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lothringer13(früher Künstlerwerkstatt)
Lothringer Straße 13
81667 München
Tel. 089 - 448 69 61, Fax 089 - 688 62 44
Öffnungszeiten: täglich außer Montag von 13 - 19 Uhr
www.lothringer13.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellungen / previous exhibition
24.01. - 27.01.2002, 20.30 Uhr
Maren Strack & Johan Lorbeermit Claudia Surbir und Max Bauer
99% Performance 1% Drama
Vier Performerinnen und Performer - Maren Strack, Johan Lorbeer, Max Bauer und Claudia Surbir - befinden sich in der neuen Arbeit von Maren Strack und Johan Lorbeer in besonderen Lagen: Eine Frau hängt an ihren roten Haaren von der Decke, bekleidet mit einem Fellkleid. Sie singt stimmungsvolle Lieder. Ein Mann lehnt freischwebend in der Höhe von 1,20 Meter an der Wand. Ein zweiter Mann sitzt stuhllos an einem Tisch ohne Beine. Eine zweite Frau tanzt im knallroten Iglu-Zeltkleid den "verregneten Campingtag im Fichtelgebirge" - ohne Bodenkontakt. Aus ihren unmöglichen Stellungen kommunizieren die vier Protagonisten in "99% Performance 1% Drama", während alles schwebt. Die Schwerkraft scheint außer Kraft gesetzt.
Im Gegensatz zu den früheren Münchner Performances zeichnet sich die neue Arbeit von Maren Strack und Johan Lorbeer durch ihren eher narrativen Charakter aus. Zwischen den einzelnen Performance-Szenen herrschen latente Verbindungen und Querverweise, die jeder Betrachter anders entschlüsseln wird: Wie hängen die vier Figuren zusammen? Was erzählt das rote Igluzelt-Kleid? Welche Rolle spielt die hängende Sängerin? Und wie kommt es, dass sich die beiden Herren freischwebend im Raum aufhalten?
Vom Campen im Regen
In ihrer neuen Performance tritt die Tänzerin und bildende Künstlerin Maren Strack erstmals singend in Erscheinung. Am roten Zopf baumelt sie von der Decke, gehüllt in ein riesiges Fellkleid. Vor ihrem Körper schwebt eine elektrische Baßgitarre. Sie kommentiert die Situation, indem sie Pop-Songs und Raps singt - über das Campen im Regen, über lange Haare und Skalps, über die gefährliche Prärie, über Schweiß und Anstrengung, gebundene Hände und geschundene Liebe.
Master of the Scene
Max Bauer, Geräuschemacher und Performancekünstler, sitzt als Master of the Scene an seinem Laptop. Dem Tisch, auf dem der Laptop steht, fehlen die Beine. Der Stuhl, auf dem er sitzt, fehlt ganz. Er kombiniert in seinem Spezial-Computerprogramm die Soundtracks für die jeweiligen Szenen. Animierte Icons jetten, zucken und dancen über einen großen, an die Wand gebeamten Computerscreen.
Tarzan: Spielbein Standbein
Johan Lorbeer macht einen weiteren Vorschlag über das mögliche bzw. scheinbare unmögliche Verhältnis des Körpers im Raum. Als "Caller", der Ausrufer der Szenen, lehnt er entspannt mit einem Arm an der Wand und spielt Mundharmonika.
Das visuelle Bild entzieht sich den gewohnten Raumerfahrungen des Besuchers. Die Situation ist einfach. Ein korrekt gekleideter Mann lehnt mit dem linken Arm leger an einer Wand. Es scheint ein Moment des Verweilens zu sein. Der Künstler realisiert diesen Moment des Verweilens jedoch nicht auf dem Boden der Tatsachen, sondern steht frei mit seinen Füßen in 1,20 Meter Höhe, wie auf einem unsichtbaren Sockel.
Zeit im Matsch mit Gummistiefeln: rnuddclubsolo
Claudia Surbir, die zweite Frau im Quartett, hängt an ihrem langen Zopf etwa einen Meter über dem Boden, in ein rotes Igluzelt gehüllt. Der Boden unter ihr vermittelt die Stimmung eines verregneten Campingtages im Fichtelgebirge: Matsch in allen Ecken. Aus dem Igluzelt-Kleid schweben Gummistiefel, die die entsprechende Choreographie (Maren Strack) zum tänzerischen Matschfußbad geraten lassen. Die gemeinhin gültigen Themen der Choreographie, wie Körperkontrolle und Bodenkontakt, sind in "muddclubsolo" komplett in Frage gestellt.
