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Neuer Berliner Kunstverein

Chausseestrasse 128 / 129
10115 Berlin
Tel. 030 - 280 70 20; 280 70 19; Fax 030 - 280 70 19
e-mail: nbk@berlin.snafu.de
Di + Fr 12 - 18 Uhr, Sa + So 14 - 18 Uhr
www.nbk.org
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

Treffpunkt NBK
250. Veranstaltung

12.01. - 24.02.2002


Zeitgenössische Fotokunst aus der Schweiz

Daniele Buetti - Hans Danuser - Katrin Freisager - Claudio Moser - Cat Tuong Nyuyen - Marco Poloni - Ugo Rondinone - Annelipes Strba - Peter Tillessen


Als konsequente Fortsetzung einer Serie, die sich mit zeitgenössischer Fotografie verschiedener Länder auseinandersetzt, zeigt der Neue Berliner Kunstverein vom 12. Januar bis 24. Februar 2002 die Ausstellung "Zeitgenössische Fotokunst aus der Schweiz". Sie bietet einen aktuellen Einblick in die Fotokungt unseres Nachbarlandes, die in den vergangenen zehn Jahren auffallend an Vielfalt, Reichtum und Qualität gewonnen hat. Waren die Künstler und Künstlerinnen, die in den 80er Jahren mit dem Medium Fotografie wichtige Positionen vertraten, noch an zwei Händen abzuzählen, so ist die Szene in den 90er Jahren fast explodiert, und diese Zeit hat der Fotokunst auch einen unvergleichlichen Boom in den Museen und auf dem Markt gebracht. Die Fotolkünstler untersuchten die Weit aus der Sicht eines beobachtenden Forschers (Claudio Moser, Hans Danuser) oder erweiterten die Fotografie in den Raum als Installation (Rémy Markowitsch, Ugo Rondinone). An der Jahrtausendwende zeigt sich die Fotografie als ein noch längst nicht ausgereiztes Medium, dem sich immer mehr Schweizer Künstler widmen und dem sie immer wieder neue Aspekte abzugewinnen vermögen.

Unsere Ausstellung erhebt nicht den Anspruch, mit den hier vertretenen neun Künstlerinnen alle wichtigen Vertreter der Fotokunst in der Schweiz abzudecken. Einerseits würde das die räumlichen Möglichkeiten der Ausstellung sprengen und andererseits ließen sich spielend viele andere Ausstellungen mit Schweizer Künstlerinnen zusammenstellen, die sich alleine mit Themen wie Identität oder Körper oder Natur oder Familie oder Kunst und Wissenschaft oder Medienreflexion beschäftigen. Die Positionen, die hier präsentiert werden, sind einerseits mit Bedacht sehr verschieden, andererseits können sie doch unter dem Labei "fragile Konstellationen" zusammengefasst werden.

Katrin Freisagers rätselhafte junge Frauen, die quasi schwebend, verloren wirkend sich zu einer Gruppe der Ähnlichen versammeln wirkt da leitmotivisch. Ugo Rondinone und Daniele Buetti beschäftigen sich beide mit medialen Sehnsüchten und mit Melancholie; Rondinone mit Körperbildern von Fetischmodels, die seinem Kopf unterlegt werden; Buetti mit einer installativen Assemblage von bearbeiteten, 'punktierten' Medienporträts. Claudio Mosers Bilder thematisieren prekäre urbanistische Situationen, Annelies Strba 'röntgt' Stadtlandschaften aus der Luft, Hans Danusers "Frozen Embryo Series" beschäftigen sich mit Grenzbereichen von Wissenschaft und Zivilisation. Cat Tuong Nguyen's Blicke nach draußen thematisieren die mediale Bedingtheit des Sehens. Diesen meist großformatigen Fotografien stehen die kleinformatigen seriellen Arbeiten von Marco Poloni und Peter Tillessen zur Seite. Poloni entwickelt in einer Serie von über fünfzig Bildern die Fluchtwege eines Migranten von Süditalien in die Schweiz, den wir nie sehen, dessen Wege wir aber in filmischer Anlage aus verschiedenen Perspektiven verfolgen. Peter Tillessen schliesslich stellt Kleinserien vor, die sich aufmerksam und ironisch verschiedensten Alltagskonstellationen widmen.

Die Ausstellung, die anschließend auch im Halleschen Kunstverein, Museum Bochum und in der Städtischen Galerie Villingen-Schwenningen gezeig wird, erhielt eine großzügige finanzielle Förderung durch die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.

Der Katalog, der in Zusammenarbeit mit dem Ernst Wasmuth Verlag erscheint und während der Ausstellung 19,- Euro (38,- DM) kostet, ist Teil unseres Konzepts, die Fotokunst der Gegenwart mit einer fortgeführten Serie von Publikatonen vorzustellen. Der Textbeitrag stammt von unserem Kurator Urs Stahel, Direktor des Fotomuseums Winterthur.

 

Eröffnung am 11.01.2002 um 19 Uhr

Grußwort Dr. Thomas Borer-Fielding, Botschafter der Schweiz

Einführung: Urs Stahel, Direktor des Fotomuseums Winterthur

 

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