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Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig

Karl-Tauchnitz-Str. 11
04107 Leipzig
Tel. 0341 - 14 08 10; Fax 0341 - 140 81 11
office@gfzk.de
Di - So 12 - 19 Uhr
Führungen So 15 Uhr und nach Vereinbarung
http://www.gfzk.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

29.11. 2004 - 30.01. 2005

Unsere Frau in Minsk

Ein Projekt von Antje Schiffers

Im Rahmen von >Kulturelle Territorien<, einem Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes in Kooperation mit der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig

Kuratiert von Julia Schäfer

"Ich werde die Korrespondentin und Botschafterin der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig sein. Die GfZK schickt mich auf Dienstreise nach Mazedonien und Bulgarien, nach Rumänien und Moldawien, nach Weissrussland, Estland, Lettland und Litauen. Meine Aufgabe ist es, in diesen Ländern ein Bild von Deutschland zu vermitteln und bei meiner Rückkehr Bilder von diesen Ländern in Leipzig." Antje Schiffers

Seit März 2004 war Antje Schiffers im Namen der GfZK und der "Kulturellen Territorien" als Korrespondentin und Botschafterin auf drei großen Reisen in Osteuropa unterwegs. Als solche hatte sie es sich zur Aufgabe gemacht, in den bereisten Ländern über Deutschland zu berichten. Hierfür sammelte Antje Schiffers vorher Geschichten und Gegenstände von den MitarbeiterInnen der GfZK, die für sie jeweils repräsentativ im Bezug auf das Bild von Deutschland sind, und gleichzeitig unterwegs ihre Eindrücke, Gegenstände und Geschichten, die BesucherInnen der Galerie auf einer Wandzeitung und der Homepage von Antje Schiffers während des gesamten Projekts lesen und verfolgen konnten.
Klischees werden im Projekt an einigen Stellen widerlegt, zum Teil bestätigten sich die Vorstellung vom jeweils Anderen, sowohl auf der einen wie auf der anderen Seite. Die Repräsentation eines Landes durch individuelle Mitbringsel und Geschichten liefern hierbei ein entsprechend subjektives Bild.
Die Ausstellung >Unsere Frau in Minsk< bildet den Abschluss des Projektes: Berichte, Reisedokumente, Fotos, Videos und viele Gegenstände vom mazedonischen Ajvar bis zum litauischen Bastketballtrikot und Berichten über die Unabhängigkeitssehnsüchte der Republik Transnistrien werden in diesem Zusammenhang in Anlehnung an ethnographische Ausstellungen aufbereitet und dem Publikum präsentiert.
Antje Schiffers lernte in ihren bisherigen Projekten auf Reisen nach Mexiko, Kasachstan, Kirgisien und Italien jedesmal eine neue Sprache, reiste von Stadt zu Stadt und malte um zu leben, sprich: ein Bild gegen Kost und Logis. Hierbei vermischen sich künstlerische Arbeit, die Begegnungen zweier Kulturen und eine Vermittlung dessen, was Kunst in verschiedenen Kulturen ist und sein kann, auf eine sehr kommunikative und anschauliche Weise. Antje Schiffers ist in mehrfacher Hinsicht als Künstlerin auch eine Botschafterin. Sie sendet Geschichten an die Heimat, die in Zeitungen und via Internet von ihren kulturellen Erlebnissen erzählen:
www.korrespondentin.antjeschiffers.de

Eröffnung am 28.11.04, 18 h

Antje Schiffers lebt und arbeitet seit 1999 in Berlin. Gegenwärtig hält sie sich als Villa-Minimo-Stipendiatin in Hannover auf. Ihre letzten Projekte führten sie 2002 als >Wandermalerin< nach Kirgisien und Kasachstan. 2003 entwickelte sie eine Arbeit als >Werkskünstlerin< der Hannoveraner Firma Continental Reifen.

 

 

