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kunstraum muenchen

Holzstraße 10
80469 München
Tel. 089 - 54 37 99 00, Fax 54 37 99 02
Mittwoch - Sonntag 15 - 18 Uhr
info@kunstraum-muenchen.de
www.kunstraum-muenchen.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

14. bis 18. Mai 2008

Beate Engl

The Blob. Nothing Can Stop It!

Ein skulpturales Remake

 

Anhand eines überzeichneten, fiktiven Horror-Szenarios einer weltweiten
Invasion durch eine unkontrollierbare, skulpturale Rohmasse, soll die
Expansion des globalisierten Kunstbetriebs kritisch untersucht werden.
Ausgangspunkt ist der Film "The Blob" von 1958, ein Horrorfilmklassiker,
in dem eine gallertartige, Menschen fressende Masse aus dem Weltall sich
unaufhaltsam ausbreitet und vergrößert. Ironisierend wird diese Handlung
auf das Betriebssystem Kunst übertragen: Der Blob drängt aus den Museen
hinaus in öffentliche Räume und in entlegene Gebiete. Gleich einem Virus
breitet sich die Masse, von Kunsttouristen von Biennale zu Biennale
transportiert, über den ganzen Erdball aus. Dabei dient der Blob als
Platzhalter für eine noch unformulierte, prototypische Skulptur oder eine
abstrakte Materialakkumulation, die dank ihres fiktiven Eigenlebens im
Zuge der Raumeroberung verschiedene Formen, Größen, Stile und Gestalten
annehmen kann. Die überzeichnete Situation einer verselbständigten,
außer Kontrolle geratenen globalen Distribution dieser Skulptur bildet
die Basis für eine kritische Reflektion der realen Bedingungen
künstlerischer Produktion, die zu gleichen Teilen aus einer theoretischen
Recherche sowie aus mehreren bildnerischen Arbeiten besteht. Die
Ausstellung führt erstmals die in dieser Reihe bereits entstandenen
Arbeiten als Ensemble zusammen.

Neben Aufklärungsmaterial zum globalen Kunstbetrieb wird ein Sample des
Blobs präsentiert ­ "Oh, my god, it's a Blob!" ­, das als
blubbernde und spritzende Masse das Eigenleben des Blobs demonstriert. Bei
"Blob-Machine" entspringt eine rote Schaummasse aus einem weißen
Museumssockel. Während der Eröffnung der Ausstellung produziert die im
Inneren des Sockels versteckte Maschine unaufhörlich Schaum, der sich im
Raum ausbreitet und zu Boden fallend zur Skulptur erstarrt.

Das Video "Attack of the Blob" setzt die Reihe fort und erweitert sie: Im
Film "The Blob" gibt es eine Schlüsselszene, in der die rote Masse in ein
Kino eindringt und die Zuschauer angsterfüllt ins Freie flüchten. Diese
Panikszene überträgt die Künstlerin auf ein Museum, die Neue
Pinakothek: Menschen laufen nach draußen auf der Flucht vor dem
imaginären Grauen und verschwinden. An dieser Stelle Dank an die
Statisten und das Entgegenkommen der Neuen Pinakothek, die ermöglicht
haben, dass dieses Video produziert werden konnte.

Dr. Luise Horn

 

"Beate Engl ­ The Blob. Nothing can stop it! Ein skulpturales Remake"

Eröffnung: Dienstag, 13. Mai, 19 Uhr
Dauer: 14. bis 18. Mai 2008

Vortrag: Donnerstag, 15. Mai, 19 Uhr: Dr. Dietmar Rübel
(Philipps-Universität, Marburg) über "Blobjects. Liquide Gebilde
zwischen Kunst, Design und Architektur"

Filmvorführung: Samstag, 17. Mai, 19 Uhr: "The Blob" (mit einer
Einführung von Thomas Reitmair, München).

 

Gefördert durch die Erwin und Gisela von Steiner-Stiftung.

 

 

 

 

 

 

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