebensbedingungen und soziale Strukturen innerhalb einer bestimmten Größe. Im Zuge einer wachsenden Mobilität verändern sich suburbane Räume drastisch: Alte Strukturen sterben; es entwickeln sich neue, die so aussehen sollen bzw. wollen wie ehemalige Dörfer. Vergangenheit, Gegenwart, Realität und Fiktion spielen bei allen Projekten und Untersuchungen Thorsens eine wesentliche Rolle. Was war, ist, was hat sich verändert und was könnte sich hier abspielen? Sofie Thorsen befördert die Diskussion um die Zukunft von Peripherien, ein Thema, das auch für Leipzig und sein Umland wichtig ist.