29.11. 2004 - 16.01. 2005

Balkan Urbanism - Die bosnische Chronik

Mit Mladen Jadric, Said Jamkovic, Mersiha Veledar, Lebbeus Woods

Kuratiert von Azra Aksamija

Die Ausstellung >Balkan Urbanismus - Die bosnische Chronik</>The Bosnian Chronicle< erkundet den architektonischen Diskurs in Bosnien und Herzegowina, der sich als Folge und als Antwort auf den Krieg entwickelt hat. Der Krieg und die aktuelle sozialpolitische Lage, gekennzeichnet durch den Zusammenbruch der institutionellen Macht, haben dazu geführt, dass in allen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Bereichen des Landes große Instabilität herrscht. Dies wiederum hat Bedingungen für eine stete Veränderung des urbanen Raumes geschaffen, ein Thema, das im Mittelpunkt der Ausstellung steht; die Hauptparameter architektonischer Produktion werden in diesem Kontext verschoben und neu definiert. Sie versucht die Möglichkeiten der Architektur als sozialpolitischer Praxis auszuloten, jedoch nicht an Hand von Situationen, in denen man üblicherweise Lösungsvorschläge erwartet, und ohne die Probleme vorzuführen, die nach solchen Lösungen verlangen.
Wie können ArchitektInnen und StädteplanerInnen Anregung finden in den urbanen Prozessen, die in der Nachfolge des Krieges schnell an Geschwindigkeit zunahmen? Wie drücken sie ihre persönlichen Erfahrungen und Gefühle in der Sprache der Architektur aus? Der Begriff des Wiederaufbaus ist nicht einfach zu fassen, da es hierbei nicht nur um Monumente des "Kulturozids" geht, sondern auch um eine neue Identität des Landes, und zwar sowohl für die Vergangenheit als auch für die Zukunft. Wie können Architekten ihr Wissen kanalisieren, um die Energien des Landes in eine positive Richtung zu lenken und um von innen heraus eine nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern? Die teilnehmenden ArchitektInnen werden gezielte architektonische Untersuchungen anstellen, die mit diesen Themen in Zusammenhang stehen. Drei Generationen von ArchitektInnen - StudentInnen, BerufsanfängerInnen und etablierte ArchitektInnen - werden die Bedingungen der Nachkriegszeit in Bosnien und Herzegowina als eine Herausforderung an die architektonische Produktion untersuchen.

Im Rahmen von >Kulturelle Territorien<, einem Initiativprojekt der kulturstiftung des bundes in Kooperation mit der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig

GFZK-2, Eröffnung am 28.11.04, 18 Uhr

 

 

29.11. 2004 - 16.01.2005

Die Zukunft ist nicht, was sie einmal war

Mit Josef Dabernig, Tadej Pogacar, Dorit Margreiter, Deimantas Narkevicius, Olaf Nicolai, Roman Ondak, Maroan el Sani und Nina Fischer

Die Ausstellung setzt bei den utopischen gesellschaftlichen Versprechungen der sozialistischen Moderne an. Rationalität und Funktionalität im Anspruch und in der Gestaltung führten nicht nur zu einem vereinheitlichenden formalen Ausdruck, sondern auch zu einem universalistisch angelegten Raumbegriff, der sich kulturellen Differenzen und einer individuellen Aneignung gegenüber abweisend verhielt. Aus einer zeitgenössischen künstlerischen Perspektive soll nun eine Auseinandersetzung mit Anspruch und Realität der sozialistischen Moderne stattfinden. Ihr utopisches Potential, ihr Versprechen nach einer glorreichen Zukunft und gesellschaftlichem Fortschritt, aber auch ihre gescheiterten Hoffnungen und ihre Transformationen in den Alltag stehen dabei im Vordergrund.

