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Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum - Schloß Gottorf

24837 Schleswig
Tel. 04621 - 813 - 0, Fax 04621 - 813 - 555
täglich 10 - 18 Uhr
www.schloss-gottorf.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

06.08. - 29.10. 2007

Hans Purrmann

Im Kräftespiel der Farben

Hans Purrmann (1880-1966) ist einer der bedeutenden deutschen Künstler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Farben waren es, die ihn inspirierten, anfangs in dunkler Ausgewogenheit, dann, nach der Begegnung mit dem Fauve Henri Matisse zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Paris, in ihrer strahlenden Leuchtkraft. In einem lebenslangen Dialog mit der Realität und zugleich unbeeindruckt von der Vielzahl künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, schuf Purrmann seine Landschaften, Stilleben, Interieurs, Akte und Portraits. Siebzehnjährig, vor seinem Studienbeginn in München 1897, malte er sein Selbstbildnis, das Gesicht aufleuchtend in dem ansonsten von dunklen Farbtönen dominierten kleinen Gemälde. Es ist die früheste der im Kloster Cismar gezeigten Arbeiten. Die späteste zeigt den häufig von ihm gemalten Weg im Park der Villa Le Lagore in Levanto, seinem Sommeraufenthalt an der ligurischen Küste in den leuchtenden, sich auflösenden, leicht aufgetragenen Farben eines Stils, den der über 80-jährige noch für sich entdeckte.

Purrmann sah sich als "halben Franzosen" und seine künstlerische Heimat in Frankreich. Die für seine Stilentwicklung wesentlichen Impulse erhielt er in Frankreich. In den Studienjahren hatte er sich noch am Impressionismus der älteren Generation, vor allem an dem Max Liebermanns, Lovis Corinths und Max Slevogts orientiert. Doch fünfundzwanzigjährig ging er 1905 nach den Studienjahren in Karlsruhe sowie München und nach ersten Erfolgen von Berlin nach Paris. Der Pariser Herbstsalon zeigte eine Edouard Manet-Ausstellung, Bilder von Paul Cézanne sowie der dann so genannten Fauves der "Wilden". Im Café du Dôme traf er die "Dômiers", eine anregende Gemeinschaft deutscher und internationaler Künstler, darunter auch Rudolf Levy (Jüdisches Museum Rendsburg), den er aus Karlsruhe kannte.
Von allen Malern, lebenden wie (lang) verstorbenen von Tizian und Peter Paul  Rubens bis Manet und Pierre Auguste Renoir - sollten Cézanne und der Fauve Henri Matisse die bedeutendsten und anregendsten für ihn werden. Zusammen mit Matisse setzte er sich mit Cézanne auseinander, wobei beide zu unterschiedlichen Lösungen kamen - für Matisse wurde die Abstraktion das Ziel, für Purrmann waren es die unterschiedlichen malerischen Annäherungsmöglichkeiten an die Realität in Strich und Farbe, wobei Purrmann die Sprödigkeit von Cézanne mit Sinnlichkeit aufwog. Darin und in den ausdrucksstarken, kräftigen Farben folgte er dem Freund Matisse, mit dem er ein Leben lang im Gedankenaustausch stand.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 blieb Purrmann in Deutschland, ging 1935 nach Italien, 1943 in die Schweiz, wo er bis zu seinem Lebensende blieb.
An den 71 Landschaftsgemälden, Interieurs, Stilleben, Portraits und Aktdarstellungen lassen sich - ergänzt durch 26 Aquarelle - die Lebensstationen, die Reisen, eine das Leben umfassende Sinnlichkeit ebenso wie das malerische Wollen ablesen.

Diese zuvor in der Kunsthalle Tübingen und im Saarlandmuseum, Saarbrücken gezeigte Ausstellung wird in etwas abgewandelter Form im Winter 2006/07 in Berlin im Kunstforum der Volksbank zu sehen sein.

Kloster Cismar, Bäderstraße in Cismar bei Grömitz, geöffnet dienstags bis sonntags, 10 bis 17 Uhr.

 

 

