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Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum - Schloß Gottorf

24837 Schleswig
Tel. 04621 - 813 - 0, Fax 04621 - 813 - 555
täglich 10 - 18 Uhr
www.schloss-gottorf.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

04.03. - 22.07. 2007

Die ungarische Seele

Gemäldeschätze der Ungarischen Nationalgalerie

"Die Ungarische Seele. Romantik und Realismus im Land der Magyaren": Das sind  70 Leihgaben der Ungarischen Nationalgalerie, die in beeindruckender Weise in die innere Psychologie Ungarns einführen. Gezeigt werden die Bilder ab 4. März in Kloster Cismar.
Großformatige und kleine Werke, die am Ausgang des 19. Jahrhunderts und zur Jahrhundertwende entstanden sind, spiegeln Freiheitskampf, Aufbruchstimmung und tiefe Heimatverbundenheit der ungarischen Künstler wider. Deren Protagonisten, wie zum Beispiel Mihály Munkácsy, von dem nicht weniger als acht Gemälde zu sehen sind, fühlten sich nicht nur den wichtigen deutschen Künstlern dieser Zeit verbunden, sondern beeinflussten und prägten sie auch.
Mehr als vier Monate vor der Eröffnung des diesjährigen Schleswig-Holstein Musik Festivals hebt sich mit der Eröffnung dieser Ausstellung in Kloster Cismar erstmals der Vorhang für den diesjährigen SHMF-Länderschwerpunkt "Ungarn". Festivalintendant Rolf Beck, begeistert vom Ungarn-Projekt der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, war nicht nur spontan bereit, persönlich die Eröffnung der Ausstellung zu übernehmen. Er erklärte zudem das ab 1245 entstandene und idyllisch in Ostseenähe gelegene Kloster Cismar zum Spielort des Festivals. Am 20. Juli (Beginn 20 Uhr) wird der gebürtige Budapester Flötist András Adorján begleitet von der Pianistin Yumiko Urabe Kompositionen unter anderem von Ernö von Dohnányi Béla Bartók und Franz Doppler spielen.
Die Idee und Zusammenstellung der "Ungarischen Seele" stammt von der Kunsthalle Krems/Österreich unter der Leitung von Direktor Dr. Tayfun Belgin. Dass die Gemäldeschätze der renommierten Ungarischen Nationalgalerie den weiten Weg von Österreich an die norddeutsche Ostseeküste antreten durften und erstmals in Schleswig-Holstein zu sehen sind, ist dem Generaldirektor der Ungarischen Nationalgalerie, Dr. Loránd Bereczky, und seiner Kuratorin Frau Dr. Zsuzsanna Bakó zu verdanken.
Diese Meisterwerke der ungarischen Malerei des 19. Jahrhunderts geben einen spannenden Einblick in die Zeit des politischen Ausgleichs zwischen den Nachbarländern Ungarn und Österreich.  Es ist die zeitlose Frage nationaler Identität, die sich in dieser Ausstellung zusammenfügt wie ein Mosaik. Die imposanten Historienbilder dokumentieren eindringlich die Suche nach Unabhängigkeit - vor allem aber die Findung eines eigenen Ausdrucks. Am Ende steht ein episches Bild eines Landes ­ aus der Sicht der zur Gründerzeit florierenden Künstlerszene, die von Budapest aus ihren Weg in die (west-) europäischen Metropolen nahm.
Stilistisch findet sich hier eine enorme Bandbreite, vom Realismus bis zum romantischen Historienbild, das auch durch die einsetzende Kunstförderung des neuen Staates zum Tragen kam.
Die erste ungarische Kunstakademie öffnete erst 1871 ihre Pforten, davor hatten die Künstler im Ausland studieren müssen, an den Akademien der europäischen Großstädte ­ in Rom, Wien, München, Paris. Deshalb war es in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch durchaus Usus, daß größere Aufträge wie die Ausgestaltung von Schlössern, Palais und Kirchen an ausländische Künstler (in erster Linie aus Italien, Deutschland und Österreich) vergeben wurden. Das kontinuierliche Heranbilden von Künstlern trug jedoch Früchte: Ab 1830 entschieden sich immer mehr ungarische Kunstschaffende für die Heimat: Nach Beendigung des Studiums blieben sie nicht im Ausland, sondern versuchten, ­ wenn auch in eher bescheidenen Verhältnissen ­ in ihrem Vaterland zu leben und zu arbeiten. Die ungarischen Künstler hatten am europäischen künstlerischen Leben teil, sie konnten sich die besten Techniken aneignen und sich mit den aktuellen Tendenzen auseinandersetzen. So wurde die ungarische Kunst ­ unter Beibehaltung ihrer Eigenart ­ organischer Teil der europäischen Kunst.
Dass die Schleswig-Holsteiner und während der Ferienwochen auch die zahlreichen Ostseetouristen in Cismar erstmals mit der Kunst der Magyaren vertraut gemacht werden ist vor allem das Verdienst der Sparkassen-Finanzgruppe in Schleswig-Holstein, dem Kulturfonds des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes und der Kulturstiftung des Kreises Ostholstein.
"Die ungarische Seele. Romantik und Realismus im Land der Magyaren" ist in Kloster Cismar vom 4. März an bis zum 22. Juli zu sehen.

 

 

 

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