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Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

Academy of Visual Arts
Wächterstraße 11
D-04107 Leipzig
Tel. +49 (0) 341 2135 - 133
Fax +49 (0) 341 2135 - 101
presse@hgb-leipzig.de
www.hgb-leipzig.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

09.02. - 11.02. 2006

Rundgang 2006

an der Hochschule für Grafik und Buchkunst /

Academy of Visual Arts Leipzig

Eröffnung: Do, 09. Februar, 18.00 Uhr

Öffnungszeiten: Do, 09. Februar: 18.00 ­ 24.00 Uhr

Fr, 10. Februar: 11.00 ­ 24.00 Uhr

Sa, 11. Februar: 11.00 ­ 19.00 Uhr

Begrüßung: Prof. Joachim Brohm, Rektor

Eröffnung: Yves Nacher, Leiter des Institut Français de Leipzig

Ort: HGB Leipzig, Wächterstraße 11, 04107 Leipzig

Vom 09. bis zum 11. Februar lädt die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig zum einmal jährlich stattfindenden Rundgang, dem Ausstellungshöhepunkt im HGB-Jahr, ein. Vom Kellergang über die Galerie und den Lichthof bis zu den Ateliers unter dem Dach.... das gesamte Hochschulgebäude wird zur Bühne. Nahezu alle Studierenden sind dabei mit Arbeitsergebnissen aus dem letzten Jahr vertreten. Es besteht die Möglichkeit, Ausgestelltes käuflich zu erwerben.
Zu sehen sind Werke und Diplomarbeiten aus den vier Studiengängen:
· Malerei / Grafik
· Fotografie
· Buchkunst / Grafik-Design
· Medienkunst
Birkner Preis 2005: Im Rahmen des Rundgangs 2006 wird zudem der Birkner-Preis 2005 verliehen. Dieser Preis zeichnet damit zum neunten Mal Studierende aus, die mit zeichnerischen und grafischen Mitteln geschaffene Bilder in Beziehung zu literarischen und wissenschaftlichen Texten setzen. Dem Preisträger winken 1.500 Euro Preisgeld und eine Präsentation der Arbeiten in der HGB Leipzig. Die Bekanntgabe des Preisträgers erfolgt im Anschluss an die Eröffnung.
Bekanntgabe des Preisträgers: Do, 09. Februar, ca. 18.30 Uhr
Dauer der Ausstellung: 10. bis 25. Februar
Ort: Lichthof Umgang, 1. Stock, vor dem Festsaal

 

 

 

Franziska Junge und Marco Miessner erhalten den Birkner-Preis 2005

Im Rahmen des diesjährigen Rundgangs wird am 09. Februar direkt im
Anschluss an die Rundgangeröffnung der Birkner-Preis 2005 verliehen. Die
Laudatio zur neunten Preisverleihung hält Thomas Matthäus Müller.

Mit dem Birkner-Preis werden Studierende der Hochschule für Grafik und
Buchkunst Leipzig ausgezeichnet, die sich mit experimentellen Arbeiten
vorstellen. In diesem Jahr wird der Preis geteilt und an Franziska
Junge sowie Marco Miessner vergeben. Die von der Birkner-Stiftung mit
1.500 Euro dotierte Auszeichnung wird im Verhältnis 2:1 geteilt.

Seit 2003 zeichnet Franziska Junge aus der Klasse für Illustration
(Studiengang Buchkunst/ Grafik-Design) täglich eine Szene der laufenden
Ereignisse ihres Lebens. Nach und nach füllen sich so große Papierbögen
mit spontanen, unmittelbaren, kleinen schwarz-weißen Bildfenstern. Der
Betrachter sieht hunderte Einzelsituationen oder ein Meer von Bildern,
das zu einer Art Tapete verschwimmt. In chronologischer Abfolge lassen
die tagebuchähnlichen Zeichnungen Stimmungsschwankungen ebenso wie
maltechnische Weiterentwicklungen der jungen Frau beobachten.

Marco Miessner aus dem ersten Studienjahr des Studiengangs Medienkunst
hat Schriftzüge im Stadtbild mit einer Handkamera gefilmt und aus
einzelnen Lettern das Gedicht "Wie den Rauch" von Tobias Peter montiert.
Der Text über die Stadt entsteht auf einem Bildschirm und wird so selbst
zum Bild. Die eigentliche Illustration entsteht im Kopf des Betrachters
und wird durch Straßengeräusche, die das Video begleiten, klanglich
untermalt.

