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Neuer Berliner Kunstverein

Chausseestrasse 128 / 129
10115 Berlin
Tel. 030 - 280 70 20; 280 70 19; Fax 030 - 280 70 19
e-mail: nbk@berlin.snafu.de
Di + Fr 12 - 18 Uhr, Sa + So 14 - 18 Uhr
www.nbk.org
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25.1. - 9.3. 1997


Ludger Gerdes

Bilder und Neonobjekt


Der 1954 geborene und in Düsseldorf lebende Ludger Gerdes gehört zu jenen bedeutenden Künstlern seiner Generation, deren Arbeit stets mit eigenen Denkmodellen die Geschichte und Theorie der Kunst reflektiert. Seine zur künstlerischen Praxis parallel laufenden Überlegungen sind nicht nur Reaktionen oder Kommentare auf den jeweiligen Stand der Kunstdiskussion der Gegenwart, sondern auch wichtige Klärungsprozesse im Dienste des eigenen Kunstschaffens.

Gerdes' künstlerische Arbeit, die die Auseinandersetzung mit der Architektur und dem öffentlichen Raum einbezieht, kreist um die Frage von Bedingungen der Möglichkeit oder Unmöglichkeit der Autonomie der Kunst. Sie kann modellhaften Charakter haben und als visuelle Metapher zur Kommunikation dienen.

In seiner Berliner Ausstellung zeigt der Künstler eine Kombination von großformatigen Diptychen und einem aus vier Buchstaben bestehenden, gelb leuchtenden Neonobjekt. Die diptychonale Bildform wird von ihm seit nahezu einem Jahrzehnt als Gestaltungsprinzip immer wieder benutzt und für eine ausdifferenzierte Bildstrategie konsequent eingesetzt. Trotz der optischen Zusammenführung durch die jeweils auf die andere Hälfte bezugnehmende geometrische Struktur und malerische Behandlung der einzelnen Bildflächen behalten die beiden Teile des Diptychons ihre existente Zerrissenheit und bekunden damit die Akzeptanz der Trennung, der NichtEinheit und des Nichtldentischen, die sie vertreten.

Die Motive der Säulen und Kreissegmente weisen einerseits als Symbole auf diese Zusammenhänge hin, andererseits sind sie Elemente eines Ordnungsgefüges, die mit der Architektur ihres Umraums in Dialog treten. Diese Dialogs, bzw. Kommunikationsbereitschaft charakterisiert auch das Neonbuchstabenobjekt, das von der Stirnwand des Ausstellungsraumes das Wort "OHNE" bis zur Straße, d.h. in den öffentlichen Raum hin strahlt und dieses ohne ergänzende Worte in einer existentiellen und vieldeutigen Offenheit beläßt.

1982 hatte Ludger Gerdes an der documenta 7 teilgenommen. Seine letzten großen Ausstellungen fanden 1994 in der Kunsthalle Düsseldorf und im Musée d'Art Moderne Saint-Etienne statt.

 

 

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