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Städtische Galerie Villa Zanders

Konrad Adenauer-Platz
51465 Bergisch Gladbach
Tel. 02202 - 14 23 34; Fax 02202 - 14 23 40

aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

10.03. - 28.04.2002


Das rote Haus

Zeitgenössische russische Kunst aus der Sammlung Bierfreund

Die Ausstellung der Städtischen Galerie widmet sich einem der spannendsten Kapitel der neueren Kunstgeschichte. An Werken aus einer bedeutenden Sammlung zeitgenössischer russischer Kunst zeigt sie deren Weg aus dem Untergrund der Dissidentenkultur zu internationalem Ruhm.

Die Sammlung Bierfreund umfasst mit ihren weit über hundert Bildern und Installationen vor allem jene Produktion der russischen Kunst, die bereits nach der Periode der "Nonkonformisten" entstanden ist. Neben der "Sammlung Dodge" in den USA und der Sammlung "Bar-Gera" in Köln sowie der noch in der Sowjetunion zusammengetragenen "Sammlung Glezer" in Paris gehört die "Sammlung Bierfreund" heute zu den bedeutendsten Dokumenten russischer zeitgenössischer Kunst, wie sie in keinem Museum Rußlands gegenwärtig in einer solchen Konzentration und Qualität zu sehen ist.

Die Sammlung besteht überwiegend aus Objekten der "Soz-Art", des "Moskauer Konzeptualismus" sowie einer kunsthistorisch schwer definierbaren figurativen Malerei, die sich auf spezifische russische Traditionen stützt. Damit schließt die Auswahl des Sammlers bewusst an die nonkonformistische Malerei der Sowjetunion an, die mit deren Zusammenbruch und der Liberalisierung ihre spezielle Stellung, vor allem in der westlichen Rezeption, verloren hat. Gleichwohl ist nicht zu übersehen, dass die wichtigsten Konvolute der Sammlung in der Tradition dieser Malerei stehen. Künstler wie Jankilewskij, Komar & Melamid oder Steinberg sind aus dem Zusammenhang der nonkonformistischen Malerei hervorgegangen, und die "Moskauer Konzeptualisten" haben großen politischen Einfluss gehabt und ihre Kunst bewusst in den gesellschaftlichen und politischen Kontext gestellt.

Das Besondere der Sammlung Bierfreund aber besteht darin, dass sie praktisch um einen monographischen Einzelblock, nämlich rund zwanzig bedeutende Arbeiten von Maxim Kantor aufgebaut ist. Die expressiv-figurative und sehr monographische Malerei Kantors gibt gleichsam den Grundton der gesamten Sammlung vor und setzt auch die qualitativen Maßstäbe, an denen sich der Sammler stets orientiert.

Mit rund 34 Künstlern und weit über 100 Einzelarbeiten (darunter einige bekannte mehrteilige Installationen wie "People in Boxes" von Jankilewskij und "Winter in Moscow" von Komar & Melamid) hat die Sammlung zwar nur einen mittleren Umfang, glänzt dafür aber durch eine bei Privatsammlungen ungewöhnliche Dichte und Qualität.

Für Deutschland bedeutet die öffentliche Präsentation der "Sammlung Bierfreund" den Versuch, die vorwiegend figurativen Tendenzen der zeitgenössischen russischen Malerei der Umbruchzeit im Zusammenhang zu dokumentieren.

Die Ausstellung wird begleitet von einem dreisprachig ausgelegten Katalogbuch, das von Hans-Peter Riese im Kölner Wienand-Verlag herausgegeben wurde und das die Sammlung aus dem kunstgeschichtlichen Kontext der zeitgenössischen russischen Kunst heraus würdigt.

Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, dem 10. März 2002, um 11 Uhr

Begrüßung: Maria Theresia Opladen, Bürgermeisterin

Einführung: Hans-Peter Riese, Washington D.C.

 

 

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