Beide Arbeiten sind vom 10. bis 25. Februar 2006 in der Hochschule für
Grafik und Buchkunst Leipzig im Lichthofumgang vor dem Festsaal zu
sehen. Die Birkner-Stiftung wurde im Andenken an den Leipziger
Illustrator und Buchgestalter Karl-Heinz Birkner gegründet. Sie ist aus
dem Nachlass des 1995 verstorbenen Künstlers hervorgegangen. Birkner
selbst illustrierte und gestaltete in den Jahren 1951 bis 1995 über 300
Bücher.

Preisvergabe: Do, 09. Februar 2006, ca. 19.00 Uhr
Laudatio: Thomas Matthäus Müller

 

Öffnungszeiten Rundgang:
Donnerstag, 09. Feb. 18.00 ­ 24.00 Uhr
Freitag, 10. Feb. 11.00 ­ 24.00 Uhr
Samstag, 11. Feb. 11.00 ­ 19.00 Uhr

 

 

16.03. 2006

Vergabe des Walter Tiemann Preises 2006 an die Schwedin Matilda Plöjel

 

Verleihung des Walter Tiemann Preises 2006

Beginn: 18.00 Uhr
Es spricht: Walter Pamminger (Österreich)
Ort: Festsaal der HGB Leipzig

 

Am 16. März wird um 18.00 Uhr im Festsaal der Hochschule für Grafik und
Buchkunst Leipzig der mit 5000 Euro dotierte Walter Tiemann Preis
verliehen. Diesjährige Preisträgerin ist die schwedische Typografin
Matilda Plöjel, die die begehrte internationale Auszeichnung für ihre
Arbeit »Poppigt, Sakligt, Politiskt, Jahrbuch, Nationalmuseum, Schweden«
erhält. Der Förderpreis in Höhe von 1500 Euro geht an Helmut Völter aus
Deutschland für seine Arbeit »Handbuch der wildwachsenden
Großstadtpflanzen«. Den Festvortrag wird Walter Pamminger aus Wien halten.

Wenn am 16. März der Walter-Tiemann-Preis, der unter der
Schrimherrschaft des Präsidenten des sächsischen Landtages Erich Iltgen
steht, überreicht wird, erhält ihn erstmals eine schwedische Typografin.
Matilda Plöjel wurde von der Jury, die bereits im Dezember in der Räumen
der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig tagte, einhellig als
Preisträgerin ausgewählt. Es ist bereits Tradition, die vorherigen
Preisträger/innen in die Juryarbeit einzubeziehen und deshalb gehörten
Rebecca Pfaffhauser und Daniela Mirabella aus der Schweiz zum
auswählenden Gremium. Dazu eingeladen wurden weiterhin die Illustratorin
Christiane Grauert aus den USA, der Typograf Oliver Klimpel aus
Großbritannien, der Typograf und Publizist Walter Pamminger aus
Österreich und der Inhaber der Firma PögeDruck Leipzig Andreas Pöge. Die
Jury konnte in diesem Jahr unter qualitativ hohen
Wettbewerbseinsendungen aus Belgien, Deutschland, Großbritannien, Japan,
den Niederlanden, Österreich, Schweden, der Schweiz und Tschechien
auswählen. Neben dem Hauptpreis, der mit 5000.- Euro, die ausschließlich
durch Spenden zusammengetragen werden, dotiert ist, konnte die Jury auch
wieder einen mit 1500.- Euro verbundenen Förderpreis vergeben. Obwohl
nur für den Förderpreis eine Altersbeschränkung von 35 Jahren vorgegeben
ist, ist bei den Wettbewerbseinreichungen die Tendenz zu verzeichnen,
dass sich insgesamt immer mehr junge Gestalter/innen bewerben, so dass
auch der Hauptpreis sowohl in diesem als auch im vergangenen Wettbewerb
an Vertreter/innen einer neuen Generation ging. Überzeugend waren dabei
vor allem mehrschichtige Ideen, verbunden mit überraschenden
Gestaltungslösungen, die ernsthafte Konzepte mit spielerischen Elementen
verbinden.

