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Museum der bildenden KünsteKatharinenstrasse 10
04109 Leipzig
Tel. 0341 - 21699-0; Fax 0341 - 99-999
Di/Do-So 10-18 Uhr, Mi 12-20 Uhr (Mo geschlossen)
mdbk@leipzig.de
www.mdbk.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
17.3.1999, 20 Uhr
in der Kuppelhalle der Dredner Bank am Augustplatz, Goethestrasse 3- 5
Vortrag von
Dr. Katharina Schmidt, Direktorin der öffentlichen Kunstsammlung Basel
"Der Neubau des Kunstmuseums Bonn"
9.1. - 28.2.1999
my name - Sammlung Falckenberg
Eröffnung: Sonntag, 17.1.1999, 16 Uhr,
Pop und Punk
Die Ausstellung zeigt 80 Bilder, Zeichnungen, Plastiken, Video-Objekte und Installationen vorwiegend amerikanischer und deutscher Künstler der vergangenen dreißig Jahre. Konzeptkunst und Minimal Art, Pop Art und Fluxus, Neo-Pop und Punkästhetik bilden die Schwerpunkte der Sammlung. Arbeiten von Andy Warhol, Robert Rauschenberg, Christo und Keith Haring führen in oft witziger Weise vor Augen, wie der traditionelle Kunst- und Bildbegriff ständig unterminiert und erweitert wurde. Sammlungsschwerpunkte der europäischen Pop- und Fluxusbewegung sind Arbeiten von Joseph Beuys, Nam June Paik, Richard Hamilton, Emmett Williams, Dieter Roth und Franz West. Mit ungewöhnlichen Arbeiten sind Gerhard Richter und Sigmar Polke vertreten. Richters in differenzierten Grautönen gemaltes Wolkenbild von 1975 ist eine Verbeugung vor der venezianischen Barockmalerei - ein Tiepolo im Zeitalter schwarzweißer Reproduzierbarkeit. Sigmar Polke ist mit einer bislang nicht ausgestellten (großen übermalten) Collage von Gouachen und einer frühen Photoserie vertreten, die den konzeptionellen Ansatz von Polkes visuellem Spieltrieb der 60er und 70er Jahre bestens belegen. C. O. Paeffgen setzt sich mit der Welt von Alltags-Ilkonen aus Boulevardzeitungen und Magazinen auseinander, die er ironisch-witzig überhöht. Mit Frank Stella, Dan Flavin, John McCracken und Peter Kogler begegnen uns wichtige Künstler der Minimal Art und der Konzeptkunst. Bei der 1968 erstellten "Streifen"-Arbeit Stellas kippt der mittlere Teil aus der Balance und deutet damit das Ende der konzeptionellen Phase Stellas an. Von Dan Flavin sind im Eingangsbereich des Museums typische minimalistische Arbeiten mit Neonröhren zu sehen, die raumbeanspruchend ihre kraftvollen Farben auf die Wände werfen. Der Wiener Peter Kogler gestaltet einen Zwischenraum im Zugang zur Ausstellung komplett mit Röhren. Um alles andere als reine Formen und Farben, vielmehr um schmutzige Lebenswirklichkeit geht es Martin Kippenberger, Albert Oehlen, Werner Büttner und Georg Herold, die eine besonders wichtige Position in der Sammlung einnehmen. Höhepunkte sind eine Serie von sechs Arbeiten Martin Kippenbergers von 1982 und eine zwölfseitige Photocollage Albert Oehlens von 1982 - 1986. Punkästhetik und Abrechnung mit der Gesellschaft verkörpern auch die Arbeiten der Amerikaner Mike Kelley, Thaddaeus Strode, Paul MacCarthy, der uns poppige Stinktiere mit Penis als lebensgroße Spielzeugfiguren wie Skulpturen vor die Nase setzt. Als Vertreter des Neo-Pop haben sich Richard Prince und Robert Longo auf Momentaufnahmen des alltäglichen Lebens spezialisiert - das Werbephoto, das gefangennimmt, der Joke, der Spannung löst, der Fall, der Folgen haben wird, die Landung, die bevorsteht. Der von Richard Prince festgehaltende Joke "my name" ist zum Titel der Ausstellung und des Kataloges geworden.
