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Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum - Schloß Gottorf

24837 Schleswig
Tel. 04621 - 813 - 0, Fax 04621 - 813 - 555
täglich 10 - 18 Uhr
www.schloss-gottorf.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

ab 03.12. 2007

Magischer Glanz: Gold aus vier Jahrtausenden

"Magischer Glanz ­ Gold aus archäologischen Sammlungen Norddeutschlands" steht für die größte Sonderausstellung des Archäologischen Landesmuseums seit über 10 Jahren. Vom 3. Dezember an werden in Schleswig mehr als 150 Goldpreziosen aus Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und dem südlichen Dänemark zusammengeführt. Der "Magische Glanz" (...)

 

 

am vergangenen Sonntagabend fiel der Startschuss einer neuen, der mittlerweile 7. Staffel von "Schliemanns Erben", einer der erfolgreichsten Dokumentationsreihen im deutschen Fernsehen. Seit 15 Jahren begleitet die Hamburger Filmemacherin und Bestsellerautorin Gisela Graichen die Arbeit von Archäologen an den bedeutendsten Ausgrabungsstätten der Welt. In ihren Berichten über die Erlebnisse, Funde und Forschungsergebnisse der Wissenschaftler erhalten die Zuschauer verblüffende und spannende Einblicke in die Vergangenheit der Menschheit. Im Schnitt locken die im ZDF ausgestrahlten Folgen von "Schliemanns Erben" über fünf Millionen Menschen vor die Fernsehbildschirme.

Auf der Spur des Prussia-Schatzes ist der Titel des Beitrags am Sonntag 2. März, 19.30 Uhr. In dieser Folge hat sich Gisela Graichen einem deutsch-russischen Forscherteam auf der Suche nach den Prussen, der Urbevölkerung Ostpreußens, angeschlossen. Unter der Leitung von Professor Dr. Claus von Carnap-Bornheim vom Archäologischen Landesmuseum Schloß Gottorf haben Archäologen um den Kieler Timo Ibsen (Schloß Gottorf) in dem kleinen Ort Wiskiauten unweit der Kurischen Nehrung einen bisher unbe­kannten Knotenpunkt des internationalen Ost­seehandels, vergleichbar der Wikingersied­lung Haithabu bei Schleswig, entdeckt.

 

Seit nunmehr 18 Monaten finden auf Schloß Gottorf umfangreiche Restaurierungsarbeiten in der wunderschönen Schlosskapelle statt. Nie zuvor haben sich in der über 400jährigen Geschichte dieses Sakralraumes Fachleute so intensiv um die Malereien und die Ausstattung der Schlosskapelle gekümmert wie im aktuellen Vorhaben.

Zur großen Freude der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloß Gottorf ist es gelungen, über das vom Land geförderte Projekt  "SchloßErlebnis ­ ErlebnisSchloß" hinaus auch die Restaurierung des Herzoglichen Betstuhls zu realisieren. Das der von 1610 bis 1614 zwischen den Emporen im nördlichen Kapellenraum errichtete Betstuhl gereinigt und von diversen Schäden befreit werden konnte, ist dem Landesamt für Denkmalpflege unter der Leitung von Landeskonservator Dr. Michael Paarmann zu verdanken.

Bereits seit einigen Jahren ist der Betstuhl aus konservatorischen Gründen für Besucher der Schlosskapelle nicht mehr zugänglich. Ihnen möchten wir im Rahmen eines Pressegespräches am Dienstag, 13. November, die Gelegenheit geben, sich von der gelungenen Restaurierung dieses wunderschönen Raumes persönlich ein Bild zu machen. Als Gesprächspartner stehen Ihnen neben Prof. Dr. Herwig Guratzsch auch Landesdenkmalpfleger Dr. Michael Paarmann und die Restauratorin des Betstuhls, Kristin Goda (Hamburg) zur Verfügung. Wir treffen Sie am 13. November um 11.30 Uhr in der Schlosskapelle von Schloß Gottorf.