"POPPIGT, SAKLIGT; POLITISK.
1960-talets konsthantverk och design pa Nationalmuseum" ist ein
Katalogbuch, das Designobjekte des schwedischen Nationalmuseums auf ganz
besondere Weise zeigt und erläutert. Das Konzept des Buches nutzt
Anregungen traditioneller Naturführer und verbindet sie mit einem
funktional durchdachten farb- und formenästhetischen Gestaltungssystem.
Die Aufnahme der vorgestellten Objekte in musealer Präsentation betont
deren kulturellen Wert. Das Buch, dessen Teile durch eine originell
einfache Steckmethode verbunden sind, organisiert alle Elemente
unaufgeregt und hochmodern. Markierte Textelemente verweisen auf mehr
Information an anderer Stelle des Buches und führen so durch
Computernutzung vertraute Elemente ins Printmedium zurück. Die Jury war
einhellig von der innovativen Qualität des Werkes überzeugt.

Das "Handbuch der wildwachsenden Großstadtpflanzen" von Helmut Völter
ist ein wunderbares Gebrauchsbuch, in dem Inhalt und Form eine visuell
sinnfällige Symbiose eingehen. Die auf den ersten Blick sachlich
anmutende Einbandgestaltung weist auf das zu verhandelnde Thema, das
dann im Inneren mit Anklängen an die Form des Herbariums als Sammelwerk
anknüpft. Die Texttypografie bindet topografische Elemente ein und vor
allem die bilderläuternden Kommentare überzeugen durch ihre
gestalterische Lösung, die eine maximale Gebrauchsfähigkeit unterstützt.
Dass das Buch, das auch inhaltlich eine Idee des Gestalters ist,
Stadtvegetation im Kontext urbaner Forschung untersucht, macht das
gesamte Anliegen zu einem höchst zeitgenössischem. Die Jury möchte mit
der Verleihung des Förderpreises das gelungene Konzept würdigen.

Neben den Preisträger/innen verständigte sich die Jury über eine
Shortlist, die die Entscheidungsfindung transparenter machen soll und
zudem auf die sechs Arbeiten verweist, die bis zum Ende ebenfalls im
Gespräch um eine Preisanwärterschaft waren.
"Somewhere between desire and waiting" von Nina Höchtl überzeugte v.a.
durch die konzeptionelle Idee, mit der äußeren Form und der bewussten
Platzierung der Objekte in pseudoöffentlichen Räumen eine Strategie zu
verfolgen, um Geschichten Lesern zugänglich zu machen. Fiktive
Gebrauchsspuren wie der scheinbar abgerissene Buchdeckel sollen
Neugierde wecken, den Inhalt des Büchleins zu erkunden. Nicht nur in
Leipzig erregte der jüngste Katalog der schönsten Schweizer Bücher,
verantwortet von Laurent Benner und Jonathan Hares, Aufsehen. Auch hier
fasziniert die Gestalt gewordene Idee, die Auswahlergebnisse wahrhaftig
anschaulich zu präsentieren, indem original eingebundene Seiten der
ausgezeichneten Bücher zu einem Kompendium zusammengefügt
werden."Welting" von Claudia Pütz ist eine mehrbändige Erzählung in
Bildern mit bühnenraumähnlichen Inszenierungen. Hier tritt die
Typografie völlig in den Hintergrund und die narrative Kraft der Bilder
bestimmt die Geschichte. Andrea Speidels "The book of the mirror of
cultural....." versucht die Visualisierung eines theoretischen Textes,
der sich mit gesellschaftlich determinierten Bedingungen für
Buchproduktionen auseinandersetzt und zur Verdeutlichung der Thesen
Buchblockteile eines Titels mit verschiedenen Erscheinungsorten im
ehemals geteilten Deutschland zusammenbindet. Sie schafft dadurch in
überzeugender Weise mehrere Leseebenen. Das "echte Leipziger Allerlei"
verbindet den durch hochwertige Fotografien ausgelösten Augenschmaus mit
realen Kochrezepten. Maria Köhn, Absolventin der Leipziger
Kunsthochschule, findet dafür die stimmige typografische Lösung, die
auch den Gebrauch impliziert durch die Herauslösbarkeit einzelner Teile
und die Verwendung von besonders strapazierfähigem Material. Ebenfalls
ausführlich besprochen wurde die unspektakulär daher kommende Arbeit
"Positio" von Nicola Reiter. Hier wird einem alltäglichen Leben einer
bayrischen Bäuerin ein Denkmal gesetzt, indem die Autorin und Typografin
formale Mittel einsetzt, die auf den langwierigen Prozess der
Heiligsprechung in der katholischen Kirche verweisen. Hier gelingt es,
durch die Gestaltung einen Kommentar zu setzen, der neue Denkebenen öffnet.
(Julia Blume)

 

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