Mit Katalog
my name - Sammlung Falckenberg
Oktagon-Veriag GmbH Köln ca. 185 Seiten, 150 Farb- und s/w-Abbildungen
ca. 65,- DM
Ausgestellte Künstler:
Donald Baechler
William Beckley
Joseph Beuys
Werner Büttner
John Chamberlain
Christo
Mark Dion
Bogomir Ecker
Fischli/Weiß
Barry Flanagan
Dan Flavin
Günther Förg
Gilbert and George
Richard Hamilton
Keith Haring
Georg Herold
Mike Kelley
Martin Kippenberger
Peter Kogler
Robert Longo
Paul MacCarthy
John McCracken
Albert Oehlen
C. O. Paeffgen
Nam June Paik
Sigmar Polke
Richard Prince
Robert Rauschenberg
Gerhard Richter
Rolf Rose
Diether Roth
Reiner Ruthenbeck
Frank Stella
Thaddaeus Strode
Petrus Wandrey
Andy Warhol
Franz West
Emmett Williams
19.1. - 28.2.1999
Petrus WandreyRetrospektive
Eröffnung: Sonntag, 17.1.1999, 16 Uhr
Als eine Überdosis von Reinigungsmitteln den Bildschirm seines Computers entlanglief, hätte Wandrey das Tropfenmuster am liebsten mit der "Save"-Taste gespeichert. Die Nähe von Kreativität, Zufall und Zerstörung des tradierten Bildbegriffs interessiert den Künstler. Aktuelles Beispiel hierfür ist die Installation "Fire" (1998), die aus verkohlten Resten eines Info-Stands der "documenta 9" und einem Tisch mit Stuhl aus einem abgebrannten Hamburger Trödelladen zusammengesetzt und mit digitalisierten Flammen ergänzt wurde.
Die Ausstellung zeigt über 80 Bilder, Zeichnungen, Skulpturen, Collagen, Objekte und Multi-Media-lnstallationen von Petrus Wandrey, der 1939 in Dresden geboren wurde und seit 1945 in Hamburg lebt. Wandrey, der sich der Tradition des Surrealismus verbunden fühlt, setzt sich in seinen Arbeiten hintergründig und auch humorvoll mit den Beziehungen von Mensch, Kultur und Technologie auseinander. Viele Arbeiten sind aus elektronischen Bauteilen wie Leiterplatten, Computerchips und Leuchtdioden collagiert. Den von ihm entwickelten DIGITALISMUS versteht Wandrey als eine "Formensprache der digitalen Technoepoche". Bestimmte Motive tauchen im Werk Wandrey in konzentrierter Form auf: Zu nennen sind die raffinierten Paraphrasen von Ikonen unserer visuellen Kultur wie Leonardos Mona Lisa oder der Venus von Milo als Inkarnation weiblicher Schönheit und klassischer Proportionen. Im Motiv des Engels besitzen die wiederkehrenden Themen von Wandreys Gesamtwerk - Krieg und Frieden, Unterdrückung, Liebe, Täuschung, Kommunikation, Verfremdung, Vergangenheit und Gegenwart- eine universelle Metapher. Wir sehen Fernseher, die Signale empfangen, die stets durch die Lult schwirren, aber entziffert werden müssen, damit das Unsichtbare sichtbar wird. Masken und Maskenserien hat der Künstler auf zahlreichen Skulpturen, Reliefs und "Ready-Mades" dargestellt, die zum Beispiel aus vergoldeten Bilderrahmen, Teilen einer Polaroid-Kamera und elektronischem Zubehör entstanden sind. Weitere Motive sind Cyborgs oder Roboter, denen statt Haaren Kabelgewühle auf dem Kopf wachsen und Tänzer, in denen die Welt klassischen Balletts ebenso wie die der Disco gespiegelt wird. In jüngster Zeit ist Wandrey von dem Thema des Bildersturms fasziniert.
Mit Katalog
Petrus Wandrey- Retrospektive
Oktagon-Verlag GmbH Köln
Ca. 176 Seiten, 164 Farb- und s/w-Abbildungen
Ca. 48,- DM
9.2.1999, 20 Uhr
in der Kuppelhalle der Dresdner Bank
am Augustusplatz, Goethestrasse 3-5
Vortrag von
Prof. Dr. Rainer Budde
Direktor des Wallraf-Richartz-Museums Köln
Der Neubau des Wallraf-Richartz-Museums Köln
Eine Gemeinschaftsveranstaltung ders Museums der Bildenden Künste Leipzig und der Dresdner Bank.