wgerman galleries / index cities / index galleries / index artists / index Leipzig


Museum der bildenden Künste

Katharinenstrasse 10
04109 Leipzig
Tel. 0341 - 21699-0; Fax 0341 - 99-999
Di/Do-So 10-18 Uhr, Mi 12-20 Uhr (Mo geschlossen)
mdbk@leipzig.de
www.mdbk.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

31.01. - 07.04.2002


Malerei ohne Malerei

Bas Jan Ader, John M. Armleder, Guillaume Bijl, Jeremy Blake, Cosima von Bonin, Marcel Broodthaers, David Claerbout, Edith Dekyndt, Anne Katrine Dolven, Hans-Peter Feldmann, Peter Friedl, Dominique Gonzalez-Foerster, Paul Graham, Cai Guoqiang, Andreas Gursky, Tom Hunter, Donald Judd, Jeroen de Rijke / Willem de Rooij, Jörg Sasse, Bill Viola, Jeff Wall, Marijke van Warmerdam, Joyce Wieland, Heimo Zobernig

Seit den späten 50er Jahren wird der Malerei ein Mangel an neuen Perspektiven attestiert und anderen Medien eine vitale Zukunft prophezeit. Unumstritten hat die Malerei ihre dominierende Position eingebüßt, ihre Breite an Artikulationsfähigkeit dabei dennoch nicht verloren.

Bei "Malerei ohne Malerei" geht es um das Fortleben des Malerischen in anderen Medien, sei es in Installation, Fotografie, Video und Film und allen Bildfindungen über digitale Bildbearbeitung. Das Malerische ist die künstlerische Auffassung, ohne dass diese an das Medium der Malerei gebunden ist.

"Meine Ideen kommen aus der Malerei, selbst wenn ich nicht male" sagt Donald Judd und eröffnet damit einen neuen Blick auf seine minimalistischen Wand- und Bodenobjekte. Guillaume Bijl bezeichnet seine wie Stillleben aufgebauten Installationen als malerische "Kompositionen". Marijke van Warmerdam behandelt ihre 16 mmFilmprojektionen wie Bilder, die sie zwischen Tafelbildern im Museum sieht.

Neben diesem ausdrücklich formulierten Bezug auf die Malerei zeigt die Ausstellung Werke, die in Darstellungsweise, Aufbau oder Sujet unmittelbar nachvollziehbar an die Malerei und ihre Geschichte anknüpfen. Individuelle Weiterentwicklungen und Rückgriffe auf malerische Ideen zeigen zum Beispiel Tom Hunters Farbfotografien. Sie hinterfragen unser heutiges Bildbewusstsein mit einem Realismus, der auf der detailgetreuen Nachstellung Vermeerscher Vorbilder basiert. Das Künstlerduo de Rijke / de Rooij verbindet das Genre der Malerei mit dem des Films. Ihre filmischen Sequenzen sind verlangsamte oder reduzierte "Bild für Bild"-Abfolgen, die maßgeblich von der holländischen Kircheninterieurmalerei angeregt worden sind. Dominique Gonzalez-Foerster gestaltet in ihrer Installation "Séance de Shadow" Wände in orange und blau. Die Schatten der eintretenden Betrachter vervollständigen das Werk. Sie können als "Urszenen des Malerischen" gedeutet werden.

"Malerei ohne Malerei" präsentiert darüber hinaus Werke, die Teile des Alltags und der Alltagskultur in einem entschieden malerischen Verständnis aufgreifen. Paul Graham zeigt in seinen Fotografien"Paintings" Wanddetails, die wir gewohnt sind, nur mit einem flüchtigen Blick wahrzunehmen. Hans-Peter Feldmanns konzeptionelle Kunst aus vorgefundenen Postern, Kopien oder Fotos erhebt das Alltägliche und Belanglose in die Aura des Malerischen.

In der Ausstellung und in dem begleitenden Katalog werden grundsätzliche Fragen nach der Definition und Charakteristik des Malerischen, der Bedeutung malerischer Sichtweisen für die heutige künstlerische Wahrnehmung, der Rolle der Malerei im künstlerischen Diskurs der Moderne, oder nach dem Zusammenhang von Malerei, Farbe und Leinwand behandelt.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im E.A. Seemann Verlag, Leipzig, mit Beiträgen u.a. von Dirk Luckow, Hans-Werner Schmidt, Eva Badura-Triska, Rainer Borgemeister, Roger M. Buergel, Gao Minglu, Ineke Schwartz und Jeannette Stoschek.

Eröffnung am 30.1.2002 um 19 Uhr

Es sprechen:

Dr. Hans-Werner Schmidt, Museum der bildenden Künste Leipzig

Dr. Dirk Luckow, Siemens Arts Program

 

 

 

25.04. - 14.07.2002


Karl Schmidt-Rottluff

Ein Maler des 20. Jahrhunderts

 


 

NEUE PERSPEKTIVEN FÜR ALTE MEISTER

Seit dieser Woche präsentiert sich die Galerie der Alten Meister im Museum der bildenden Künste Leipzig in neuem Gewand.

Zugleich beginnt mit Niederländische Zeichnungen des 17. Jahrhunderts eine Folge von kleinen Ausstellungen der Graphischen sowie der Gemälde- und Plastiksammlung des Museums.

In neuer Präsentation zeigt das Museum der bildenden Künste Leipzig 70 Gemälde und drei Skulpturen des 15. bis 18. Jahrhunderts in der Galerie der Alten Meister. Neben den vertrauten Meisterwerken sind rund 30 verborgene Schätze aus den Depots des Museums zu sehen. Die Hängung der Werke folgt dabei einem neuen Konzept:

Die Gemälde der Galerie der Alten Meister sind nicht ausschließlich nach kunstgeschichtlichen Gattungen gegliedert, sondern so, wie sie in den - oftmals privaten - Räumlichkeiten der Erstbesitzer zu sehen gewesen sind. Die strikte Aufteilung nach Ländern und Kunstregionen weicht einem teilweisen Nebeneinander zeitgleicher Bilder unterschiedlicher Herkunft. Für den Betrachter ergeben sich reizvolle Bezüge zwischen den Künstlern und Werken verschiedener Länder sowie den einzelnen Bildthemen. Die Malerei und ihre Entwicklung in den innovativen Kunstregionen des 15. bis 18. Jahrhunderts kann im Museum der bildenden Künste neu entdeckt werden.

Die Werke aus der Graphischen Sammlung des Museums ruhen - nicht zuletzt aus konservatorischen Gründen - meist in der Verborgenheit der Depots. Die jetzt beginnende Ausstellungsreihe stellt auch eine Auswahl dieser Schätze für jeweils zwei Monate vor. Den Beginn machen die Niederländischen Zeichnungen des 17. Jahrhunderts, die bis zum 1. April 2002 gezeigt werden. 33 Blätter, u. a. von Rembrandt, Jacob van Ruisdaei, Hendrick Avercamp, Jan Lievens oder Jan van Goyen geben einen Einblick in fast 100 Jahre Entwicklung niederländischer Zeichenkunst. Anschließend, vom 3. April bis 2. Juni 2002, sind Werke zu sehen, die "Von Riesen, Hexen, Gnomen und Zauberwesen" zu erzählen wissen.



 

german galleriesindex citiesindex galleriesindex artists