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NGBK

Oranienstr. 25
10999 Berlin-Kreuzberg
Tel. 030 - 616 513-0, Fax 616 513-77
täglich 12 - 18.30 Uhr
ngbk@ngbk.de
www.ngbk.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 23.06.   - 30.07. 2007

RealismusStudio

Syntropia

an verschiedenen Orten in Kreuzberg

 
Die Begriffe Syntropie und Utopie verschmelzen zum Titel der neuen Ausstellung des Realismus-Studios.
Sechs Kunstprojekte stellen sich der öffentlichen Begutachtung an verschiedenen Orten im Stadtraum, -einer davon ist die NGBK.
 
Der Begriff "Syntropie" wurde 1944 von dem italienischen Mathematiker Luigi Fantappié in die wissenschaftliche Diskussion eingeführt
und bezeichnet dort die Fähigkeit lebender Systeme sich auf einen in der Zukunft liegenden Zustand optimalerer Organisation auszurichten.
Im Gegensatz zum Begriff der Entropie, mit dem man davon ausgeht, dass Systeme zu einem Ausgleich der Energieniveaus tendieren, ist
Syntropie charakterisiert durch die Konzentration von Energie, durch Ordnung und die Herstellung von Differenzen, sowie die Fähigkeit eines
Systems gegen den entropischen Tod zu arbeiten.
 
Beteiligte Künstler und Künstlergruppen
Ei Arakawa, Diana Artus, Department für Öffentliche Erscheinungen, Henry VIII's Wives, Raumlabor, Klaus Weber, u. a.

 
Geschichten von nah und fern werden unter einem mobilen, künstlichem Sternenhimmel erzählt. Eine ambulante Bar entsteht über den Zeitraum
einer Woche, die sich zeitweise in den Kreuzberger CSD eingliedert  und die Ursprünge Schwulen- und Lesbenbewegung erinnern soll. Das
Experiment wird unternommen der Kreuzberger Bevölkerung Strom von einer öffentlichen Steckdose zur Verfügung zu stellen. Ein Tornado im
Bastelformat tobt in der Oranienstraße. Prototypen für ein Teeservice  stellen eine weitere Etappe bei dem Versuch dar, Tatlins berühmte
Architekturvision "Monument der Dritten Internationale 0 10" als Denkmal einer großen Utopie zu realisieren. Graffitikürzel werden einer
signifikanten Veränderung unterzogen.
 
SYNTROPIA stellt künstlerische Positionen vor, in deren Fokus Interventionen und gesellschaftliches Handeln stehen. Interaktionen und Eingriffe
in urbane Systeme werden dabei eben so vorgenommen wie Umwertungen von Stadträumen und Untersuchungen der dort herrschenden Regeln,
Leitideen, Statements, Displays. Den Schnittstellen zwischen so genanntem öffentlichem und privatem Raum kommt dabei eine zentrale Rolle zu.
 
Die  vorgestellten künstlerischen Projekte beschäftigen sich alle mit Prinzipien der Umnutzung, der Neubewertung, der Verbreitung und Verteilung.
Sie dringen ein in Geschichte, Ökonomie, Architektur und verändern deren Systeme auf eigentümliche Art und Weise.
 
 
SYNTROPIA handelt von künstlerischen Strategien, die das Mittel der Affirmation, der Camouflage, der subversiven Infiltration ebenso einsetzen,
wie das der Irritation oder des offenen Protest. Allen Arbeiten ist die Vision gemeinsam, durch das Bündeln künstlerischer Energien positive
Umwertungen zu erreichen und gesellschaftliche Räume im Großen wie im Kleinen nachhaltig umzuwerten und/oder zu verändern. 

 
Die Projekte werden alle im Umkreis der NGBK in der Oranienstraße und am Moritzplatz zu sehen sein.

Eröffnung: 29. Juni, 19 Uhr, NGBK

 

Auftaktveranstaltung am Samstag, 30. Juni 2007, 20 Uhr, im Café Geissler (Haus Ungarn, 1. OG), Karl-Liebknecht-Straße 9.
 
In einer Kombination aus offenem Wettbewerb und geschlossenem Verfahren wurden Projektideen von sechs Künstlerinnen und Künstlern ­ Marc Brandenburg, Christoph Büchel, Daniela Comani, Nezaket Ekici, Heike Hamann und Christian Korth ­ zur Realisierung im Lauf des Jahres ausgewählt. Drei Projekte befassen sich mit der Gestaltung der 32 Hintergleisflächen der Linie U2, drei weitere Projekte sind Interventionen in anderen Bereichen des U-Bahnhofs.
 
Zur Auftaktveranstaltung werden die Künstlerinnen und Künstler ihre Ideen vorstellen. Des Weiteren sprechen Vertreterinnen und Vertreter der veranstaltenden und fördernden Institutionen (NGBK, Senatskanzlei ­ Kulturelle Angelegenheiten, BVG und VVR Wall GmbH).
 
