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Kunstverein BraunschweigHaus Salve Hospes
Lessingplatz 12
38100 Braunschweig
Tel. 0531 - 495 56; Fax 0531 - 12 47 37
täglich außer Mo 11 - 17 Uhr, Mi 11 - 20 Uhr
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www.kunstverein-bs.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
15.09. - 04.11.2001
Rachel KhedooriDie 1964 in Sydney geborene Künstlerin Rachel Khedoori studierte, an der University of Califomia in Los Angeles, wo sie heute lebt und arbeitet. Im Kunstverein Braunschweig zeigt sie in Folge mit der Kunsthalle Basel ihre erste europäische institutionelle Einzelausstellung.
Rachel Khedoori verwandelt Ausstellungsräurne in raumgreifende Filminstallationen, in denen ihre auf Leinwand projizierten Bilder in den dreidimensionalen Raum überführt werden. Der Ausstellungsbesucher, der sich nn Raum und damit in den Projektionen bewegt, wird zum Tod ihrer Arbeiten, die Zwei- und Dreidimensionales, Gelebtes und Erträumtes, Gesehenes und Gehörtes sowie räumliche und zeitliche Erfahrungen miteinander verweben. Das filmische Bild interagiert mit den realen Gegenständen: Die auf die Architekturen geworfenen Bilder sind immer menschenleer, um die im realen Raum befindlichen Personen in sich aufnehmen zu können. Der durch die bewegten Bilder entstehende Bild- und Erinnerungsraurn wie auch der durch die Holzkonstruktionen und Staffagen entstehende architektonische Raum verschmelzen miteinander.
Es geht der Künstlerin jedoch nicht allein um eine Untersuchung unterschiedlicher, miteinander verstrickter Räume, sondern ebenso um das Medium Film selbst. Der kinematografische Apparat, der Bild- und Traumwelten entstehen lässt, wird skulptural vorgeführt. Die technische Basis des Kinos, welche die Simulation von Realität erst ermöglicht, wird inszeniert: der Projektor, der über eine Endlosschlaufe laufende 16mm Film sowie die Projektionsfläche in der "Black Box" stehen für sich als Protagonisten im Raum. Das Aufschlüsseln der Produktionsbediftgungen kann soweit gehen, daß der eigentliche Drehset in den abgespielten Projektionen sichtbar wird. Indem rekonstruierte, gefilmte und wieder abgefilmte Räume ineinander verschachtelt sind und zugleich unterschiedliche Zeitebenen inemandergreifen, schafft Khedoorl eine Metapher für die Unfassbarkeit von Erinnerung. Die Verwischung von künstlerischen Medien, von Form und Inhalt, von Produktion und Rezeption sowie von verschiedenen Wahrnehmungsrealltaten wird zum eigentlichen künstlerischen Ziel.
Die Räumlichkeiten des Kunstvereins Braunschweig, die iin größtmöglichen Kontrast zum klassischen "White Cube" der Kunsthalle Basel stehen, werden weiterführende Einblicke in das Werk Khedooris ermöglichen und ihren vielschichtigen und komplexen Interpretationen von Räumen und Raumvorstellungen ein neues Gegenüber geben. Durch umfassende Eingriffe in die architektonischen Gegebenheiten der Villa Salve Hospes wird diese metaphorisch verwandelt in die Räumlichkeiten, in deren Rachel Khedoori ihre ersten Filmarbeiten machte und bilden somit einen Verweis auf den Ursprung ihrer Arbeiten.
Eröffnung: Freitag, den 14. September 2001, 19 Uhr
Begrüßung: Dr. Katharina Rebe, Vorsitzende des Vorstandes
Einführung: Karola Grässlin
Ein Katalog ist beim Schwabe & Co. A , G Verlag, Basel (ISBN 3-7965-1711-0) erschienen.
Führungen: sonntags 14.30 Uhr oder nach Vereinbarung