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Museum der bildenden Künste

Katharinenstrasse 10
04109 Leipzig
Tel. 0341 - 21699-0; Fax 0341 - 99-999
Di/Do-So 10-18 Uhr, Mi 12-20 Uhr (Mo geschlossen)
mdbk@leipzig.de
www.mdbk.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

3.2. - 26.3.2000


Kurt Schwitters

Eine Retrospektive

 

Rund 85 Werke von Kurt Schwitters (1887 - 1948) sind in einer Retrospektive im Museum der bildenden Künste Leipzig zu sehen. Kurt Schwitters, der Erfinder der MERZ-Kunst und zeitweilige Mitstreiter der DADA-Bewegung, gilt heute als einer der wichtigsten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts, der den Kunstbegriff seiner Zeit nachhaltig verändert hat. Der avantgardistische Charakter seiner Arbeiten zeigt Wirkungen bis in die zeitgenössische Kunst und das Design der Gegenwart. Die Ausstellung gibt mit Gemälden, Collagen, Assemblagen, Plastiken, Zeichnungen und Aquarellen aus den Jahren von 1918 bis 1947 den ersten repräsentativen Überblick über das Gesamtwerk von Kurt Schwitters in Ostdeutschland. Erinnert sei indessen an die Ausstellung zum 100. Geburtstag von Schwitters im Lindenau-Museum in Altenburg (1987).

Schwitters wirkte in den 20er Jahren nicht nur durch seine Bilder, sondern in besonderer Weise auch durch Literatur, Gedichte, Lesungen und Vorträge, in denen er dem Publikum unermüdlich das moderne Konzept der MERZ-Kunst erläuterte. Vortragsreisen führten ihn sowohl durch Deutschland - im März 1924 veranstaltete er eine Lesung in Leipzig - als auch in die Tschechoslowakei und nach Holland. Nach seinem Studium von 1909 bis 1914 an der Königlich Sächsischen Akademie der Künste in Dresden stellte Schwitters mehrfach in der Elbmetropole aus, z.B. in der Dresdner Sezession (1919), der Galerie Arnold (1919) und der Galerie Richter (1920). 1924 nahm Schwitters am DADA-Kongreß in Weimar teil. Bereits in den 20er und 30er Jahren war der inzwischen berühmte Künstler auf wichtigen Ausstellungen der internationalen Avantgarde u.a. in Berlin, Zürich, Paris, Moskau und New York vertreten. Nachdem er sich schon in den Jahren nach 1930 für längere Zeit in Norwegen aufgehalten hatte, emigrierte Schwitters 1937 endgültig mit seiner Familie nach Norwegen.

Durch die Einbeziehung von realen Gegenständen in seine Collagen überwand Schwitters die Grenzen des traditionellen Tafelbildes. Diese Innovation wurde im Werk von bedeutenden Künstlern des 20. Jahrhunderts wie Robert Rauschenberg, Joseph Beuys und Georg Baselitz aufgenommen, was in der Ausstellung ausführlich dargestellt wird. Ein weiterer Schwerpunkt der Schau liegt in der von der Forschung bislang zu wenig beachteten Zeit nach 1930, die auch realistische Porträts, Blumen- und Landschaftsbilder einschließt. Wenngleich diese Bilder, in denen Schwitters an seine Frühzeit anknüpfte, teilweise zur Sicherung des Lebensunterhaltes entstanden, dokumentieren sie eine wichtige Phase seiner künstlerischen Entwicklung.

Die im Auftrag des Stedelijk Museums Amsterdam und des Museums der bildenden Künste Leipzig, von Herrn Prof. Dr. Siegfried Gohr, Köin, konzipierte Ausstellung enthält bedeutende, teilweise selten gezeigte Leihgaben aus deutschen und internationalen Museen und Privatsammlungen in den USA, Spanien, Frankreich, der Schweiz, Schweden, Norwegen und der Niederlande. Zur Ausstellung erscheint ein umfassender Katalog, der alle Werke auf ganzseitigen Tafeln farbig abbildet (ca. 49,- DM). Die Ausstellung wird im Anschluß in Amsterdam im Stedelijk Museum gezeigt.

 

Pressekonferenz am 2.2.2000,11 Uhr

Eröffnung am 2.2.2000, 19 Uhr

Begrüßung: Dr. Dietulf Sander, Museum der bildenden Künste Leipzig

Grußwort: Dr. Georg Girardet, Beigeordneter für Kultur der Stadt Leipzig

Einführung: Prof. Dr. Siegfried Gohr, Köln

Anläßlich der Eröffnung der Ausstellung trägt Michael Mechel Texte von Kurt Schwitters vor.

Percussion: Gislen Engelmann

 

 

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