 

 

Presse-Information
zur Restaurierung der Herzoglichen Betstube

Schloß Gottorf bildet seit mehr als einem halben Jahrhundert die Kulisse für die musealen Reichtümer des Landes. Der größte Profanbau Schleswig-Holsteins ist gleichzeitig bauhisto-rischer Beleg für eine in der Region an vielen Orten nachvollziehbare geschichtliche und kulturelle Entwicklung des Landesteils Schleswig und Dänemarks. Eine der herausragenden Epochen der Gottorfer Herzöge fällt in die Zeit der Renaissance und des Barocks. Mit der über die Landesgrenzen hinauswirkenden Anziehungskraft des Schlosses als Baudenkmal einerseits, sowie den wissenschaftlich auf hohem Niveau anspruchsvoll gestalteten Dauer- und Wechselausstellungen andererseits, gelingt es, jährlich an die 150000 Besucher auf die Schleswiger Museumsinsel zu locken.
Zur Stärkung des Fremdenverkehrs in Schleswig-Holstein haben die Landesregierung und die 1999 gegründete Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloß Gottorf das Projekt "Schloß Erlebnis ­ Erlebnis Schloß" aus der Taufe gehoben. Die Bedeutung des Barock als herausragende Epoche der Gottorfer Glanzzeit soll dauerhaft sicht- und erlebbar sein. In dieses Ziel investieren das Land mit Mitteln aus dem Regionalprogramm 2000 und die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen zusammen über 1,5 Millionen Euro.
Ein bedeutender Baustein auf dem Wege zur Umsetzung dieses Projektes war die vor 18 Monaten begonnene Restaurierung der um 1590 errichteten Schlosskapelle. Sie besitzt die reichhaltigste im Original erhaltene Ausstattung und Ursprünglichkeit aller Orte auf der Schlossinsel. Eine Vielzahl geschnitzter, überreich dekorierter und farbig bemalter Holzein-bauten sowie die Bemalungen der Gewölbedecke wurden so intensiv wie nie zuvor in ihrer über 400-jährigen Geschichte behandelt. Schon nach dem Abschluss der malerischen Ar-beiten an der Gewölbedecke und den Wänden erhielten die Besucher einen Eindruck von der enormen Strahlkraft, die von den Restauratoren erreicht wurde. Die Restaurierung der fürstlichen Betstuhlfassade, von Gemäldezyklus, Kanzel und Teilen des Gestühls, von Säu-len, Brüstung und Untersicht der Empore sind nun abgeschlossen. Besonders deutlich wird die Wirkung der Behandlung am Beispiel des Gemäldezyklusses der Emporenbrüstung, der aus 28 Tafelbildern mit Szenen aus dem Leben Christi und den vier Evangelisten besteht. Nach Abnahme der Oberflächenverschmutzung und Entfernung des alten, stark verbräunten und unregelmäßigen Überzuges sind die Gemälde nun wieder in ihrer ursprünglichen Fas-sung erlebbar. Für die Arbeiten an der Schlosskapelle wurden aus den Projektmitteln rund 450.000 Euro bereitgestellt.
Parallel verlief seit rund einem Jahr die Restaurierung des Hirschsaals, der ebenfalls aus der Zeit um 1590 stammt. Vergleichbar mit der Aufgabenstellung in der Schlosskapelle musste die Gewölbedecke vorrangig neben einer Reinigung und farblichen Ausbesserung gefestigt, sprich von Schäden befreit werden. Dafür wurden beschädigte Putzbereiche und Risse aus-gebessert und Hohlstellen vorsichtig mit Mörtelinjektionen hinterspritzt. Ebenso wurden das umlaufende Stuckprofil, der Hirschfries und die Vorhangmalerei an den Wänden restauriert. Durch den Einbau einer neuen Elektrik soll der bereits populäre Hirschsaal zukünftig für Ver-anstaltungen noch besser genutzt werden können. Kosten dieser Restaurierungsarbeiten: 370.000 Euro.
Für die Umsetzung der Restaurierungen verantwortlich waren Christian Leonhardt und Sa-bine Hengstler (Werkstatt für Kunst und Denkmalpflege) für die Architekturoberflächen (insb. Deckengewölbe Kapelle, Decke und Wände Hirschsaal) sowie Dorothée Simmert, Birgit Linnhoff und Markus Freitag (Diplom-Restauratoren GbR) für die gesamte Ausstattung der Kapelle. Sie alle standen während der Arbeiten stets in Kontakt zum Chefrestaurator der Stiftung, Dr. Bernd Bünsche.
Schlosskapelle wie auch der Hirschsaal werden am 8. Dezember im Rahmen einer ge-schlossenen Veranstaltung erstmals wieder zugänglich sein. Im Beisein von Heinz Maurus, dem Chef der Staatskanzlei Schleswig-Holstein, wird Bischof Dr. Hans Christian Knuth die kirchliche Nutzung interpretieren und die Kapelle eröffnen.
Das Gesamtprojekt "SchloßErlebnis ­ ErlebnisSchloß" wird voraussichtlich im Herbst 2008 abgeschlossen sein. Denn neben der Restaurierung originaler Zeugnisse aus dem Zeitalter der Renaissance und des Barocks ­ die Restaurierung des Saales Friedrich III folgt noch - sollen neuartige Vermittlungsangebote geschaffen werden. Das Gesamtvolumen des Pro-jektes beträgt rund 1,5 Millionen Euro und wird zu 50 Prozent aus Mitteln der EU (Regional-programm 2000) und zu 10 Prozent aus Landesmitteln getragen. Die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloß Gottorf trägt einen Eigenanteil von 40 Prozent. Ein Teil der Projektmittel wurde auch für die Einrichtung der neuen Bibliotheksräume des Landesmu-seums für Kunst- und Kulturgeschichte und der Graphischen Sammlung verwendet, um den Besuchern auch in diesen Bereichen der Stiftung eine vertiefende Auseinandersetzung mit ihren Sammlungsbeständen zu eröffnen.