Deimantas Narcevicius setzt sich in seinen Filmen mit der jüngsten Geschichte Litauens auseinander. Objekte und Bauten dienen ihm nicht nur als Ausgangspunkt, gesellschaftliche Veränderungen manifest zu machen, sie sind immer auch Projektionsfläche der von ihm dargestellten ProtagonistInnen. "Energy Lithuania", 2000, zeigt ein in den 60er Jahren erbautes Kraftwerk, das einst der Motor einer intensiven industriellen und ökonomischen Entwicklung war und heute ein überflüssiges Relikt, aber dennoch mächtiges Monument eines vergangenen Zeitalters und politischen Systems ist. "Scena" widmet sich dem Center of Contemporary Art in Vilnius, einem in den 60er Jahren errichteten Bauwerk, das auch heute noch die wichtigste zeitgenössische Kunstinstitution des Landes beherbergt. In beiden Filmen äußern sich Zeitzeugen, Zeitgenossen von einst und jetzt durchaus widersprüchlich zu den Gebäuden und laden diese mit unterschiedlichen Projektionen auf.
Dorit Margreiter setzt in ihren neueren Arbeiten beim Verschwinden von moderner Architektur aus dem öffentlichen Bewusstsein und ihrem einstigen utopischen Versprechen an. Dieses verbindet sie mit ihrem Interesse an Medienbildern und ihrem Identität stiftenden Charakter. In einer Reihe von Arbeiten untersucht Margreiter den Einfluss dieser Bilder auf das kollektive und individuelle Gedächtnis einer Gesellschaft und fragt danach, auf welche Weise sie Identifikationen schaffen oder verhindern bzw. auf welche Weise sie erst Realität produzieren. In "The world may not be deep but it is definitely shallow and whide" (2004) beschreibt Margreiter einerseits die Unmöglichkeit, das Projekt der Moderne wieder aufleben zu lassen, andererseits versucht sie, bestimmte Errungenschaften der Moderne zu aktualisieren, sprich: in unsere Gegenwart zu übersetzen. Zusammen mit der Designerin Martha Stutteregger entwickelt sie auf der Basis moderner Typografie einen zeitgenössischen Schrifttypus.
Olaf Nicolai konfrontiert in seinen Arbeiten sozialistische Ideale unmittelbar mit ihrem erklärten Feindbild, der kapitalistischen Marktwirtschaft, und formuliert damit eine Ambivalenz und Widersprüchlichkeit zwischen gesell-schaftsutopischen, pragmatisch-politischen, konsumistischen und ästhetischen Aspekten. In "Lenin: 8 qm" kontrastiert der deutliche Bezug auf eine sozialis-tische Idee im Titel ­ nämlich auf die Umverteilung des Privateigentums ­ mit dem schillernden Paillettenstoff, der auf Luxus verweist. Einstmals ein Synonym für soziale Utopien und Veränderungen, mutiert der Name "Lenin" zu einer austauschbaren Produktbezeichnung. In die "Flamme der Revolution, liegend in Wolfsburg" (2002) nimmt er auf ein Werk der DDR- Monumentalkunst aus Halle/S. aus dem Jahre 1967 Bezug. Nicolai verkleinerte diese rot gefasste, 24 Meter hohe und aus hyperboloiden Schalen errichtete Betonplastik, transpor-tierte sie in eine westdeutsche Stadt, Wolfsburg, und legte diese nach links gedreht auf den Boden. Das einstige Symbol des Sozialismus schreibt sich nun selbst in eine zeitgenössische kapitalistische Verwertungslogik ein. Die "Flamme der Revolution, liegend" büßt nicht nur ihren monumentalen, sondern auch etwas von ihrem politisch-symbolischen Charakter ein, wenn sie auf Grund ihrer "Spielplatz-Funktion" zu einem "konsumierbaren" Objekt mutiert.
Josef Dabernig verbindet sein Interesse an der sozialistischen Moderne mit der an Ideologien. Seine Arbeiten kreisen um Funktionalismus, Rationalisierung, perfekte Organisationsschemata und deren Abweichungen, Fehler und Störungen. In seinem Berlinführer von 1996 schrieb er von Hand auf 19 Seiten Auszüge aus drei Berliner Architektur- bzw. Stadtführern ab, die sich mit dem Alexander-platz beschäftigen. Sechs Farbfotos zeigen zentralperspektivisch verzerrte Fassaden einiger im Text behandelter Bauten. In der Parallelsetzung von verschiedenen Texten und Bildern werden Auswahlkriterien, subjektiven und von Interessen geleitete Ordnungen und Bewertungen der Autoren deutlich sichtbar. Darüber hinaus zeigt sich, wie sich eine Stadt aus West- und Ostperspektive repräsentiert sieht bzw. wie sich diese Repräsentationsvorstellungen im Laufe der Zeit veränderten.
Nina Fischer und Maroan el Sani begannen im Winter 2001 mit einer Bestandsaufnahme der Fassaden vom Palast der Republik in Berlin. Dieser folgten Videosequenzen vom Inneren des Gebäudes, das zum damaligen Zeitpunkt bereits seiner Oberflächen entkleidet und von Asbest gereinigt war. Der auf sein Skelett reduzierte Bau bildete den Ausgangspunkt für Fischers und el Sanis Auseinandersetzung mit dem Palast der Republik, seiner Geschichte, aber auch seiner Mystifizierung. Die beiden aus Westdeutschland kommenden KünstlerInnen haben den Palast der Republik nie von innen in seiner originalen Funktion kennengelernt. In verschiedenen Arbeiten wie ihrem maßstabsgetreu nachgebildeten "Klub der Republik" konstruieren sie einen Teil des Gebäudes, wobei sich Fakten, eigene und fremde Projektionen und Interpretationen vermischen. Fotos, Filme und Innenansichten des Palastes ("Jugendklub", "Milchbar" und "Die Gläserne Blume") beschreiben Annäherungen an das umstrittene Gebäude und sensibilisieren für unterschiedliche symbolische Aufladungen.
In seiner Serie "Constructed Cities" untersucht Tadej Pogacar zusammen mit seiner Parainstitution P.A.R.A.S.I.T.E. Museum of Contemporary Art verschiedene Beispiele neuer, vermeintlich ideal geplanter und gebauter Städte. Ihn interessiert ihre Gesamtkonzeptionen, die den utopischen Versuch repräsentieren, einen perfekt organisierten und gestalteten Raum für eine perfekte Gesellschaft zu konstruieren und dadurch die Zukunft gegenwärtig zu machen. Andererseits spürt er den Wandlungsprozessen nach, denen diese urbanen Strukturen unterliegen. In seiner derzeitigen Arbeit beschäftigt er sich mit der Stadt Velenje, die als ideale Gruben- und Industriestadt um ein Steinkohlenbergwerk gebaut wurde. Velenje, das für eine bestimmte Zeit Titovo Velenje (Titos Velenje) hieß, war ein Musterbeispiel sozialistischer Stadt- und Sozialplanung in Slowenien. Durch das Verwenden von schwarzweißen Aufnahmen scheint die historische Distanz der zeitgenössischen BetrachterInnen besonders akzentuiert.
Roman Ondak beschäftigt sich oft mit kulturellen und ideologischen Diskursen, denen die Dimension des Zukünftigen in der Gegenwart innewohnt. In "Bad News is a Thing of the Past" ("Schlechte Nachrichten sind ein Ding der Vergangenheit") etabliert er eine private und dennoch auch soziopolitische Beziehung zu seinem Vater und seinen Erfahrungen mit dem Jahr 1968. Für Tschechen und Slowaken war dieses Jahr nicht nur das der großen sozialen Utopien und Bewegungen, sondern auch jenes der brutalen Erfahrungen einer Anti-Utopie in Form der sowjetischen Invasion. In "Ausflug in die Zukunft", einer Arbeit über Graz, vermittelt er den BetrachterInnen den Blick auf die Stadt aus dem Blickwinkel eines Jungen und damit aus einer in die Zukunft weisenden Perspektive. Natürlich bleibt uns dennoch bewusst, dass die Zukunft die Gegenwart des Jungen ist.