Maren Strack und Johan Lorbeer
Künstlerische Profile
Die Performance-Künstlerin Maren Strack bewegt sich zwischen Bildhauerei und Tanz. Aus Bewegung, Requisiten und Geräuschen setzt sie Geschichten zusammen, die jedem Zuschauer etwas anderes erzählen. Mit ironischer Theatralik verbindet sie die Genres, frei von jeglichen Berührungsängsten.
Beim Versuch, Maren Stracks Themen einzukreisen, landet man immer wieder bei Begriffen wie "Körperlichkeit", "Abhängigkeit" und "Freiheit". Strack schafft Spannungsverhältnisse zwischen der physischen Präsenz des Tänzerinnen-Körpers und der manipulativen Kraft von Maschinerien und ihrer Mechanismen. Die Frage stellt sich, wer tatsächlich wovon abhängt: Der Körper von der Maschine - oder umgekehrt?
Der Körper steckt in Requisiten, die seine "Natur" komplett ad absurdum führen. Überdimensionale Kleider aus merkwürdigen Materialien wie Kunstfell, silbernem Latex oder weißen Stoffmassen, die an ein monströses Hochzeitskleid erinnern, machen die Performerin bereits zum Kunstwerk, bevor sie auch nur den kleinen Finger krümmt. Ungewöhnliches Schuhwerk lenkt die Aufmerksamkeit auf die Füße: Wanderschuhe auf Eisenkufen, Pumps mit riesigen Absätzen, begehbare Bürsten etc. verändern jegliche Art von Bewegung, die plötzlich ganz neuen Zwängen (oder Möglichkeiten) unterliegt.
Mit Humor hinterfragt Maren Strack die Bedeutung und die Wahrnehmung von Tanz. Was ist Tanz? Welchen Regeln und Normen unterliegt er? Wo sind die Grenzen - der Schwerkraft, der Logik, des Körpers, der Wahrnehmung? Und wie lassen sie sich aushebeln?
Johan Lorbeer hat sich in den vergangenen Jahren vor allem durch seine spektakulären Still-Life-Performances, die häufig im öffentlichen Raum stattfinden, einen Namen gemacht. Bekannt wurde er vor allem mit Arbeiten wie "Proletarisches Wandbild", "Rothko-Fax", "Zu Ehren meiner Mutter" und"Büro".
Die merkwürdige Verfremdung bekannter Alltagssituationen ist symptomatisch für Lorbeers Arbeiten: Beispielsweise steht er im "Proletarischen Wandbild" (in Anlehnung an die in der ehemaligen DDR bekannten "Proletarischen Standbilder"), gekleidet in den orangefarbenen Anzug eines Müllmanns, in drei Metern Höhe im 90-Grad-Winkel reglos aus der Wand heraus. "Johan Lorbeers jüngste Performances fesseln den Betrachter durch das reglose Verharren in einem Bereich zwischen gestelltem Bild und schlichter Haltung, wobei sie durch ihre scheinbare Unvereinbarkeit mit unserer Erfahrung oder den Naturgesetzen verblüffen", schreibt Christian Janecke im aktuellen Lorbeer-Katalog.
Biographische Daten
Maren Strack
geb. 1967 in Hamburg, lebt und arbeitet in München und Berlin
1989-96 Studium an der Akademie der Bildenden Künste, MünchenPreise und Stipendien (Auswahl)
1995 Förderstipendium für Theater/Tanz der LHS München,
1998 DAS BESTE DEUTSCHE TANZSOLO, Sonderpreis, Leipzig
2000 Künstlerinnenhof "Die Höge", Bassum
2001 Akademie Schloß Solitude, StuttgartPerformances (Auswahl):
Rasender Stillstand.
