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Sparwasser Hq

Offensive für zeitgenössische Kunst und Kommunikation
Torstrasse 161
10115 Berlin Mitte
Telefon 0174-2577729
mail@sparwasserhq.de
Öffnungszeiten: Mi -Fr 16-19 Uhr, Sa 14-18 Uhr
www.sparwasserhq.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

05.06. - 03.07. 2004


Dave Beech

Pledge / Das Versprechen

mit Projekten von Tim Brennan und Paul McDevitt

English version

 

Eröffnung Samstag, den 5. Juni, von 19:00 bis 23:00 Uhr

Ein Stadtplan von Berlin wächst auf der Wand. Er besteht aus kleinen Textstücken, die entlang der Linien der Berliner Strassen verlaufen. Einige Regionen sind ganz leer, während andere ganz dicht sind mit kurzen Textstücken, die überlappen und sich überschneiden. Daraus entsteht ein alternativer Stadtplan von Berlin, denn die Texte geben wieder, was die Berliner während jeden Tages beim Ablaufen ihrer Routine-Wege denken.
Dave Beech, ein britischer Künstler aus Manchester, hat die Bevölkerung von Berlin eingeladen das Versprechen abzulegen einen Teil ihrer täglichen Routine dem Nachdenken darüber zu widmen,  welche politische Parole ihnen am meisten bedeutet. All diese Versprechen, wie sie auf der Wand von Sparwasser HQ zusammen kommen, bilden den alternativen Stadtplan Berlins.

Beech geht es um die verändernde Kraft von Worten. "Pledge / Das Versprechen" benutzt Worte als Auslöser für Ereignisse, die die Stadt aktivieren. "Pledge" fängt mit einer schriftlichen Einladung im Stadtmagazin "Zitty" an. Die Einladung führt dann zu einer Reihe von Aktivitäten, auf der Grundlage von Worten. Darüber nachzudenken, was deine Lieblingsparole aus der Geschichte ist, auf dem Weg zu Geschäften oder zur Arbeit, gibt der zurückgelegten Strecke einen neuen Charakter, indem es deine tägliche Aktivität mit all den Protestierenden und Marschierenden verbindet, die sich für Veränderung in der Gesellschaft eingesetzt haben, die wir jetzt oft für selbstverständlich halten. Ihre Slogans sind Worte, die die Welt verändert haben.
Das Abgeben des Versprechens an die Galerie, indem man den Slogan zusammen mit der Strecke per e-mail: mail@sparwasserhq.de  zusendet, aktiviert die Galerie. Das Resultat ist ein Stadtplan aus Versprechungen. Deine Worte werden sofort zu einem Ergebnis führen.

Im Fenster der Galerie, von der Strasse aus einsehbar, sind Beech und Tim Brennan bei einer Performance zu sehen, die auf zwei Monitoren läuft. Dort sprechen sie von den gegenüberliegenden Seiten einer Strasse miteinander mit Hilfe von Papier und Marker. Sie unterhalten sich über die Zukunft. Ihre Worte sind ein Versuch darüber nachzudenken wie Worte
- Denken, Theoretisieren, Verstehen, Planen, Versprechen, Einladung, Anweisung - eine Zukunft schaffen können, die anders nicht möglich gewesen wäre. Und wir können sehen wie zwischen den Monitoren, die Aktionen des einen Performers durch die Worte des anderen Performers verändert werden. Anhand dieser spontanen Reaktionen können wir erkennen, dass die Worte nicht nur die Gegebenheiten verändern, sondern auch, dass die Zukunft bereits begonnen hat.

In einem weiteren Raum, wurde Paul McDevitt eingeladen, zu bestimmten Zeiten den Ort für die Produktion kleiner Zeichnungen zu besetzen. Bilder produzieren als Event. Raum einnehmen ist hier eher als Sinnproduktion, denn als Raumfüllung zu verstehen. Die Zeichnungen, häufen sich mit dem Fortschreiten der Ausstellungsdauer, wie auch der wachsende Stadtplan im anderen Raum, zu einer sichtbaren Dokumentation der Ortsbesetzung.

Aus dem Keller kann man Beech's unprofessionelle Singstimme hören. Er hat 20 Lieder aufgenommen, die aus einem einfachen Aufruf entstanden. Er bat Freunde Liedtexte zu schreiben, die er versprach mit immer gleicher Inbrunst zu singen, unabhängig von seiner eigenen Vorliebe. Er singt die Texte zu keiner musikalischen Begleitung ausser der, die
ihm als Melodie in den Kopf kommt, von all den Melodien, die er singt, wenn er allein zu Hause ist. Die Melodien und die Worte sind Brücken zwischen Menschen; sie vergewissern uns der Verbindung miteinander die bestehen bleibt,auch wenn wir allein sind.

English version

Dave Beech - Pledge

including projects by Tim Brennan and Paul McDevitt

June 5. - July 3. 2004

Opening Saturday June 5. from 7pm to 11pm

Sparwasser HQ,
Torstrasse 161,
10115 Berlin Mitte
Open hours: Wed-Fri 4 -7 PM, Sat 2 - 6 PM

A map of Berlin grows on one of the walls. It is made up of little pieces of text that follow the lines of Berlin's streets. Some areas are left completely blank, while others are represented densely with the short texts overlapping and cutting across each other. This is an alternative map of Berlin because the texts refer to what Berliners are thinking about each day along their routine walks.
Dave Beech, a British artist based in Manchester, has invited the population of Berlin to pledge part of their daily routine to reflect on an historical political slogan that means most to them. It is these pledges come together on the wall of Sparwasser HQ to form an alternative map of Berlin.

Beech is interested in the transformative power of words. Pledge uses words as the trigger of events that activate the city. Pledge begins as a written invitation placed in the pages of Zitte. The invitation then leads to a sequence of word-based activities. Reflecting on your favourite slogan from history while you walk to the shops or walk to work gives your routine a new character, linking your daily activity to all those protesters and marchers who have fought for changes in society that we now often take for granted. Their slogans are words that changed the world. Pledging your slogan, by emailing the gallery on mail@sparwasserhq.de with your slogan and your route, will activate the gallery, resulting in a map of pledges. Your words will have immediate effects.

In the window of the gallery, to be viewed from the street, is a double-screened video of a performance by Beech and Tim Brennan. They are on opposite sides of the street, talking to each other using paper and marker pens. They are talking about the future. Their words are an attempt to think about the way that words - thinking, theorising, understanding, planning, pledging, invitation, instruction - can bring about futures that would not be possible otherwise. And we see, between the screens, how the actions of one of the performers are modified by the words of the other. In this instantaneous reaction we see not only that words change things, but also that the future is already here.

In another room, Paul McDevitt has been invited to occupy the space at regular times to produce little drawings. This is picture making as event. Occupying the room becomes an activity of making sense rather than filling space. The drawings will accumulate over the period of the exhibition, adding up, like the growing map in another room, to a visual record of the occupation of space.

From the cellar you can hear Beech's unprofessional singing voice. He has recorded twenty songs based on simple invitation. He asked friends to write song lyrics that he promised to sing from the heart regardless of his own preferences. He sings the lyrics of others to no musical accompaniment except for the tunes in his head, taken from the songs he sings along to when he's alone at home. The tunes and the words are bridges between people; they acknowledge the links between us that remain even while we are alone.

 

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