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Museum im Kulturspeicher

Veitshöchheimer Straße 5
97080 Würzburg
Tel. 0931 - 3 22 35 - 0, Fax 0931 - 3 22 25 - 18
Di 13-18, Mi 11-18, Do 11-19, Fr-So 11-18 Uhr, Mo geschlossen
museum.kulturspeicher@stadt.wuerzburg.de
www.kulturspeicher.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

bis 30.08. 2009

HEIMSPIEL II

Die Städtische Sammlung neu sehen, Raum 5 und 6
Gäste: Akimo, Hans-Peter Porzner

Heimspiel

2005 begründete Beate Reese vom Museum im Kulturspeicher die Reihe "Heimspiel" mit dem Ziel, ein Forum zu schaffen für die Auseinandersetzung mit dem eigenen Haus: seiner Sammlungsgeschichte und seinen Schwerpunkten sowie mit den Werken von Kunst und Künstlern in und aus Würzburg.

HEIMSPIEL II - Die Sammlung neu sehen
Widmete sich Heimspiel I der zeitgenössischen Kunst der Region, rückt nun in Heimspiel II die Städtische Sammlung in den Blick. Mit ihrem Aufbau begann Maler und Galeriegründer Heiner Dikreiter im Zweiten Weltkrieg. Dabei suchte er besonders Werke bekannter und verschollener "mainfränkischer" Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts zusammen zu tragen. Auch wenn sich die Sammlung in den 1970er Jahren für die Kunst der Moderne und die zeitgenössische Kunst geöffnet hat, bilden die von ihm erworbenen Werke bis heute einen Großteil der Sammlung.

Angesichts der Internationalisierung der Kunst und des Kunstbetriebs, neu entstehender Sammlermuseen mit ihrer Fokussierung zeitgenössischer Kunst stellt sich die Frage wie mit diesen vielfach im Depot lagernden Beständen lokaler Provenienz zu verfahren ist. Lassen sich Kontexte und Fragestellungen finden, in die sie eingebunden werden können? Welche Kunstwerke bieten Anknüpfungspunkte und Bezüge? Welche Künstler formulieren Positionen, die der Sammlung Impulse und neue Bezüge geben? Heimspiel II geht in der Neuinszenierung der Bestände in den Räumen 5 und 6 diesen Aspekten nach.

Gäste von HEIMSPIEL II ­ Akimo und Hans-Peter Porzner
Eingeladen, sich in Bezug zu ausgewählten Sammlungsbereichen zu setzen, wurden zwei Künstler: Hans-Peter Porzner (geb. 1958 in Würzburg) und Achim Schollenberger, bekannt als Akimo (geb. 1954 in Neckarsulm). Beide stehen für besondere konzeptuelle Kunstprojekte zu den Themenfeldern Museum, Kunstbetriebskunst, Kunstmarkt und Künstler: das Malerfürstentum Wredanien (Akimo) und das imaginäre Museum für Moderne Kunst München mit seinen Niederlassungen in Würzburg (Hans-Peter Porzner).

Akimo (Achim Schollenberger)
Achim Schollenberger, genannt Akimo, erschuf 1998 die Kunstfigur Immenlitz (zusammengesetzt aus Immendorff und Baselitz). In "schrägen" Gemälden, in Form von Merchandisingartikeln, Anzeigen und Aktionen hinterfragt er ironisch die Rolle des Künstlers und das Hervortreten "neuer Malerfürsten", aber auch ihre Selbstinszenierung und mediale Wahrnehmung.

2004 entwarf er den Titel für das von ihm mit gegründete Würzburger Kulturmagazin nummer . Angeregt von Robert Indiana, einem Vertreter der amerikanischen Pop-Art, setzt er die Zahl im Titel sowohl als Gestaltungs- als auch als Ordnungselement ein. Ihr wird jeweils ein Farbfeld zugeordnet; keine Farbe darf zweimal vorkommen. Bislang sind 39 nummern erschienen, die erstmals zusammenhängend in ihrer Funktion als multiple ausgestellt werden.