1998 Gasteig, München
1999 Dock 11, BerlinICE Lise Meitner.
1999 Theaterfestival SPIELART München
1999 Neuer Berliner Kunstverein
2000 Theaterhaus Gessnerallee, Zürich
2000 Künstlerinnenhof"Die Höge", BassumPina Körbchengröße Doppel De:
1999 Galerie Friese, München
2000 Neuer Sächsischer KunstvereinDie Tanzstunde (Video-Tanz-Installation)
1998 Spiegel, Künstlerwerkstatt Lothringer Straße, München
1999 Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt
2000 Art Frankfurt
Latex
1999 Künstlerhaus Bethanien, Berlin
2000 Rencontres Chorégraphiques Internationales Seine-Saint-Denis, Paris /
Saarländisches Künstlerhaus, Saarbrücken / Le lieu unique, Nantes
Fondation Cartier pour l'art contemporain, Paris / Kampnagel,
Hamburg
2001 Sommerscene 2001, Kopenhagen / Festival Mimos, Périgueux,
Frankreich / Scène national, Dieppe, Frankreich / In Motion, Museum
for Moderne Kunst, Barcelona / Printemps de Septembre, Toulouse
Vooruit, GentPerformance Loops
2000 Maximiliansunterführung, Münchenmuddclubsolo
2001 Akademie Schloß Solitude, StuttgartAusstellungen (Auswahl):
1998 Galerie O Zwei, Berlin
1999 Galerie Friese, München
1999 Videoinstallation im Neuen Berliner Kunstverein
1999 Videoinstallation im SPIEGEL, Künstlerwerkstatt Lothringer Straße,
München
2000 Halle Verriere de Meisenthal, Frankreich
2000 Neuer Sächsischer Kunstverein, Dresden
2001 Akademie Schloß Solitude, Stuttgart
Johan Lorbeer
geb. 1950 in Minden, lebt und arbeitet in Berlin
1973-78 Studium an der Akademie der Bildenden Künste, Nürnberg
seit 1975 Performances, Tafelbilder, Fotos, Videos
1996 Karl-Hofer-Preis, Hochschule der Künste, Berlin
Ausstellungen und Performances 1990-2000 (Auswahl)
Zu Ehren meiner Mutter
1988 Künstlerhaus Bethanien, Berlin
1991 Palazzo delle Esposizioni, Rom
1996 Art Chicago
Rothko Fax
1994 Institut Mathildenhöhe, Darmstadt
1995 Goethe-Institut, Paris
1995 Goethe-Institut, Paris
1997 Zürcher Festspiele, Zürich
Proletarisches Wandbild
1997 Volksbühne / Prater, Berlin
1997 internationales artforum, Berlin
1998 Charlottenbourg, Kopenhagen
1999 Kunsthalle Hamburg
2000 Goethe-Institut, Salvador Bahia
Büro
1999 Bauhaus Dessau
1999 Architekturmuseum, Basel
1999 Hamburger Bahnhof, Berlin
1999 neues museum, Nürnberg
2000 Neuer Berliner Kunstverein, Berlin
1999 Städtische Galerie, Saarbrücken
2001 artforum, Berlin / Charlottenborg, Kopenhagen / art-on club, Berlin
Landesmuseum Zwickau / CCB Barcelona2002 wird Johan Lorbeer seine Arbeiten u.a. im Städtischen Museum Würzburg, an der International Art Academy Huang-Chu in China, im Forum für aktuelle Kunst Mannheim und auf der ART Frankfurt präsentieren.
Max Bauer
geb. 1964 in München
1986-89 Percussion-Studium an der International School of Percussion, München
1991 Tontechnikerausbildung, School of Audioengineering, München
1993-96 Assistent des Geräuschemachermeisters Mel Kutbay, Meloton Studios
München
seit 1996 freier Geräuschemacher, Sound Designer und Musiker
Eigene Arbeiten (Auswahl ab 1998)
seit 1997 Projekt"Die Fisch"-Ausstellung, Live-Performance, Lesung
1998 Projekt "EL NUEVO PULK", Theaterreise durch Mexiko und
Dokumentarfilm"Briefe an die Heima"'
06/2000 Klanginstallation für die Performance "Rhein 1320,5"
Uraufführung 27.6.2000 auf der EXPO in Hannover, Deutscher Pavillon
07/2000 Komposition für das szenische Hörspiel "Epitaphios"
Uraufführung 14.7.2000, Opernfestspiele München. Regie: Tanja Gronde
10/2000 Komposition für das Theaterstück "Judas". Uraufführung 15.10.2000
Forum Theater Stuttgart, Regie: Ulrike Kirsten Hanne
10/2001 Komposition für das Theaterstück "Erinnerungshilfen"
Uraufführung 10. 10.2001, Forum Theater Stuttgart
Regie: Ulrike Kirsten HanneArbeiten als Livegeräuschemacher (Auswahl ab 1995):