Im Rahmen von >Kulturelle Territorien<, einem Initiativprojekt der kulturstiftung des bundes in Kooperation mit der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig

GFZK-2, Eröffnung am 28.11.04, 18 Uhr

kuratiert von Barbara Steiner und Igor Zabel

 

 

29.11. 2004 - 30.01. 2005

Phantom Expression

Im Rahmen von >Kulturelle Territorien<, einem Initiativprojekt der kulturstiftung des bundes in Kooperation mit der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig

Früher bedeutete Phantom meist Spuk und meint heute, so das "Etymologische Wörterbuch des Deutschen", im Allgemeinen Schein, Trugbild, Sinnestäuschung. Immer schwieriger wird es, den Sinn eines Vorhabens oder die Intention eines Statements zu erfassen. Unsere Vorstellung davon bilden wir aus Stereotypen und Erfahrungen, Überzeugungen und Vorurteilen, ideologischen Prioritäten und medialen Einflüssen. Entspricht das so entstandene Bild noch dem ursprünglichen oder tritt an seine Stelle ein Phantom? Und sind es nicht letztendlich phantomhafte Ausdrücke, verzerrte Bilder, die weiterentwickelt und miteinander verknüpft werden, so dass sie das gesellschaftliche und private Leben zu regieren beginnen?
Das Projekt >Phantom Expression< geht auf verschiedenen Ebenen Phantomen und ihren Erscheinungsformen nach. Es hat zum Ziel, auf ein solches Phänomen aufmerksam zu machen, es vorzustellen, wenn auch nicht erschöpfend, so doch in der Vielfalt von Erscheinungsformen. Die TeilnehmerInnen von >Phantom Expression< wurden eingeladen, phantomhafte Äußerungen zu untersuchen, ihre Entstehung zu simulieren und eine Handhabung zu ihrer Erkennung zu entwickeln.
Alle vorgestellten Positionen haben performativen Charakter. Darüber hinaus liegt ihr Hauptinteresse und Wirkungsfeld außerhalb der traditionellen musealen Räume. So verzichtet diese Ausstellung weitgehend auf visuelle Reize. Vielmehr setzt sie auf die Interaktivität mit dem Publikum und hofft eine Diskussion in Gang setzen zu können. Da man Phantome nicht mit fremden Augen sehen kann, lebt das Projekt von der Teilnahme der BesucherInnen.

Tatiana Tushina (Weißrussland) hat im Internet und für die Ausstellungsräume der GfZK einen >Phantomoscope< entwickelt. Er soll eine Tür zur Welt von unsichtbaren, versteckten Symbolen und verdrängten Inhalten werden und gleichzeitig neue Realitäten und deren Erkenntnismethoden kreieren. Kulturelle Phantome werden durch den >Phantomoscope< veranschaulicht. Im Netz ist er als visualisierter Test vertreten, bei dem sich Denkaufgaben und Testfragen abwechseln. Es ist ein Spiel, das Intuition und Phantasie anregt und fördert. Um zum nächsten Niveau zu gelangen, soll man ein willkürliches Zeichen des Phantoms erraten. Gleichzeitig sammelt man Informationen über diverse "phantomhafte" Vorstellungen und Ausdrucksformen. In den Ausstellungsräumen wird ein Labyrinth installiert, in dem ein Durchgang zum nächsten Raum bei der Lösung einer Testfrage möglich wird.

Davide Grassi und Igor Stromajer (Slowenien/Italien) sind Erfinder des problemmarket.com. Sie begreifen Probleme als motivierende Kraft und Würze des Alltags, da für Erkennung und Lösung von Problemen ein großes Maß an auch kreativer Energie benötigt wird. Also haben die Probleme einen bestimmten Wert und können demzufolge auch auf dem globalen Markt platziert werden. Hier versteht sich problemmarket als eine offene Handelsgesellschaft, in der Aktien verschiedener Unternehmen gelistet werden, die mit Problemen handeln. Unternehmen kaufen, verkaufen, mieten und leasen Probleme. In ihrer Performance am 28. November in Leipzig wird sich problemmarket den speziellen Problemen von Leipzig zuwenden.

Nils Claesson (Schweden) installiert einen Kasten, den man für eine bestimmte Zeit mieten und für den individuellen Protest nutzen kann. Der Name >The Pudas Box< geht auf eine Begebenheit in Schweden 1982 zurück. Einem Taxifahrer aus dem bilingualen schwedischen Bezirk an der Grenze zu Finnland, Folke Pudas, wurde von den lokalen Behörden die Lizenz entzogen. Auf einem zentralen Platz in Stockholm baute Folke Pudas einen zusammengezimmerten Holzkasten auf, setzte sich hinein und trat in den Hungerstreik, der sich über den Winter 1982/83 hinzog. Der Taxifahrer, unterstützt vom Europäischen Gerichtshof in Straßburg, gewann den Streit. Der Aufforderung von Nils Claesson, die >Pudas Box< für eigene Protestabsichten zu mieten, folgten inzwischen mehrere, auch prominente Personen. Während der Ausstellungsdauer besteht diese Möglichkeit in Leipzig.

