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Museum der bildenden Künste

Katharinenstrasse 10
04109 Leipzig
Tel. 0341 - 21699-0; Fax 0341 - 99-999
Di/Do-So 10-18 Uhr, Mi 12-20 Uhr (Mo geschlossen)
mdbk@leipzig.de
www.mdbk.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

8.5. 1997 (Himmelfahrt) und 18./19.5. 1997 (Pfingsten): 9 - 17 Uhr
18.6. - 22.6. 1997 (Evangelischer Kirchentag): 10 - 20 Uhr

 

 

8.5. - 13.7. 1997


Paul Klee

Reisen in den Süden

Aquarelle, Zeichnungen und Gemälde

 

"Ich lasse jetzt die Arbeit.
Es dringt so tief und
mild in mich hinein,
ich fühle das und werde so sicher
ohne Fleiss. Die Farbe hat mich.
Ich brauche nicht nach ihr zu haschen.
Sie hat mich für immer,
ich weiss das.
Das ist der glücklichen Stunde Sinn:
ich und die Farbe sind eins.
Ich bin Maler."

Paul Klee, Tunis-Kairouan, April 1914

 

 

Der Anlaß für Paul Klees enthusiastische Tagebuchnotizen ist als epochales Ereignis in die Kunstgeschichte eingegangen: Während der Tunisreise 1914 gemeinsam mit den Künstlerfreunden August Macke und Louis Moilliet entdeckte Klee im flirrenden, afrikanischen Licht die Leuchtkraft der Farbe.

Mit ca. 100 Aquarellen, Zeichnungen und Gemälden wird Klees künstlerische Affinität zu den Ländern des Orients und des Mittelmeers mit der nun in Leipzig zu sehenden Ausstellung dokumentiert.

Im Zeitraum von 1921 bis Anfang der 30er Jahre zog es Klee wiederholt nach Italien, Südfrankreich, Spanien und Ägypten. Wie nachhaltig die stimulierende Atmosphäre des Mediterranen sich auf den Künstler auswirkte, zeigen seine Briefzeilen vom 11.11.1924: "Ich erlebe nichts, will auch gar nichts erleben, ich trage die Berge Siciliens in mir und jene Sonne. Alles andere ist fad."

Neben den italienischen Reisezielen, die Klee schon als Student zu Beginn des Jahrhunderts besuchte, war die langersehnte Reise zum Jahreswechsel 1928/29 in die fremde Welt Nordafrikas von besonderer Bedeutung für seine Kunst. Er besuchte die Städte Kairo, Luxor, Theben, Karnak und Assuan. Die Begegnung mit stillen Wüstenlandschaften und exotischer Kultur auf dieser Ägyptenreise regten ihn zu den sogenannten "Streifen-Bildern" an, die in der Ausstellung zu sehen sind. In der Auseinandersetzeung mit den Hieroglyphen entwickelte er eine rätselhafte Zeichensprache. Und andererseits schuf Klee mit einfachem Vokabular an geometrisierenden Formen kosmische Bildarchitekturen, die eine Vielfalt geheimnisvoller Deutungsmöglichkeiten beinhalten.

Die Wirkung der zahlreichen Reisen Klees auf sein Schaffen ist bislang von keiner Ausstellung so umfassend dokumentiert worden. Die Präsentation wurde vom Gustav-Lübcke-Museum in Hamm initiiert und dort gezeigt. Während der Vorbereitung kam es zur Zusammenarbeit mit dem Museum der bildenden Künste Leipzig und zu der für Ostdeutschland wichtigen Entscheidung, Klee in der alten Handels- und Kulturstadt zu präsentieren. Einige Exponate aus Privatbesitz werden erstmalig öffentlich ausgestellt. Die einzige Klee-Ausstellung in der früheren DDR fand 1984 in Dresden statt. Die Schau reagiert auf häufig geäußerte Wünsche des Publikums nach einer Rezeption von Originalwerken des populären Künstlers. Der begleitende Katalog (269 S., 64 Farbtafeln, zahlreiche schwarzweiß Abb., DM 49,-) im Gerd-Hatje-Verlag erschienen, illustriert die Ausstellung vollständig.

 

 

Vorträge anläßlich der Ausstellung:


Mi, 14.5. 1997, 19 Uhr
Paul Klee und die angewandten Künste - sein Jahrzehnt als Lehrer am Bauhaus
Dr. Rainer Behrends, Leipzig

Mi, 21.5. 1997, 19 Uhr
Paul Klee und die "Blaue Vier"
Dr. Josef Helfenstein, Bern

Mi, 11.6. 1997, 19 Uhr
Paul Klee und die Musik
Prof. Dr. Hans Grüß, Großpösna

Mi, 2.7. 1997, 19 Uhr
Paul Klee: "Hauptweg und Nebenwege", 1929
Prof. Dr. Frank Zöllner, Leipzig

 

Die Vorträge finden im Klinger-Saal des Museums der bildenden Künste statt.

 

 

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