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Deutsche Guggenheim BerlinDeutsche Bank & Solomon R. Guggenheim Foundation
Unter den Linden 13- 15
10117 Berlin
Tel. 030 - 20 20 93 13; Fax 030 - 20 20 93 20
täglich 11 - 20 Uhr
http://www.deutsche-guggenheim-berlin.de
über die Deutsche Guggenheim
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
27.10.2000 - 14.01.2001
Jeff KoonsEasyfun - Ethereal
Neue Gemälde des amerikanischen Künstlers Jeff Koons präsentiert das Deutsche Guggenheim Berlin. Die Ausstellung Easyfun - Ethereal setzt die Reihe der Auftragswerke für den Raum Unter den Linden fort.
Koons Arbeiten entwickelten sich aus Easyfun, der jüngst entstandenen Serie von Spiegel-Bildern und -Gemälden. Die Ölbilder dieser Werkgruppe zeigen Touristenattraktionen, Kinderspielzeug, Cornflakes, opulente Schlagsahnehäubchen und andere Aspekte der Populärkultur. Koons verwendet Ausschnitte von Reproduktionen aus den Medien und verbindet vertraute, aber nicht verwandte Bilder, umso collageähnliche Gemälde in fotorealistischer Perfektion zu schaffen. Sie kombinieren die lkonografie der Werbung und die Technik der Plakatmalerei, die in James Rosenquists Pop Art präsent sind mit den trotz aller Gegensätze harmonisierenden Gegenüberstellungen in David Salles Bildern. Im Vergleich jedoch wird deutlich, dass Koons das Bildliche im Vordergrund des Werkes komprimiert und seine Motive als bewusst flache und opake Bilder behandelt. Diese Werke scheinen sich jeder spezifischen Sozialkritik oder psychologischen Deutung zu entziehen. Stattdessen betonen sie den totalen Selbstbezug und feiern das ewig kindliche Verlangen nach Vergnügungen.
Jeff Koons zählt zu jener Künstlergeneration, die sich seit Mitte der achtziger Jahre mit Bedeutung und Darstellung der Kunst in einer Zeit medialer Übersättigung auseinandersetzt. Er nutzt die visuelle Sprache der Werbung und der Unterhaltungsindustrie, um - so Koons - "mit den Massen zu kommunizieren". Mit in Plexiglas verkleideten Staubsaugern, in Aquarien schwebenden Basketbällen und mit seinen porzellangewordenen Huldigungen an Michael Jackson und Pink Panther testet er in seinen Skulpturen die Grenzen zwischen "high" und "low culture". Koons integriert Referenzen an die jüngere Geschichte des Minimalismus und Pop und inszeniert Kunst als Ware, die sich nicht in die Hierarchie der konventionellen Ästhetik einbetten lässt. Der Künstler untersucht den Kollaps von Kunst und Sprache und strebt ein populistisches Idiom an.
Jeff Koons Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen in den USA und Europa gezeigt, so etwa in der 1992/93 vom San Francisco Museum of Modern Art und dem Stedelijk Museum Amsterdam organisierten Retrospektive, die auch in der Staatsgalerie Stuttgart zu sehen war. Im Februar diesen Jahres errichtete Koons mit Balloon Flower eine neue, hochglänzende Edelstahlskulptur am Potsdamer Platz in Berlin, im Mai folgte mit Split-Rocker eine weitere Arbeit in Avignon. Seine 1992 geschaffene blühende Hundeplastik Puppy steht seit 1997 vor dem Guggenheim Museum in Bilbao und seit Juni 2000 auch vor dem Rockefeller Center in New York.