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Photographische Sammlung / SK Stiftung Kultur

SK Stiftung Kultur der Stadtsparkasse Köln
Im Mediapark 7
50670 Köln
Tel. 0221 - 226 24 23, 02211226-5900; Fax 0221 - 226 57 43, 02211226-5901
täglich 14 - 19 Uhr, Mi geschlossen, Mo Eintritt frei
skkultur@aol.com
http://www.sk-kultur.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

16.05. - 31.08. 2008

Man Ray und L. Fritz Gruber

Jahre einer Freundschaft 1956 bis 1976

Ein Projekt der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln

 

Mit dieser Ausstellung wird erstmals ein wichtiger Teil der Privatkollektion des bekannten Kölner Sammlerpaares Renate und L. Fritz Gruber präsentiert, der dem Künstler Man Ray gewidmet ist. Das vielgestaltige Konvolut beinhaltet neben Photographien, bildnerischen Werken und Objekten des Künstlers umfangreiche Korrespondenz sowie zahlreiche Monographien, Ausstellungskataloge und Rezensionen aus der internationalen Presse. In diesem Bestand bildet sich das persönliche Engagement des Photoexperten L. Fritz Gruber für das Werk des Künstlers Man Ray ebenso ab wie es für die Kunstgeschichte wichtige Informationen über die letzten Schaffensjahre des Künstlers enthält.

Die Ausstellung wird mit wertvollen photographischen Leihgaben aus mehreren Museen und weiteren Privatsammlungen ergänzt. Aus dem Bestand der Sammlung Gruber/Museum Ludwig Köln, welches die Photokollektion Gruber seit 1977 beherbergt, werden rund 20 von Man Rays Künstlerportraits gezeigt, beispielsweise Highlights wie Bildnisse von Pablo Picasso, Jean Cocteau oder Max Ernst. Hinzu kommen noch Ikonen wie Kiki, Violon d'Ingres, 1924, oder das Bildnis der Marquise Casati, circa 1928. Das Museum Abteiberg Mönchengladbach stellt eine Auswahl seiner Man-Ray-Photographien zur Verfügung, die aus der 1960 von Gruber initiierten Einzelausstellung des Künstlers (die erste nach 1945 in Deutschland) im Rahmen der photokina Bilderschauen stammen. Zwei für das Werk von Man Ray wichtige Künstlerinnen-Portraits von Dora Maar und Meret Oppenheim werden vom Museum Folkwang Essen ergänzend beigesteuert und die Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin entleiht zwei Portfolios mit Rayograp
hien aus den 1960er Jahren, die historisch eng mit dem Privatbestand Gruber in Verbindung stehen. Vor allem ein außergewöhnliches Konvolut mit Kontaktkopien von Rayographien, 1962/63, aus dem Besitz des Ehepaares Gruber ist hier zu nennen.

L. Fritz Gruber hatte schon sehr früh die Qualität von Man Rays Werk erkannt. Wie Gruber selbst in seinen Photographischen Erinnerungen 1988 formulierte, faszinierten ihn die Arbeiten des Surrealisten und Dadaisten schon in den 1930er Jahren. "Mich begeisterte eine vielseitig kreative Persönlichkeit, deren Werke damals Aufsehen erregten: der Amerikaner in Paris Man Ray. [...] Es dauerte bis 1957, bis ich ihn und seine Frau Juliet kennen und lieben lernte. [...] Den Bildband "Man Ray Portraits", den ich 1963 herausgab und einleitete, versah er mit eigenwilligen Text- und Zahlenwertungen, immer noch Dadaist. Ein Magier, besonders der Photographie, und jeder Besuch bei ihm war wie eine Verjüngung".
Ende der 1950er Jahre, als sich beide erstmals in Paris begegnen, blickt Gruber schon auf eine Dekade seiner Tätigkeit für die photokina in Köln zurück. Gerade die von ihm geprägten, so genannten Bilderschauen, die den kulturellen Teil der sich stetig vergrößernden Fachmesse ausmachen, haben das Ansehen des Mediums in der Öffentlichkeit entscheidend mit geprägt. Auch Man Ray ist für sein künstlerisches ?uvre in dieser Zeit bereits hoch geschätzt und international anerkannt. Zwischen ihm und L. Fritz Gruber entwickelt sich schnell ein Kontakt, der bis zum Tod des Künstlers 1976 bestehen bleibt. Gemeinsame Projekte werden realisiert, wie die Einzelausstellung mit Photographien Man Rays auf der photokina 1960, das 1963 erschienene Buch Man Ray Portraits und 1966 verleiht die DGPh ihren Kulturpreis an den Künstler. Während ihrer kollegialen Freundschaft übereignet Man Ray nicht allein Photographien an L. Fritz Gruber, sondern auch eine Anzahl von Arbeiten, die mittels anderer Med
ien realisiert sind. Zu den Besonderheiten zählen beispielsweise das mehrteilige Objekt Ce que manque à nous tous, 1935/1965, oder die bildnerische Arbeit L'Etoile de Verre, 1965. Weiter gehören das bekannte Buchwerk La Résurrection des Mannequins zur Privatsammlung Gruber, von Man Ray 1966 zusammengestellt und in nur 30 Exemplaren aufgelegt.

