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Bielefelder Kunstverein

Museum Waldhof
Welle 61
33602 Bielefeld
Tel. 0521 - 17 88 06; Fax 0521 - 17 88 10
Do, Fr 15 - 19 Uhr, Sa, So und an Feiertagen 12 - 19 Uhr (bei Veranstaltungen bis 22 Uhr)
und jederzeit nach telefonischer Vereinbarung
e-mail: Bielefelder-Kunstverein@show-net.de
http://www.bielefelder-kunstverein.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

09.03. - 21.04.2002


Mathias Wild

Neue Arbeiten

Bilder und Zeichnungen

 

Mathias Wild ist ein Maler, dessen Bilder die Betrachter durch eigenwillige Farbsetzungen überraschen. Oft scheint es, als ob sich ein Schleier vor das Bild legte, das dessen Text zuerst nur erahnen läßt. Trotz der feinen farblichen Differenzierung wirkt das Bild auf den ersten Blick etwas roh und fremd; erst später zeigt sich die fraglie Konstruktion aus differenten Zonen, Bruchstücken von Erfahrenem. Das Bild verweist auf Zusammenhänge die zu neuen Assoziationen verleiten.

Die robuste Zartheit der Zeichnungen Wilds hat in den letzten Jahren die Schwere der Farbpaste gleichsam aufgewühlt, hat den Prozeß vorangetrieben zu durchsichtigeren Lösungen, im Wissen um eine gewisse Dramatik der Malerei.

Ähnlich wie in der Zeichnung bedient sich der Maler ohne Berührungsängste der unterschiedlichsten Stilelemente. Er betrachtet seine Bilder nicht als Fenster zu einer anderen Welt.

Seine Auffassung ist eine viel materiellere, indem er das Bild als die Summe bearbeiteter Flächen, welche ihrerseits aus mehreren Bildquellen stammen, begreift. Wichtig ist beim einzelnen Bild die unterliegende Struktur. Der Bezug der verschieden gemalten Oberflächen wird wichtiger als der ursprüngliche Anlaß des Bildes. Sobald die tragende Struktur wahrgenommen wird, ist das Bild in mehreren Arten lesbar. Das Bild ist festgelegt und bleibt doch offen für die Betrachter.

Die Malerei von Mathias Wild lebt aus Brüchen und Änderungen der Malstrategie. Manchmal zu Beginn die Nähe zur Tradition suchend, wird das Bild später auf den Kopf gestellt; der Malprozeß findet Zuflucht in einer bizarren Konstruktion. Dieses Werk bleibt nicht im Vorrat alltäglicher Abbildhaftigkeit stecken, sondern ist durch die Weiterentwicklung der Bildlichkeit bestimmt, sei es durch Spiegelungen, Umklappungen, Kippungen oder Verzerrungen der Größenverhältnisse. Innerhalb eines Bildes ist so der Wechsel vom Gegenstand zur Abstraktion eine willkommene Grenzüberschreitung. In den Bildern von Mathias Wild ist der unbegrenzte Fundus an Mitteln besonders eindrücklich. Das Herstellen von Serien im Sinne von Varianten eines Themas interessiert den Maler nicht.

Mathias Wild, 1946 in der Schweiz geboren, lebt und arbeitet seit mehr als zwei Jahrzehnten in Berlin, einem urbanen Raum, dessen Spannungen sich durch ökonomische, soziale vor allem aber kulturelle Reibungen unter anderem auch in Schnelllebigkeit und Vergänglichkeit ausdrücken. Vor diesem Hintergrund ist aus der Distanz ein vielfältiges, bildnerisches Werk von großer Eigenständigkeit entstanden.

Seit den 1980er Jahren findet die Arbeit von Mathlas Wild vor allem im deutschen und schweizerischen Raum Anerkennung. Im Bielefelder Kunstverein wird eine Ausstellung zu sehen sein, die sich im wesentlichen auf Werke der letzten sechs Jahre konzentriert, konfrontiert mit einer Gruppe früherer Arbeiten. Es werden einzelne großformatige Bilder neben Installationen heterogener Sequenzen von kleinen Bildern und Zeichnungen gezeigt werden.

 

Eröffnung der Ausstellung am Samstag, 9.3.2002 im Museum Waldhof

Es sprechen:

Hansjörg Pfitzner, Vorsitzender des Bielefelder Kunstvereins

Matthias Wild, Berlin

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Peter Herbstreuth und Barbara Anna Hubig.

Währed der Ausstellung läuft der Film "Mathias Wild, Maler", von Jutta Tränkle, Berlin 1999

 

Eine Ausstellung des Bielefelder Kunstvereins mit freundlicher Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, der Druckerei Hans Gieselmann, Bielefeld, und von Aufdemkamp, Gestaltung für Unternehmen, Bielefeld.


 

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