Marc Brandenburg zeigt auf den Hintergleisflächen großformatige Zeichnungen des urbanen Lebens, die auf den ersten Blick wie Foto-Negative wirken. (15. März - 30. Juni 2007)
 
Nezaket Ekici bestückt die Hintergleisflächen mit 32 Videostills aus ihrer Performance-Arbeit: Momentaufnahmen irritierender und extremer Situationen. (Start: 12. Juli 2007)
 
Heike Hamann bietet den Passanten im U-Bahnbereich die Chance, für kurze Zeit, umjubelt wie ein Star, ins Rampenlicht zu treten. (Start: 2.August 2007)
 
Christoph Büchels Interventionen offenbaren schonungslos politische und gesellschaftliche Realitäten - bleibt spannend, womit er uns unter dem Alexanderplatz konfrontiert.
(Start: 26. September 2007)
 
Daniela Comani lässt uns in einem 200-jährigen Geschichtsbuch lesen. Auf den Hintergleisflächen notiert sie 32 wahre Begebenheiten rund um den Alexanderplatz.
(Start: 25. Oktober 2007)
 
Christian Korth verschweißt Reste banaler Alltagsrituale zu Folienpaketen und eröffnet damit Einblicke ins Private. (Start: 8. November 2007)
 
Ein Projekt der Arbeitsgruppe "U2 Alexanderplatz" der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK) Berlin, gefördert aus Mitteln der Senatskanzlei ­ Kulturelle Angelegenheiten, unterstützt von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und der VVR Wall GmbH.

 

 

 

Demokratie
...in der neuen Gesellschaft

2: Demokratie und Netz

Seda Gürses
troubling privacy in practices of technical control
(in englischer Sprache)

Susanne Lummerding
Demo im Zweiten Leben
Das Versprechen des Anderen/Virtuellen

Dienstag, 10. Juli 2007, 20 Uhr
NGBK Veranstaltungsraum 1. Stock
Oranienstraße 25, 10999 Berlin

 

Democracy
... in the new society

2: Democracy and the internet

Seda Gürses
troubling privacy in practices of technical control
(in English)

Susanne Lummerding
Demo in Second Life
The promise of the Other/Virtual

Tuesday, 10th of July 2007, 8 p.m.
NGBK Lecture-room 1st floor
25 Oranienstraße, 10999 Berlin Kreuzberg

 

 

Seda Gürses
nimmt die Übersetzung der Privatsphäre ins Technologische in den Fokus. Welche Definitionen werden berücksichtigt und welche nicht? Wie ist der Einfluss auf die Neudefinition von Privatsphäre und wie erzeugt der Versuch, Kontrolle zu unterwandern, automatisch neue Formen der Kontrolle?
Seda Gürses, Informatikerin, forscht an der Humboldt-Universität über »Sicherheit und Datenschutz in der allgegenwärtigen Datenverarbeitung«. Ihre Interessen sind u.a. die Analyse sozialer Netzwerke, Open Source und E-learning. Sie trifft sich mit den »blockfreien FeministInnen von Schengenia«, der migrationskulturpolitischen Gruppe »de-center« und dem DJ Netzwerk m.e.s.s.

Susanne Lummerding
Die Frage nach Demokratisierungspotenzialen des Internets beinhaltet die Frage nach der Definition des Politischen und von Öffentlichkeit. Susanne Lummerding wirft einen kritischen Blick auf persistente Vorstellungen: die Trennung zwischen Medialität und Realität und die damit verknüpften Erwartungen an Technikentwicklung und virtuelle Umgebungen, aber auch die Funktion von Zugehörigkeit im Unterschied zu Antagonismus für Konstruktionen von Gesellschaft.
Susanne Lummerding, Kunst- und Medienwissenschaftlerin; Gastprofessorin für Gender Studies in Wien, u.a. Dozentin an der Universität Wien; Aufbau der disziplin- und praxisübergreifenden Forschungsplattform "Visuelle Kultur im Feld des Politischen" (internat. Kooperationen); Autorin von: "agency@? Cyber-Diskurse, Subjektkonstituierung und Handlungsfähigkeit im Feld des Politischen", Böhlau 2005

 

 

Die AG Veranstaltungen ... in der neuen Gesellschaft (Burbaum, Leitner, Kasböck, Kriegerowski und Veihelmann) befasst sich 2007 mit Kunst und Demokratie: www.mitzeitung.de/veranstaltungen 

 

There is a current trend and necessity to take a closer look at privacy and technology and to research privacy in technical terms.
new definitions of privacy are being introduced and translated somehow into technology.
Seda Gurses would like to look at some of these translations and ask a) what underlying definitions of privacy they consider or leave out b) what role they play in re-defining what privacy is c) and, how in these technological practices the attempt to "subvert control" actually inevitably introduces new forms of control.
Seda Gurses is currently focusing on "security and privacy in ubiquitous computing" at the department of information systems, humboldt university. her divergences from this topic include social network analysis; race, gender and technology; open source and elearning. wider activities in procrastination include her meetings with the "non-aligned feminists of shengenia", the distributed movement "de-center", and the dj network m.e.s.s.

Susanne Lummerding
If the question of the democratisation of the internet is raised, you also have to ask for the definition of the political and of public. Susanne Lummerding casts a critical glance on persistent ideas: the separation of media and reality and the expectations of technology development and virtual environments that result from it, but also the function of belonging as opposed to antagonism for constructions of society.
Susanne Lummerding, Art- and Media scientist; Visiting professor for gender studies in Vienna, teaches at Vienna University; Development of the transdisciplinary research platform "Visuelle Kultur im Feld des Politischen" visual culture in the field of politics (international cooperation): author of: "agency@? Cyber-Diskurse, Subjektkonstituierung und Handlungsfähigkeit im Feld des Politischen", Böhlau 2005 (cyber discourse, the constitution of the subject and agency in the field of the political)

 

NGBK workgroup "lectures ... in the new society" (Burbaum, Leitner, Kasböck, Kriegerowski und Veihelmann) in 2007 focuses on art and democracy. www.mitzeitung.de/veranstaltungen <http://www.mitzeitung.de/veranstaltungen> (in German) 

 
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