Igor Savchenko (Weißrussland), ein renommierter Fotograf aus Minsk, verzichtete auf eine bildliche Darstellung. In seinem Projekt >Über die Liebe< beschreibt er zahlreiche Szenen verschiedener Liebesbeziehungen, die sich an einem Ort ­ in diesem Fall in der Stadt Leipzig ­ ergeben oder ergeben könnten. Das Benennen der realen Orte und der Uhrzeit rückt die dargestellten Situationen greifbar nah - der Leser von Savchenkos Beschreibungen braucht "nur" in seiner Phantasie eine komplexe Geschichte entstehen zu lassen.
Die Eröffnungsperformance von Victar Piatrou (Weißrussland) trägt den Titel >Weißes Phantom< und bezieht sich auf die Wahrnehmung seiner Heimat Weißrussland. Gerade in Ländern, in denen sich soziale Grenzen verschieben, entwickelt ein kritischer Teil der Bevölkerung einen Spürsinn für jene ephemere Realität, die die Lebensbedingungen und Beziehungen beherrscht. Am Beispiel Weißrusslands mit seinen offensichtlichen und zynischen politischen Manipulationen ist eine "Dematerialisierung" eines ganzen Landes zu beobachten, seiner Menschen und Ressourcen. >Das weiße Phantom< ist sozusagen die Phantomvisualisierung eines Landes. Im Projekt von Victar Piatrou bekommt Weißrussland einen neuen Namen, "Tifus Meykell", neue Symbole und eine neue Flagge. Seine Hymne wird durch eine Performance ersetzt, das Ziel seiner Innen- und Außenpolitik ist die Konservierung des Götzendienstes und der Isolation. Es ist eine Methode, ein Phantom zu bekämpfen, indem man auf Überspitzung und Umkehrung zurückgreift.

Magnus Bartas und Dmitri Plax (Schweden/Weißrussland) veranschaulichen mit ihrer Performance und Installation >Schachspiel< das Aufeinandertreffen von zwei verschiedenen Kulturen. Magnus Bartas als Vertreter des "schwedischen Teams" spielt dabei mit so genannten "Fernsehkranichen". Es sind aus Holz geschnitzte Figürchen, die in den 50er und 60er Jahren in Schweden sehr beliebt waren. Von Schülern oder Hobbybastlern angefertigt, wurden sie vorzugsweise auf die Fernseher platziert, um diese neuen, technologisch kühl wirkenden Objekte gemütlicher, heimeliger erscheinen zu lassen. Diese gewollte Mischung aus heraufbeschworener "Natur" und neuer Technologie steht für die Zeit der großen Träume und Hoffnungen in Schweden in Bezug auf eine versprochene bessere gesellschaftliche Zukunft. Heute sind Kraniche als Überbleibsel der Vergangenheit aus den Interieurs und dem Bewusstsein der Menschen verschwunden. Die Figuren von Dmitri Plax sind "Sieben Elefanten". Als Glücksbringer waren sie sehr verbreitet in der Sowjetunion der 20er und 30er Jahre. Die turbulente Zeit nach der Revolution und dem Bürgerkrieg begann sich zu normalisieren, die Menschen suchten ihrem Leben einen möglichen Komfort zu geben. Zwischen Nippes, Deckchen und Figürchen aus vermeintlichem chinesischen Porzellan hatten "Sieben Elefanten" einen besonderen Stellenwert. Selbst, dass sie als "Überbleibsel des Bourgeoisie" und ihre Sammler als Philister bezeichnet wurden, hat ihrer Verbreitung wenig angehabt. Während des Zweiten Weltkrieges sind die Elefanten verschwunden, um nach dem Krieg und bis zu Stalins Tod 1953 eine kurze Renaissance zu erleben.

GFZK-1, Eröffnung am 28.11.04, 18 Uhr

kuratiert von Lena Prents und Denis Romanovsky

 

 

Pressetext 04.11.04

GfZK Leipzig - Neubau Ausstellungsgebäude

Die Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (GfZK) eröffnet am 28. November 2004 ein neues Ausstellungsgebäude, mit dem das im Musikviertel am Johanna-Park gelegene Ensemble von Museum und Nebengebäuden ergänzt wird. Zukünftig werden der GfZK damit zwei Ausstellungsorte unterschiedlicher architektonischer Prägung zur Verfügung stehen:
"GFZK-1", die von Peter Kulka 1998 umgebaute Herfurthsche Villa mit Ausstellungsflächen, Bibliothek, Büroräumen, Sammlung und Werkstätten
"GFZK-2", das neue Ausstellungsgebäude mit ca. 1000 qm zusätzlichen Ausstellungsflächen einschließlich eines Cafés mit Dachterrasse.