Hans-Peter Porzner
1991 hat der Künstler und Wissenschaftler Hans-Peter Porzner das Museum für Moderne Kunst München ins Leben gerufen. Mit Anzeigen in großen Kunstzeitschriften, Einladungen und nun auch Niederlassungen in Würzburg nimmt er in nachahmender Weise am Kunstbetrieb teil. Zwischen 1981 und 88 arbeitete er an dem Ausstellungszyklus "Kunst und Alltag". Mit diesem Zyklus nahm er sehr früh Themen der Kunstbetriebskunst, die sich dann in den 1990er Jahren in breiter Front installierten, vorweg.
Aus diesem Zyklus zeigt das Museum im Kulturspeicher Würzburg drei Arbeiten, die selbst noch einmal Teile einer größeren Ausstellungseinheit darstellen: Mimesis Nr. 1 orientiert sich an Ereignissen der Wand im Museum, Mimesis Nr. 2 an Ereignissen des Kunstbetriebes selbst (Galerien, Museen, Sammler, Journalisten, Kunsttransport), Mimesis Nr. 3, was später dann auch unter dem Namen "Kunst über Kunst" Eingang in die Kunstszene gefunden hat, reflektiert auf Zusammenhänge anderer Künstler und deren Werke.

HEIMSPIEL II - Konzepte für zwei Sammlungsräume
Entsprechend seiner Thematik findet Heimspiel / 2 diesmal in den Dauerausstellungsräumen 5 und 6 der Städtischen Sammlung im 2. Obergeschoss statt.

Raum 5: Berühmte Blicke - Wie kann Stadtmalerei heute aussehen?
Mit neu entstandenen Gemälden aus den Jahren von 2002 bis 2008 tritt Hans-Peter Porzner in Raum 5 wieder als Künstler auf. Anregend für seine Gemälde waren Dias, die sein Vater Heinz Porzner (1925-1997) in Würzburg ab 1962 aufgenommen hat. Als Hobbyfotograf mit geschultem Blick hat er Bauwerke in Szene gesetzt, die berühmte Blicke stiften. Als projizierte Umrisse sind sie von Hans-Peter Porzner wiederum in seine Bilder aufgenommen und Schicht für Schicht um andere Formen erweitert worden. Präsentiert sind seine Bilder in Form mit Würzburg-Ansichten und Stadtbilder aus der Städtischen Sammlung von Willi Geiger, Karl Grossberg, Walter Habicht, Erich Heckel, Joseph Versl und Karl Walther.

Von Karl Walther (1905 Zeitz in Leipzig ­ 1981 Seeshaupt) besitzt die Städtische Sammlung neunzehn Gemälde: es sind Stadt-Ansichten, die Würzburg vor der großen Zerstörung 1945 zeigen. 1930 und ein weiteres Mal 1944 malte Walter auf Einladung des Sammlungsgründers und Malers Heiner Dikreiter auch in Würzburg. Unter wechselnden Lichtverhältnissen und mit Hilfe der Fotografien konzentrierte sich Walter besonders auf jene Architekturformationen, die berühmte Blicke stiften: auf die alte Mainbrücke mit den "Brückenheiligen", auf Dom, Domstraße, Falkenhaus und Marienkapelle. Walter, der vor und dann wieder nach dem Zweiten Weltkrieg historisch gewachsene Städte wie Bamberg, Bayreuth, Leipzig, Magdeburg, München und Nürnberg bereiste, hielt markante Architekturen, aber auch Vororte, Straßenzüge und Brücken in einer impressionistischen Malweise fest.

Raum 6: Wege und Richtungen
Die Städtische Sammlung präsentiert sich hier mit verschiedenen Ausstellungsschwerpunkten: "Kunst über Kunst" (Akimo, Friedemann Hahn, Hans-Peter Porzner), Vorder- und Rückseite (Akimo, Hans-Peter Porzner), Schichtung, Oberflächen und Überlagerungen (Birgit Jensen, Camill Leberer, Hans-Peter Porzner, Christiane Richter), Vollendung und Offenheit (Akimo, Friedemann Hahn, Hans-Peter Porzner, Andy Warhol), Verdoppelungen (Akimo, Stephan Balkenhol, Hans-Peter Porzner, Joseph Versl), Schüler und Lehrer Verhältnis (Dieter Stein und Joseph Versl).

Konzept der Reihe Heimspiel: Dr. Beate Reese, Museum im Kulturspeicher Würzburg

 

 

 

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