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Sprengel Museum

Kurt Schwitters Platz
30169 Hannover
Tel. 0511 - 168 438 75; Fax 0511 - 168 450 93
Di 10 - 20 Uhr, Mi bis So 10 - 18 Uhr, Mo geschlossen
www.sprengel-museum.de
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01.11.2001 - 13.01.2002

Sprengel-Preis für Bildende Kunst der Niedersächsischen Sparkassenstiftung

Bjorn Melhus

Silver City


Der Sprengel-Preis für Bildende Kunst der Niedersächsischen Sparkassenstiftung wird für 2001 Bjorn Melhus zuerkannt. Dies gab die Jury unter Vorsitz von Pro£ Dr. Ulrich Krempel, Direktor des Sprengel Museum Hannover, am heutigen Tage bekannt. Bereits zum 16. Mal wird der mit 12.500 Euro dotierte Preis von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung vergeben.

Die Vergabe des Sprengel-Preises für Bildende Kunst der Niedersächsischen Sparkassenstiftung ist ein wichtiger Baustein der Kulturförderung der Stiftung, die sich neben der Bildenden Kunst auch in den Bereichen Musik, Museen und Denkmalpflege engagiert.

Die Jury würdigt mit Melhus (1966 in Kirchheim/Teck geboren) einen Künstler, der zu den beachtetsten jungen Videokünstlem gehört. Melhus studierte an der Hochschule für bildende Kunst in Braunschweig freie Kunst bei den Professoren Birgit Hein und Gerhard Büttenbender. Nach Studienaufenthalten in Los Angeles und New York und zahlreichen Preisen hat Melhus seine Grenzgängerei zwischen Filmen, Videos und Installa-tionen seit 1986 inzwischen zu einem substanziellen Werk ausbauen können. Zur Zeit lebt und arbeitet der Künstler in New York, ansonsten in Braunschweig und Berlin.

Melhus bedient sich in seinen Arbeiten der Popmusik und der Bilderwelt von Kino und Fernsehen der 60er Jahre. Bruchstücke von Songs, Dialogen und Filmbildern verbindet er zu vielschichtigen Collagen, parabelhaften Filmen, neuen Musikvideos oder vervielfachten Bilderinszenierungen mit schneller perfekter Choreografie der Bilderfolgen über mehrere Bildschirme hinweg.

Ulrich Krempel, Vorsitzender der Jury und Direktor des Sprengel Museums Hannover, in seiner Begründung für die Preisverleihung an Melhus: "Videoproduktionen, Filme und skulpturale Produkte sind im Schaffen von Bjom Melhus präsent; er gehört bereits einer Generation zu, die sich mit den künstlichen Existenzen des elektronischen Zeitalters, mit projizierten Welten, mit Bewegung und Geräusch ebenso auseinandersetzt wie mit den traditionellen Problemen der Besetzung des realen, dreidimensionalen Raums. Die Schwierigkeiten, ein solches Schaffen in einfache Begriffe zu fassen, zeigen sich an den Preisen und Auszeichnungen, die dem jungen Künstler sowohl im Bereich der Videokunst als auch der bildenden Kunst zugesprochen wurden. Melhus nutzt den Bildschirm als einen Apparat, als Spiegel zur Doppelung und Trennung. Der sich selbst doublende, sich vervielfachende Künstler, leistet nicht nur eine erstaunliche Vermittlung zwischen den Welten der Elektronik und Märchen. Er heftet sich den verstörenden Folgen der technologischen Reproduzierbarkeit der Menschen eng an die Fersen.' (Gislind Nabakowski, 1999)

Bjorn Melhus arbeitet im Zusammenhang der Omnipräsenz der Neuen Medien auf einem eigenen ästhetischen Weg. Er bringt seine persönliche Erinnerung, seine Präsenz von eigenem Gewussten in Relation zu den virtuellen Erzählungen zu Kindheit und Jugend, zu Gegenwart in Zeit und Raum. Mit ironischer Haltung stellt er sich jenem Zwang zur Innovation, der uns gerade in jenen Medien ständig begegnet, in denen der Künstler arbeitet. Dies macht ihn zu einer ernsthaften, widerständigen und eigenen Figur im Rahmen des Konzerts der Nutzung der Neuen Medien, der alten Räume und der immer gleichen Frage nach der Aufgabe der Kunst in unserer Zeit."

Die Preisverleihung findet im Herbst 2001 im Sprengel Museum Hannover statt.

Bisherige Preisträger:

1980 Christiane Möbus
1981 Ernst Marow, Klaus Stümpel, Ohannis Tapyuli
1982 Heinrich Riebesehl
1983 Heike Ruschmeyer
1985 Peter Chevalier, Klaus Ritterbusch
1987 Klaus Kumrow
1989 Reinhard Buxel
1990 Giso Westing
1991 Andrea Ostermeyer
1992 Hermann Pitz
1993 Ricardo Saro
1994 Ludger Gerdes
1995 Andreas Slominski
1997 Andreas Schulze
1999 Thomas Kapielski



 

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