Das nach Abschluss der Kapellenrestaurierung außerhalb des Großprojektes auch die Bet-stube gereinigt und von Schäden befreit werden konnte, ist dem Landesamt für Denkmal-pflege unter der Leitung von Landeskonservator Dr. Michael Paarmann zu verdanken. Die Herzogliche Betstube wurde zwischen 1610 und 1614 von den Hoftischlern Andreas Salgen und Jürgen Gower zwischen den Emporen im nördlichen Kapellenraum eingebaut. Die höl-zerne Ausstattung setzt sich aus einer an der West-, Nord- und Ostseite umlaufenden Sitz-bank, einem Wandpaneel und einem Attikageschoss zusammen. Das Wandpaneel besteht aus Bogenfeldern, die durch Hermenpilaster gegliedert werden. Im Osten und Westen des Raumes befindet sich je eine Tür. Die gesamte Ausstattung, inklusive der Kassettendecke, ist mit Intarsien aus verschiedenen Edelhölzern versehen. Das Rahmenwerk der Füllungen und das Schnitzwerk sind aus Eiche gefertigt; während die intarsierten Füllungen aus Nadel-holz bestehen. Die Intarsien wurden mit verschieden farbigen Edelhölzern gefertigt, in der östlichen Tür wurden zusätzlich Silberfäden eingearbeitet. Die Ornamentik der Intarsien ba-siert auf Stichvorlagen niederländischen Ursprungs.
Die Hamburger Restauratorin Kristin Goda nahm unter anderem eine Festigung und Nieder-legung gelöster und verformter Furniere vor, um eine Reinigung überhaupt möglich zu ma-chen. Darüber hinaus wurden unter anderem gelöste Verbindungen und Holzteile neu ver-leimt, um weiteren Substanzverlusten vorzubeugen. Zudem wurden die durch den Schäd-lingsinsektenbefall geschädigten Stellen gefestigt. Da den Ornamenten und Schnitzarbeiten im Inneren des Betstuhls ein symmetrisches Gestaltungsprinzip zu Grunde liegt, wurden einige fehlende plastische Holzteile und wenige ausgewählte Furniere ergänzt, und so wie-der ein harmonisches Gesamtbild erzeugt. Um ein einheitlicheres Gesamtbild der Farbtiefe und des Glanzes der Oberfläche zu erzeugen, sowie die Flächen mit geschädigtem Überzug vor Umwelteinflüssen zu bewahren, wurde ein schützender Überzug aufgebracht. Farbinten-sität und Glanzgrad der Dielen wurden nivelliert und abschließend mit einem Schutzüberzug. Die Kosten für die Restaurierungsarbeiten der Betstube von rund 20.000 Euro sowie einen Teil für die Freilegung der Wendeltreppe wurden durch das Landesamt für Denkmalpflege bereitgestellt.

 

Land finanziert den 3. Bauabschnitt
Barockgarten wird im Spätsommer 2007 fertig
Nördlich der Gottorfer Schlossinsel nimmt der sagenhafte Barockgarten immer konkretere Formen an. Wo noch vor vier Jahren dichtester Baumbewuchs den Blick auf das frühere botanische Glanzstück verbarg, verraten heute die sechs fertig angelegten Terrassen bereits vieles von der früheren Gartenpracht. (...)


 

 

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