Die Planung ­ Agenda und Rahmenbedingungen

Geplant wurde der Neubau von der Architektengruppe AS-IF (Paul Grundei, Stephanie Kaindl, Christian Teckert). Entstanden ist ein Gebäude für die GfZK Leipzig, das sich an der Schnittstelle zwischen Museumsarchitektur und spezifischer Ausstellungsarchitektur positioniert. Die Konzeption des Projektes basiert auf der Frage nach der räumlichen Entsprechung einer Arbeitsform zeitgenössischer Kunstinstitutionen, die auf mehreren Ebenen gleichzeitig angesiedelt ist. Die wechselseitige Verbindung dieser unterschiedlichen Arbeitsebenen wurde zu einem zentralen Thema des Entwurfs. In enger Zusammenarbeit zwischen der GfZK und AS-IF wurden seit Anfang 2002 die architektonischen Parameter dafür konzipiert und innerhalb des zur Verfügung gestellten Budgets von 2,5 Mio. Euro umgesetzt.

Das Museum als diskursives Instrument

AS-IF entwickelte ein eingeschossiges, polygonales Raumgefüge als veränderbare architektonische Infrastruktur für eine Ausstellungspraxis, welche die räumlichen, sozialen und repräsentationspolitischen Grundbedingungen der Institution und des Ausstellens zu einer wesentlichen Frage der Gestaltung macht.
Unterschiedliche Raumprogramme - nebeneinander angeordnet - erzeugen visuelle und inhaltliche Bezüge, die über bewegliche Raumelemente wie Schiebewände und Vorhänge ausstellungsspezifisch jeweils neu konfiguriert werden können. Die einzelnen spezifischen räumlichen Situationen im Gebäude legen bestimmte Verwendungsarten nahe, die Funktionen und Programme der Räume sind aber bewusst veränderbar gehalten. Die potentielle Verschiebbarkeit von Funktionen und Raumbegrenzungen ersetzt die Produktion jeweils neuer Ausstellungsarchitektur und erzeugt dabei für jede Ausstellung andere Wegeführungen. Einige Raumbereiche sind so angeordnet, dass sie gemeinsam oder unabhängig voneinander bespielt werden können. Café und Projektionsraum etwa können länger geöffnet sein, eine Ausstellung oder mehrere Ausstellungen gleichzeitig eingerichtet werden, Projekträume von den Ausstellungsräumen abgetrennt und mitunter auch extern erreicht werden.
So wird ein räumliches Dispositiv vorgegeben, eine Spielfläche, in der sich einerseits die kuratorischen und künstlerischen Setzungen immer wieder neu positionieren können und andererseits die BesucherInnen in ein aktives Verhältnis zur Architektur treten.
Die in der gebauten Struktur angelegten Ambivalenzen zwischen Fläche und Volumen, Innen und Außen, Davor und Dahinter, Oben und Unten usw. unterstützen eine gezielte Infragestellung eingeübter Wahrnehmungskonventionen in Kunsträumen. Der seit der Moderne vorherrschenden Idee des weißen Ausstellungsraums als "White Cube" wird hier ein Prinzip der Auseinandersetzung mit den räumlichen und institutionellen Bedingungen zeitgenössischer Ausstellungspraxis und des permanent notwendigen Dialogs mit der Architektur gegenübergestellt.

Die gestalterischen Mittel ­ Materialien und Raumwirkung und Kontextbezug

Städtischer Kontext:
Als frei stehender Pavillon besetzt das neue Ausstellungsgebäude die der Leipziger Innenstadt zugewandte nordöstliche Ecke des Grundstückquartiers der GfZK an der Karl-Tauchnitz-Straße. Das polygonale Volumen löst sich in massive Wandscheiben und raumhohe Glasflächen auf und kragt in seinen Randbereichen aus, so dass der Baukörper über dem Gelände zu schweben scheint und sich nur am Haupteingang absenkt, der sich zu "GFZK-1", der Herfurth'schen Villa hin orientiert. Ein weiterer Zugang führt als Rampe von der Grassistraße ins Café, das zusammen mit dem Kino den BesucherInnen auch außerhalb der Öffnungszeiten des Museums offen steht. Die von hier aus über eine Außentreppe zu erreichende Dachterrasse bietet weit reichende Blickbezüge in die umgebende Parklandschaft des Musikviertels.

Raumperspektiven:
Die aus der inneren Raum- und Bewegungsorganisation hervorgegangene fließende polygonale Struktur des Gebäudes bildet sich auch nach außen ab und beeinflusst die perspektivische Wahrnehmung der PassantInnen durch die Verzerrung der fluchtenden Gebäudekanten, verstärkt durch die ungleiche Fensterteilung der Glasfassaden, deren Abstände sich linear vergrößern oder verkleinern. Das Gebäude kann daher nicht mehr in das gewohnte metrische System orthogonaler Koordinaten eingeordnet werden und soll immer wieder zu einer Überprüfung des Gesehenen auffordern.

