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Frankfurter Kunstverein

Markt 44
60311 Frankfurt am Main
Tel. 069 - 28 53 30; Fax 069 - 219 314 11
Di - Fr 12-20 Uhr, Sa, So 11-18 Uhr
Führungen jeweils mittwochs um 18 Uhr und sonntags um 17 Uhr
post@fkv.de
http://www.fkv.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

20.3. - 4.5. 1997


Alfred Hrdlicka

Retrospektive - Skulpturen, Zeichnungen, Druckgrafik

 

Der Frankfurter Kunstverein und die städtische Ausstellungshalle Galerie im Karmeliterkloster zeigen eine umfangreich angelegte Retrospektive mit Arbeiten des österreichischen Künstlers Alfred Hrdlicka. Die Ausstellung widmet sich mit ca. 200 Exponaten aus fünf Jahrzehnten vor allem dem künstlerischen Stellenwert Hrdlickas innerhalb der europäischen Nachkriegskunst.

Alfred Hrdlicka wurde 1928 in Wien geboren und studierte an der dortigen Akademie der Künste zunächst Malerei bei Albert Paris Gütersloh und Josef Dobrowsky, später dann Bildhauerei bei Fritz Wotruba. Nach einer ersten Ausstellung in der Wiener Zedlitzhalle im Jahr 1960 war der Künstler bereits vier Jahre später zusammen mit Herbert Boeckl Vertreter Österreichs bei der XXXII. Biennale in Venedig. In den vergangenen vier Jahrzehnten wurden seine Arbeiten in vielen großen Museen der Welt gezeigt, aber immer hat sein Werk für Widerspruch und Skandale, für begeisterte Annahme und schroffe Ablehnung gesorgt. Neben seinem ehemaligen Lehrer Fritz Wotruba bildet Alfred Hrdlicka dabei bis heute die wohl wichtigste Position der österreichischen Plastik nach 1945.

Sein Werk, das von einer extremen psychischen und physischen Exzessivität gekennzeichnet ist, hat die menschliche Figur künstlerisch in Extremzustände des Leids, der Schändungen und des Tötens überführt. Gleichzeitig und damit korrespondierend analysiert Hrdlicka Formen menschlicher Sexualität, die bei ihm zu nicht minder drastischen Bildern führen. Die menschliche Figur, ihre realistische, aber stets expressiv gestaltete Form und die Phänomenologie des menschlichen Seins bilden dabei den Fokus des gesamten Schaffens. Bewußt definiert er sich als Antipode zur ungegenständlichen Kunst und reklamiert für seine künstlerische Tätigkeit gesellschaftliches und politisches Engagement. In diesem Zusammenhang hat sich der Künstler mehrfach mit dem Gedenken an Krieg und Gewalt auseinandergesetzt. Neben dem großen Radierzyklus "Wie ein Totentanz", der sich mit den Geschehnissen des 20. Juli 1944 auseinandersetzt, hat Alfred Hrdlicka vor allem im Hamburger "Gegendenkmal" und im "Mahnmal gegen Krieg und Faschismus" auf dem Wiener Albertina-Platz eine expressiv-drastische Form der öffentlichen Plastik entwickelt.

Die Frankfurter Ausstellung, die in weiteren Stationen auch in Wien und in Klagenfurt zu sehen sein wird, versucht vor allem, die originär künstlerischen Aspekte dieses außergewöhnlichen Künstlers aufzuzeigen.

Die beiden Ausstellungsorte Kunstverein und Karmeliterkloster bieten dabei aufgrund ihrer unterschiedlichen räumlichen Struktur die Möglichkeit, das Werk Alfred Hrdlickas sowohl unter Galeriebedingungen als auch im Kontext als auch im Kontext der säkularisierten Räume des ehemaligen Karmeliterklosters zu erfahren.

Zahlreiche Leihgeber aus dem In- und Ausland haben dankenswerterweise zu dieser Überblicksausstellung beigetragen, die durch die Mitinitiative von Hartmann Verpackung GmbH und durch die finanzielle Unterstützung weiterer Sponsoren zustandekam.

Zur Ausstellung erscheint in der Edition Stemmle ein Katalog zum Preis von DM 39.- der von Klaus Klemp und Peter Weiermair herausgegeben wurde.

 

Eröffnung der Ausstellung, am Donnerstag, den 20. März 1997 um 18.00 Uhr im Frankfurter Kunstverein, Steinernes Haus, Markt 44.

Es sprechen:

Linda Reisch, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt a.M. und

Prof. Peter Weiermair, Direktor des Frankfurter Kunstvereins

 

Ab 19.00 Uhr wird die Ausstellung in der Galerie im Karmeliterkloster, Münzgasse 9, eröffnet.

Es sprechen:

Dr. Klaus Klemp, Leiter der Galerie im Karmeliterkloster

Prof. Dr. Friedhelm Mennekes

Am Mittwoch, den 19. März 11.00 Uhr findet eine Pressekonferenz in Anwesenheit des Künstlers im Frankfurter Kunstverein statt.

 

 

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