06/1995 "The Jumpingn frog of calaveras county", Andrea Kilian, Hochschule für
Musik in München, Oper von Lukas Foss nach einer Novelle von Mark
Twain
09/1997 Tag der offenen Tor, Hessischer Rundfunk
02/1999 Tag der offenen Tür, österreichischer Rundfunk
10/1999 "Mord", Hörspiel von Walter Gronostay, Zusammenarbeit mit der Ebony
Band Amsterdam und dem Westdeutschen RundfunkArbeiten für Kinofilme (Auswahl)
2001 "Schwimmer in der Wüste". DOKU, Kurt Mayer, EPO Filmproduktion,
Österreich
2000 "Berlin-Babylon", DOKU, Hubertus Siegert, S.U.M.0 Film, BRD
1999 "Quiero ser", Florian Gallenberger, HFF, BRD (Oscar für den besten
Kurzfilm 2001)
1999 "Gloomy Sunday - Ein Lied von Liebe und Tod", Rolf Schübel, Studio
Hamburg, BRD
1998 "Pünktchen und Anton", Varoline Link, Lunaris Film, BRD
1997 "Karakte", Mike van Diem, Laurens Gells und Dick Maas, Niederlande
(Oscar für den besten ausländischen Film 1998)
Claudia Surbir
geb. 1968 in Hamburg, lebt und arbeitet in Berlin
1989-90 Schauspieltraining nach Lee Strasberg am Theaterinstitut Monsun in
Hamburg
1990-93 Tanzpädagogische Ausbildung an der Lola-Rogge-Schule in Hamburg;
Abschluß als staatlich geprüfte Lehrerin für Tanz (Contemporary Dance), mehrjähriger
Unterricht in Flamenco, Tango Argentino, privater Schauspiel- und Sprechunterricht
und "Schauspiel im Film"-Kurs an der Stage School in Hamburg
1993-98 Tätigkeit als freie Choreographin und Tanzpädagogin in Hamburg,
Produktion von zahlreichen eigenen Projekten; Mitwirkung in anderen Produktionen-,
Zusammenarbeit mit Künstlern in den Bereichen Tanz, Theater, Video, Performance
Kunst, Tango Argentino und Flamenco
1998-2000 Master of Arts Studium an der London Contemporary Dance School;
Schwerpunkt: Video und Tanz, Nebenfächer: Choreographie und Choreologie;
Stipendium der Carl Duisberg Gesellschaft in Köln und des Paul-Hamlyn-Trusts in
London
Performances-Videos (1994-1999)-Auswahl
1994 Anima mundi - ein Trauergesang", Choreographie für acht TänzerInnen
1995 "Gisela", Tanztheater für zehn Performer, ca. 90 Minuten mit integriertem
Videoclip;
1995 Choreographie und Performance für den Tanzfilm"Hongkong Depression l"
Regie: Stefan Kalassa, ca. 10 Minuten
1995 Solo-Tanzperformance im Kunstraum Markthalle in Hamburg in
Zusammenarbeit mit der Bildhauerin Maike Sander
1997 "Das gute Gefühl, eine Frau zu sein - Industrial Products", Multimedia Solo
Performance, Videoinstallation und Performance, Ausstattung: Christian
Röhrs
1998 "Dance Mission", "Tanztrash" choreographiert und aufgeführt mit
Choreograph Hector Gonzalez-Pino; Uraufführung in der"Mission" am
Deutschen Schauspielhaus Hamburg
1998 "Remember me", Tanzfilm nach einem Solo aus "Anima mundi"
Produktion der London Contemporary Dance School
1999 "Gunther - the dancing spaceship", Dokumentation über einen arbeitslosen
Tänzer, ca. 25 Minuten, Produktion der LCDS
1999 "Resurrection", Kurzfilm, ca. 7 Minuten, Produktion der LCDS; Screenings
beim BBC Short Film Festival 2000 und im Lux Center in London
1999 "Hongkong Depression 1999", Video/Installation/Performance, ca. 25
Minuten, MA Final Project. Produktion der LCDS; die Multimedia Solo
Performance wurde aufgeführt am "The Place Theatre" in London
Eröffnung am 25. Januar ab 20 Uhr
26. Januar 3. Februar 2001Scottish Evening
Martin Fengel & Martin Wöhrl
laden zum Burns SupperAnläßlich des Schottischen Nationalfeiertags werden zur Eröffnung Haggis,
Potatoes und erlesener Whisky gereicht.Gäste:
Jill Henderson, New York/Glasgow
Steph Norwood, Glasgow
Andreas Neumeister, München
Mit freundlicher Unterstützung von: High Tek Group, EdinburghMit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.
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