Fassadenmaterial:
Über die großen Glasflächen können Linien und Raumkanten zum Teil bis weit in das Gebäudeinnere verfolgt werden. Diese visuellen Bezüge werden auf einer anderen Ebene durch die Auswahl der eingesetzten Oberflächenmaterialien unterstützt. Die massiven Außenwände erhielten eine Haut aus feinporigen schiefergrauen Gummigranulatmatten. Im Inneren taucht dieses Material im Kinoraum wieder auf, der eine Besonderheit im inneren Raumgefüge bildet. Er dockt auf einer Seite an die Außenfassade an und wird auch zum Innenraum hin an zwei weiteren Seiten von raumhohen Glaswänden begrenzt, wodurch er auch als Verlängerung des Außenraums bzw. als Außenraum im Gebäude gelesen werden kann. Die Anwendung des Fassadenmaterials für Decken-, Wand- und Bodenbelag im Kino verstärkt diese Lesart zusätzlich und kommt nebenbei den akustischen Anforderungen nach schallweichen Oberflächen entgegen.

Innenraummaterialien:
In den Ausstellungsräumen wurde die Gestaltung davon geleitet, die Bandbreite der verwendeten Materialien zu minimieren, wobei aber den räumlichen Situationen entsprechende, präzise Materialfamilien gebildet werden sollten. Das Gebäude erhält verschiedene Displayoberflächen, die sich teilweise zu raumhaltigen Schalen zusammenfügen. Dabei treten über Boden-Wand-Decke gebildete helle Displayschalen stärker hervor, deren Oberflächen aus im gleichen Farbton gestrichenen Gipskartonflächen und einer glatten Bodenbeschichtung aus Epoxidharz bestehen. Im Gegensatz dazu verbleiben andere Bereiche der Ausstellungsräume in einer dem Rohbau näheren Oberfläche. Hier werden die tragenden Stahlbetonwände sichtbar belassen, der Bodenbelag besteht aus einem zementären Fließestrich.

Schiebewände:
Dazwischen bewegen sich in der Farbigkeit die wandhohen Schiebeelemente, die auch als Ausstellungswände genutzt werden können, sich vom Raumkonzept her aber klar von den hellen Displayschalen absetzen müssen. Die mit leichten Tischlerplatten beplankten Stahl- oder Holzrahmenkonstruktionen laufen an in der Abhangdecke integrierten Laufschienen und haben fugenlos verspachtelte und gestrichene Oberflächen, die mit Wanddispersionsfarbe gestrichen werden und sich daher nur über den dunkleren Farbton von den hellen Displayflächen unterscheiden. Den verschiedenen Raumsituationen angepasst gibt es unterschiedliche Kategorien von Schiebewänden. Einige können in Wandnischen verschwinden, andere aber bleiben immer präsent und erfordern eine dezidierte Platzierung für jede neue Ausstellung. Eine dritte Gruppe bilden die Schiebewände mit integrierten raumhohen Schlupftüren, die den innen liegenden, so genannten Sammlungsraum abgrenzen, der besondere ausstellungstechnische Anforderungen erfüllt.

Klimatisierung/Lüftung:
Der innen liegende Raum (Sammlungsraum) bildet gemeinsam mit dem zuschaltbaren Projektraum neben dem Foyer den einzigen voll klimatisierbaren Bereich in der GFZK-2. Mit Rücksicht auf gering zu haltende Betriebskosten wurde der Einsatz von mechanischer Lüftung und Regulierung der Luftfeuchtigkeit auf ein Minimum begrenzt. So wird der größte Teil der Ausstellungsräume natürlich be- und entlüftet. Die Zuluft kommt dabei über vertikale Lüftungsschlitze zwischen den Doppelstützen der Glasfassaden und kann über die zwischen den verschieden hohen Dachbereichen eingesetzten Oberlichtfenster wieder abziehen. Notwendig war eine permanente mechanische Lüftung lediglich in Café und Kino auf Grund der höheren BesucherInnendichte. Konzeptuell wurde die Reduzierung der Vollklimaanlage auf den kleinen Teilbereich von Sammlungs- und Projektraum durch eine Besonderheit dieses Raumgefüges unterstützt: Der neben dem Foyer gelegene Projektraum hat zwei vollflächige Glaswände, über die auch bei geschlossenen Schiebewänden ein visueller Bezug zwischen klimatisiertem Bereich und angrenzenden Ausstellungsräumen hergestellt werden kann.

Heizung:
Für die Beheizung des Gebäudes waren gestalterische Anforderungen maßgeblich, da jede sichtbare Heizkörper die Nutzung als Ausstellungshaus einschränkt. Die Entscheidung, im ganzen Haus einen Verbundestrich ohne Dämmung zwischen Stahlbeton ­ Bodenplatte und Estrich auszuführen, begünstigte das Konzept einer Sohlplattenheizung, die direkt in der Bodenplatte installiert ist und so deren große Speicherkapazität nutzt.

