cgerman galleries / index cities / index galleries / index artists / index Leipzig

Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

Academy of Visual Arts
Wächterstraße 11
D-04107 Leipzig
Tel. +49 (0) 341 2135 - 133
Fax +49 (0) 341 2135 - 101
presse@hgb-leipzig.de
www.hgb-leipzig.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

09.11. - 17.12. 2005

"Nur hier?" - 25 Jahre Galerie der HGB Leipzig

Teil III: Im Bild sein

Kuratiert von Jörn Schaffaff und Christine Rink

Mit der Ausstellung "Nur hier? Im Bild sein." beschließt die Hochschule
für Grafik und Buchkunst Leipzig ihre dreiteilige Ausstellungsreihe zur
25jährigen Geschichte ihrer Galerie. Etappe eins nahm die Geschichte der
Fotografie zum Anlass, um über das Konzept "Einfluss" bzw. "die Galerie
als Impulsgeber" nachzudenken. Etappe zwei stellte die Malerei und
Grafik in den Mittelpunkt, um die Galerie als einen Raum des Austauschs
und Nachdenkens in Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs vorzustellen.
Die aktuelle Ausstellung fragt nach den Bedingungen der Sichtbarkeit,
und zwar in allen Bereichen der HGB. Die allgemeine Frage lautet: Auf
welche Weise wird heute in der bildenden Kunst, dem Design und der
Buchkunst die für unsere Kultur so zentrale Kategorie des Bildes
erörtert? Die Ausstellung greift dazu zwei Thesen auf: IM BILD SEIN und
DAS BILD ALS LINK. Zur Diskussion stehen die Funktion und Bedeutung von
Bildern ebenso wie Verfahren der Bildproduktion und -vermittlung. Mit
Beiträgen von mehr als zwanzig Künstlerinnen und Künstlern, Projekten
aus Grafikdesign, Neuen Medien und Bildender Kunst präsentiert "Nur
hier? Im Bild sein." die Galerie und die Hochschule für Grafik und
Buchkunst als einen exemplarischen Ort, an dem die Auseinandersetzung
mit dem Bild auf kontroverse und lebendige Weise geführt wird.

Das Bild, verstanden im technischen Sinn, aber auch im Sinne von
Selbstdarstellung, Szenerie, Situation, Vorstellung und Weltanschauung,
ist ein Phänomen, entlang dessen sich unser kulturelles und soziales
Miteinander entfaltet. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen zwei
Feststellungen, die in den vergangenen Jahren die Diskussion um das Bild
vorangetrieben haben. Die erste, IM BILD SEIN, besagt, dass wir stets
auf vorhandene Wahrnehmungsmuster zurückgreifen, um uns selbst, unsere
Mitmenschen und unsere Lebenswelt zu verstehen. In unserer täglichen
Praxis setzen wir uns in Szene und machen uns ein Bild von den anderen.
Dabei greifen wir auf ein kulturelles Bildrepertoire zurück, das zu
großen Teilen von den Massenmedien, aber auch von Architektur, Design
und den verschiedenen Spielarten des Marketings gespeist wird. Wenn wir
einkaufen gehen, durch die Stadt flanieren oder sonst unser Leben
gestalten, bewegen wir uns in Szenarien, in denen wir meist nur
Statisten innerhalb der Bilder sind, die andere für uns entworfen haben.
Wir sind also immer schon Teil eines Bildes - die entscheidende Frage
ist, wir wie uns in den Bildern einrichten wollen, als Konsument,
Interpret oder Akteur? Oder, von der anderen Seite betrachtet: Welche
Art von Bildern produzieren wir, inwieweit lassen sie dem Gegenüber
Spielraum zur Entfaltung eigener Wahrnehmungs- und Handlungsmöglichkeiten.

Die zweite Feststellung steht unter dem Motto DAS BILD ALS LINK. Zwar
werden Bilder häufig manipulierend eingesetzt, dem voran steht aber ihr
Potenzial, als verbindendes Element zwischen den Menschen zu wirken.
Jede Zeichnung, jedes Gemälde, jede Fotografie und jeder Film laden dazu
ein, eine Ansicht oder eine Erfahrung miteinander zu teilen. Indem wir
uns ein bestimmtes Image verpassen, demonstrieren wir unsere
Zusammenhörigkeit mit anderen. Gemeinsam ausgeübte Handlungen und
Rituale vermitteln ebenso ein Gefühl des Miteinanders wie die
Entwicklung gemeinsamer Vorstellungen oder Erinnerungen während eines
Gesprächs. Auch hier ist entscheidend, welche Form die Bilder annehmen,
ob sie inklusiv oder exklusiv sind, den Anschein unumstößlicher Evidenz
verbreiten oder als offene Angebote in Erscheinung treten.

In den vergangenen Jahren haben sich zahlreiche Künstler und Designer
mit Fragen wie diesen beschäftigt. "Nur hier? Im Bild sein" greift die
Auseinandersetzung auf, die Beiträge aus dem Umfeld der Hochschule für
Gestaltung und Buchkunst laden das Publikum dazu ein, sich anhand von
Werken aus der bildenden Kunst, dem Grafikdesign, der Illustration und
der Buchkunst an der Diskussion um das Bild zu beteiligen.

Eine Reihe von Veranstaltungen wird die Ausstellung begleiten. Im Rahmen
der Ausstellung wird am 06. Dezember die Publikation mit dem Titel "
"Nur hier?" 25 Jahre Galerie der Hochschule für Grafik und Buchkunst
Leipzig" präsentiert werden.

Mit Beiträgen unter anderem von: Franz Alken, Jörg Herold, D/O/C/K
Projektbereich und Christian Jankowski, Allan Kaprow, Neo Rauch, Daniel
Schörnig, Tilo Schulz, Valentina Seidel, Rirkrit Tiravanija, Clemens von
Wedemeyer, Mathias Weischer, Juliane Wenzl, Diana Wesser, Jun Yang

Eröffnung Dienstag, 08. November, 19.00 Uhr

Öffnungszeiten Di bis Fr 12.00 bis 18.00 Uhr, Sa 10.00 bis 15.00 Uhr

 

 

german galleriesindex citiesindex galleriesindex artists