04.03. - 22.07. 2007

Die ungarische Seele

Gemäldeschätze der Ungarischen Nationalgalerie

"Die Ungarische Seele. Romantik und Realismus im Land der Magyaren": Das sind  70 Leihgaben der Ungarischen Nationalgalerie, die in beeindruckender Weise in die innere Psychologie Ungarns einführen. Gezeigt werden die Bilder ab 4. März in Kloster Cismar.
Großformatige und kleine Werke, die am Ausgang des 19. Jahrhunderts und zur Jahrhundertwende entstanden sind, spiegeln Freiheitskampf, Aufbruchstimmung und tiefe Heimatverbundenheit der ungarischen Künstler wider. Deren Protagonisten, wie zum Beispiel Mihály Munkácsy, von dem nicht weniger als acht Gemälde zu sehen sind, fühlten sich nicht nur den wichtigen deutschen Künstlern dieser Zeit verbunden, sondern beeinflussten und prägten sie auch.
Mehr als vier Monate vor der Eröffnung des diesjährigen Schleswig-Holstein Musik Festivals hebt sich mit der Eröffnung dieser Ausstellung in Kloster Cismar erstmals der Vorhang für den diesjährigen SHMF-Länderschwerpunkt "Ungarn". Festivalintendant Rolf Beck, begeistert vom Ungarn-Projekt der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, war nicht nur spontan bereit, persönlich die Eröffnung der Ausstellung zu übernehmen. Er erklärte zudem das ab 1245 entstandene und idyllisch in Ostseenähe gelegene Kloster Cismar zum Spielort des Festivals. Am 20. Juli (Beginn 20 Uhr) wird der gebürtige Budapester Flötist András Adorján begleitet von der Pianistin Yumiko Urabe Kompositionen unter anderem von Ernö von Dohnányi Béla Bartók und Franz Doppler spielen.
Die Idee und Zusammenstellung der "Ungarischen Seele" stammt von der Kunsthalle Krems/Österreich unter der Leitung von Direktor Dr. Tayfun Belgin. Dass die Gemäldeschätze der renommierten Ungarischen Nationalgalerie den weiten Weg von Österreich an die norddeutsche Ostseeküste antreten durften und erstmals in Schleswig-Holstein zu sehen sind, ist dem Generaldirektor der Ungarischen Nationalgalerie, Dr. Loránd Bereczky, und seiner Kuratorin Frau Dr. Zsuzsanna Bakó zu verdanken.
Diese Meisterwerke der ungarischen Malerei des 19. Jahrhunderts geben einen spannenden Einblick in die Zeit des politischen Ausgleichs zwischen den Nachbarländern Ungarn und Österreich.  Es ist die zeitlose Frage nationaler Identität, die sich in dieser Ausstellung zusammenfügt wie ein Mosaik. Die imposanten Historienbilder dokumentieren eindringlich die Suche nach Unabhängigkeit - vor allem aber die Findung eines eigenen Ausdrucks. Am Ende steht ein episches Bild eines Landes ­ aus der Sicht der zur Gründerzeit florierenden Künstlerszene, die von Budapest aus ihren Weg in die (west-) europäischen Metropolen nahm.
Stilistisch findet sich hier eine enorme Bandbreite, vom Realismus bis zum romantischen Historienbild, das auch durch die einsetzende Kunstförderung des neuen Staates zum Tragen kam.
Die erste ungarische Kunstakademie öffnete erst 1871 ihre Pforten, davor hatten die Künstler im Ausland studieren müssen, an den Akademien der europäischen Großstädte ­ in Rom, Wien, München, Paris. Deshalb war es in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch durchaus Usus, daß größere Aufträge wie die Ausgestaltung von Schlössern, Palais und Kirchen an ausländische Künstler (in erster Linie aus Italien, Deutschland und Österreich) vergeben wurden. Das kontinuierliche Heranbilden von Künstlern trug jedoch Früchte: Ab 1830 entschieden sich immer mehr ungarische Kunstschaffende für die Heimat: Nach Beendigung des Studiums blieben sie nicht im Ausland, sondern versuchten, ­ wenn auch in eher bescheidenen Verhältnissen ­ in ihrem Vaterland zu leben und zu arbeiten. Die ungarischen Künstler hatten am europäischen künstlerischen Leben teil, sie konnten sich die besten Techniken aneignen und sich mit den aktuellen Tendenzen auseinandersetzen. So wurde die ungarische Kunst ­ unter Beibehaltung ihrer Eigenart ­ organischer Teil der europäischen Kunst.
Dass die Schleswig-Holsteiner und während der Ferienwochen auch die zahlreichen Ostseetouristen in Cismar erstmals mit der Kunst der Magyaren vertraut gemacht werden ist vor allem das Verdienst der Sparkassen-Finanzgruppe in Schleswig-Holstein, dem Kulturfonds des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes und der Kulturstiftung des Kreises Ostholstein.
"Die ungarische Seele. Romantik und Realismus im Land der Magyaren" ist in Kloster Cismar vom 4. März an bis zum 22. Juli zu sehen.

 

 

ab 03.12. 2007

Magischer Glanz: Gold aus vier Jahrtausenden

"Magischer Glanz ­ Gold aus archäologischen Sammlungen Norddeutschlands" steht für die größte Sonderausstellung des Archäologischen Landesmuseums seit über 10 Jahren. Vom 3. Dezember an werden in Schleswig mehr als 150 Goldpreziosen aus Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und dem südlichen Dänemark zusammengeführt. Der "Magische Glanz" (...)

 

 

 

Land finanziert den 3. Bauabschnitt
Barockgarten wird im Spätsommer 2007 fertig
Nördlich der Gottorfer Schlossinsel nimmt der sagenhafte Barockgarten immer konkretere Formen an. Wo noch vor vier Jahren dichtester Baumbewuchs den Blick auf das frühere botanische Glanzstück verbarg, verraten heute die sechs fertig angelegten Terrassen bereits vieles von der früheren Gartenpracht. (...)

 

 

 

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