Lichtkonzept:
Das Beleuchtungskonzept wurde vom Berliner Lichtplanerbüro studio dinnebier mit den Architekten entwickelt. Das veränderbare Raumgefüge des Gebäudes und die intendierte Gleichbehandlung von Boden, Wand und Decke als Displayflächen führte zur Neuerfindung eines Leuchtensystems. Um auf die durch verschiedene Schiebewandstellungen veränderten Raumzusammenhänge reagieren zu können, wurden mit Leuchtstoffröhren bestückte lineare Leuchten entwickelt, die jeweils nur an einem Punkt über ein senkrechtes Metallrohr in der Abhangdecke befestigt sind. Alle Leuchten sind drehbar und können durch Strahler ersetzt oder auch komplett entfernt werden. Dadurch können offene Raumzusammenhänge durch lineare Lichtführungen ebenso wie geschlossene Räume durch eine die Wand begleitende Anordnung der Leuchten unterstützt werden. Durch Entfernen der Leuchten kann die Decke im Extremfall als Projektionsfläche genutzt werden.

 

 

6. Februar 2005, 15.00 Uhr

"gfzk für DICH"

Eröffnung der neuen museumspädagogischen Räume in der Galerie für Zeitgenössische Kunst

Die Galerie für Zeitgenössische Kunst hat für Kinder und Jugendliche einen eigenen Bereich entwickelt: die "gfzk für DICH". Die eigens dafür neu gestalteten Räume in der GFZK-1 werden im Februar 2005 mit einem Festprogramm eröffnet.
Die museumspädagogischen Angebote richten sich an Kindergärten und Schulen, an kleine und große Kinder, an Jugendliche sowie Familien. Neben einem festen Kursprogramm gibt es offene Angebote, die an die aktuellen Ausstellungen bzw. am jeweiligen Schwerpunkt des Ausstellungsprogramms der GfZK anknüpfen.

Die "gfzk für DICH" ermöglicht beispielsweise gemeinsame Ausstellungsbesuche, Kinderführungen sowie das selbstständige Erschließen der Ausstellungen mithilfe interessanter und anregender Materialien, die in der "Pick-Box" zur Verfügung stehen. Thematisch angebunden an die in der GfZK gezeigten Ausstellungen werden "Kurse 4 you" angeboten, in denen Arbeiten mit verschiedenen Themen und Techniken wie Poster, Modelle, CD-Cover, Postkarten gestaltet werden. Die "Galerie für DICH" zeigt in den Kursen entstandene Werke und bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, selbst als KünstlerInnen, GaleristInnen und KuratorInnen tätig zu sein sowie Ausstellungen vorzubereiten und durchzuführen. Einmal pro Woche gibt es nachmittags ein offenes Angebot: Am "Freitag" können Kinder und Jugendliche lesen, zeichnen, an ihren Ideen arbeiten und Hilfe bei deren Verwirklichung erhalten, reden, etwas trinken und Hilfe für schulische Aufgaben wie Referate und Abiturprüfungen erhalten. Passend zum Jahresthema der GfZK "Stadt und Stadtwahrnehmung" können die Kinder und Jugendlichen an "waste city" bauen, einer Stadt aus Abfall und Müll, die unaufhörlich über das Jahr wachsen soll. Hierfür werden PatInnen gesucht, die verantwortlich den Aufbau der Stadt begleiten sowie die Pflege und Instandhaltung der Stadtautobahn übernehmen.

Erstmals gibt es ab diesem Jahr ein Kooperationsmodell mit Klein- und Vorschulkindergruppen der Leipziger Integrativen Kindertageseinrichtung Tarostraße. Kleinen Kindern wird hierbei die Möglichkeit gegeben, regelmäßig die Ausstellungsräume und Kunstwerke zu erkunden. Spielerisch und unter Einbeziehung aller Sinne können die Kinder ihre Kreativität auf vielfältige Art und Weise zum Ausdruck bringen.

Alle Termine und Inhalte werden in aktuellen Programmen der "gfzk für DICH" und auf der Homepage der GfZK angekündigt. Darüber hinaus stehen alle Informationen zum Download zur Verfügung bzw. können per Newsletter abonniert werden.

Eröffnung: Sonntag, 06.02.05, 15:00 Uhr

Weitere Termine:

"Freitag": immer freitags, ab 11.02.05, 14.00-18.00 Uhr

"Endlich Ferien":

"Rien ne va plus ­ wir sehen schwarz?" ­ Heimat und Utopie, Kooperation zwischen Haus Steinstraße und GfZK, Montag, 14.02.05, 14:00 ­ 18:00 Uhr und Dienstag, 15.02.05, 14:00 ­ 18:00 Uhr, für Jugendliche von 12 bis 18 Jahren

"Kurse 4 you":
"Stadt: Mein Traum, mein Raum", 09.03.05 - 06.04.05, jeden Mittwoch, 14.00-18.00 Uhr
"FUTURE Leipzig ­ Bau Dich in die Zukunft!", 10.03.05 ­ 07.04.05, jeden Donnerstag, 14.00-18.00 Uhr

"Sonntagskinder": immer sonntags während der Ausstellungen, ab 06.03.05 , 14.00-18.00

Führung für PädagogInnen:
Am 09.03.05 ab 14 Uhr ist die Besichtigung der Ausstellungen möglich. Um 17 Uhr stellt eine Führung durch die Ausstellungen verschiedene Arbeitsansätze vor.
Freier Eintritt



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