Begleitend zu "Man Ray und L. Fritz Gruber - Jahre einer Freundschaft 1956 bis 1976" wird in Raum 3 der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur eine ungewöhnliche, bislang noch nie ausgestellte Serie von Schwarzweißaufnahmen gezeigt, die der Kunsthistoriker Herbert Molderings im Frühjahr 1979 im Pariser Atelier von Man Ray erstellt hat. Mit Blick für das Detail hat Molderings die künstlerische Alltagswelt und jene Objekte im Bild festgehalten, die Man Ray gesammelt oder selbst hergestellt und zu stilllebenartigen Arrangements in seinem Atelier komponiert hat. In diesem inspirierenden Umfeld aus Schachteln, Schalen, Werkzeugen und Bestecken, aus Figuren, Masken, Puppen und stets auch eigenen Werken, offenbart sich der phantasievolle Kosmos des Künstlers in eindrucksvoller Weise.

Ein Katalogbuch mit einem Essay von Herbert Molderings, begleitenden Texten von Claudia Schubert, einer Einleitung von Gabriele Conrath-Scholl, einem Nachwort von Renate Gruber und einem Grußwort von Christoph Schaden (DGPh) wird zur Ausstellung im Steidl Verlag erscheinen (in deutscher und englischer Sprache).
Das Projekt wurde mit großzügiger Förderung der Kunststiftung NRW realisiert, und findet durch die Deutsche Gesellschaft für Photographie, Köln, freundliche Unterstützung.

In Raum 4 werden mit "Blick in die Sammlung - ausgewählte Positionen der "subjektiven fotografie" aus der Sammlung der DGPh in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur" Arbeiten von Kilian Breier, Chargesheimer, Heinz Hajek-Halke, Peter Keetman, Siegfried Lauterwasser, Toni Schneiders, Otto Steinert, Carl Strüwe und Ludwig Windstosser in einer Gruppenschau zusammengeführt. Mit dem Begriff "subjektive fotografie" verknüpft sich eine Bewegung, die insbesondere in den 1950er Jahren die künstlerische Photographie maßgeblich beeinflusste. Mit dezidiertem Rückgriff auf die Innovationen der 1920er Jahre - Man Ray ist hier einer der großen Vorbilder - betonen die Vertreter der "subjektiven fotografie" die persönliche Wahrnehmung als grundlegendes Kriterium ihrer Bildschöpfungen, auch verstanden im Kontrast zur dokumentarisch angelegten photographischen Analyse der Wirklichkeit. In gestalterischer Hinsicht stehen bildhafte Qualitäten von formal-graphischer Anmutung im Mittelpu
nkt, mit hohem Abstraktionsgehalt.

 

Pressepreview: Donnerstag, 15. Mai um 11 Uhr

Eröffnung: Donnerstag, 15. Mai um 19 Uhr

 

 

 

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