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Museum der bildenden Künste

Katharinenstrasse 10
04109 Leipzig
Tel. 0341 - 21699-0; Fax 0341 - 99-999
Di/Do-So 10-18 Uhr, Mi 12-20 Uhr (Mo geschlossen)
mdbk@leipzig.de
www.mdbk.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

25.3. - 30.5.1999


Fritz von Uhde

Vom Realismus zum Impressionismus. Eine Wiederentdeckung

 

Während der letzten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts war Fritz von Uhde (1848-1911) einer der bekanntesten, aber auch umstrittensten Münchener Maler. Er errang bereits höchsten Ruhm, als sein Freund und Zeitgenosse Max Liebermann von der Kunstkritik noch nicht anerkannt war. In der Ausstellung läßt sich die Entwicklung des vielseitigen Malers anhand von sieben Themenkomplexen nachvollziehen. Von anekdotischen Gemälden aus seiner Anfangszeit, über die realistischen Beobachtungen des Alltags in Holland bis zu seinen späten impressionistischen Gartenbildern wird mit 54 Gemälden sowie 26 Zeichnungen und Pastellen in der ersten Schau nach dem Tod des Künstlers ein Überblick über sein gesamtes Werk gegeben. Die Leihgaben stammen aus Museen in Berlin, Bremen, München, Hamburg, Oslo und aus Privatbesitz.

Nach einer Karriere beim Militär entschied Uhde sich, Maler zu werden. Bei einer Badekur in dem holländischen Fischerdorf Zandvoort begann er, angeregt durch Max Liebermann, mit der Freilichtmalerei. Als einer der ersten deutschen Maler stellte Uhde das Alltagsleben realistisch dar. Ungewohnt für den zeitgenössischen Betrachter waren auch die strahlenden und transparenten Farben, die der Maler verwendete. Ab Mitte der achtziger Jahre gab Fritz von Uhde christliche Themen in einem Wirklichkeitsverständnis wieder, das die abgehobenen biblischen Themen beispielsweise in die bäuerliche Welt seiner Zeit transponiert, was in Kirchenkreisen größte Empörung hervorrief, dem Künstler beim breiten Publikum jedoch eine außerordentliche Popularität verschaffte: Das Gemälde "Lasset die Kindlein zu mir kommen" (1884), das das Museum der bildenden Künste Leipzig bereits 1886 erwarb, avancierte zum Publikumsliebling, von dem in kurzer Zeit mehr als 10.000 Reproduktionen verkauft wurden.

Die Familie besaß für Fritz von Uhde einen besonders hohen Stellenwert. Als alleinerziehender Vater malte er oftmals seine drei Töchter in ihren verschiedenen Lebensabschnitten. Von der lichtdurchfluteten "Kinderstube" bis zu den späteren Szenen im sommerlichen Garten am Starnberger See kann der Betrachter die Entwicklung mitverfolgen. Diese Bilder waren ein künstlerisches Experimentierfeld, wo Uhde eine freie, farbige Malweise erprobte, die an die französischen Impressionisten erinnert. Im Gegensatz zu deren kühlem, objektivem Blick, strebte Uhde jedoch weit mehr an: "Die Impressionisten wollen nur eine neue malerische Formel. Ich suche so was wie Seele." Diese intimem Werke wurden zu Lebzeiten des Künstlers nur selten gezeigt und können jetzt in der gemeinsam mit der Kunsthalle Bremen konzipierten Ausstellung im Museum der bildenden Künste Leipzig, das als eines der ersten Museen in Deutschland ein Bild von Uhde erwarb, bewundert werden.

 

Katalog:
Fritz von Uhde - Vom Realismus zum Impressionismus. Eine Wiederentdeckung
Verlag Gerd Hatje, Ostfildern Ruit
208 Seiten,56 Farb- und 148 s/w-Abbildungen
49,- DM

 

Eröffnung am 24. März 1999, 18.30 Uhr

 

 

Am Tag nach der Ausstellungseröffnung "Fritz von Uhde" findet im Museumsfoyer ein Vortrag mit anschließender Diskussion statt, zu dem wir Sie herzlich einladen.

Wie deutsch ist die deutsche Kunst?

Vortrag von Prof. Dr. Werner Hofmann, Hamburg

am Donnerstag, 25.3.1999, 19.30 Uhr

Der Vortrag ist eine Gemeinschaftsveranstaltung mit dem E. A. Seemann Verlag leipzig, bei dem das gleichnamige Buch von Prof. Dr. Hofmann erscheint. Da das Buch im Untertitel als "Streitschrift" betitelt ist, darf man einen spannenden Abend erwarten.

 

 

 

11.5.1999 um 20 Uhr in der Kuppelhalle der Dresdner Bank am Augustusplatz

Vortrag von

Dr. Carl Haenlein, Direktor der Kestner Gesellschaft Hannover

"Der Neubau der Kestner Gesellschaft Hannover"

 

 

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