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Kunstverein für die Rheinlande
und Westfalen, Düsseldorf

Grabbeplatz 4
40213 Düsseldorf
Tel. 0211 - 32 70 23; Fax 0211 - 32 90 70
Di - Sa 12-19 Uhr, So 11-18 Uhr
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www.kunstverein-duesseldorf.de
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

16.02. - 20.04. 2008

Ulla von Brandenburg

Wo über dem Grün ein rotes Netz liegt

Ulla von Brandenburg arbeitet in sehr unterschiedlichen Medien ­ Zeichnungen und Scherenschnitte stehen neben Wandmalereien, Stoffarbeiten neben 16mm Filmen. Ihre Werke beziehen sich häufig auf ältere Darstellungskonventionen, in denen Expressivität und Theatralität Ausdruck fanden: Tarotkarten, frühe Fotografien, aber auch so genannte Tableaux Vivants und Jahrmarktsensationen. Posen und Gesten dieser Darstellungen oder aber eine theatrale Qualität, die das Verhältnis von Schein und Sein auslotet, adaptiert von Brandenburg in abstrahierter Weise. Dabei geht es weniger um die Übernahme konkreter Inhalte als um die formale Inszenierung, die eine Vielzahl kultureller wie repräsentatorischer Interpretationsmuster freilegt. Sie spürt gesellschaftlichen Verhaltensmustern, Regeln und Ritualen nach, ohne diese konkret abzubilden. Der Hang zum Ornamentalen, der viele ihrer Entwürfe charakterisiert, zeichnet vielmehr repräsentative Ordnungsmuster nach, die sich auf Individuum und Gesellschaft übertragen lassen. Von Brandenburgs oft historisch inspirierte Motive fungieren durch die Übertragung in einen aktuellen Zeitbezug überdies wie ein zwischen Darstellung und Rezeption geschalteter Filter. Gerade die Uneindeutigkeit der Szenarien machen den Betrachter deshalb zum Komplizen der vermeintlichen Dechiffrierung.

In ihrer Einzelausstellung im Kunstverein wird sie in einer spezifisch auf den Raum abgestimmten Präsentation das breite Spektrum ihrer Werke zeigen: Neben neuen großformatigen Zeichnungen und einer im Dialog mit dem Ort entstehenden Wandmalerei wird von Brandenburgs neuer 16-mm Film "8" zu sehen sein. In einer langsamen Kamerafahrt erschließt der Schwarz-Weiß-Film die Zimmerfluchten eines barocken Schlosses. Der filmische Rundgang wird durch die unvermittelte Konfrontation mit Tableaux Vivants und Objekten strukturiert, die auf frühere Arbeiten zurückgreifen, die ihrerseits auf visuellen Codes basieren. Die Künstlerin präsentiert die 16mm-Projektion innerhalb einer labyrinthartigen Struktur aus bunten Stoffbahnen, die mit dem Grundriss des Schlosses im Film korrespondiert. Angelehnt an die Farbenlehre des Bauhaus und den so genannten Lüscher-Test, entstehen in der Installation durch die Kombination verschiedenfarbiger Stoffbahnen Farbräume, die der Betrachter durchschreitet und die mit der Distanziertheit der filmischen Bilder kontrastieren. In Film und Display wird ein Spiel aus Gegensätzen und Bezügen, Stillstand und Bewegung in Gang gesetzt, an dem der Betrachter unmittelbar Anteil hat.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Katalog und Ausstellung werden gefördert von der

 

 
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