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Kunstverein LingenKaiserstraße 10a
49809 Lingen
Tel 0591 - 599 95; Fax 0591 - 599 05
Di - Fr 10 - 17 Uhr, Sa + So 11 - 17 Uhr
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www.kunsthallelingen.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
15.8. - 3.10.1999
Jörg Holubitschka und Samuel ImbachDivergenz und Konvergenz
In der Kunsthalle Lingen an der Kaiserstraße zeigt der Kunstverein Lingen zwei Düsseldorfer Künstler.
Die Idee zu einem gemeinsamen künstlerischen Projekt entstand bereits vor einigen Jahren, nachdem Jörg Holubitschka und Samuel Imbach die Arbeiten des jeweils anderen kennengelernt hatten. Das Thema der Ausstellung entwickelte sich im Zuge des Kennenlernens der scheinbar so gegensätzlichen Arbeiten von Künstlem einer Generation (* 1960), und die beide in dem selben Umfeld - Düsseldorf - leben. Unterschiedlich zunächst der künstlerische Werdegang: Der Schweizer Samuel Imbach absolvierte in Luzern eine Ausbildung zum Typographen, Jörg Holubitschka studierte Malerei bei Gerhard Richter in Düsseldorf. Während die Arbeiten Samuel Imbachs vollkommen abstrakt erscheinen, sind vielfältigste Landschaftsmotive immer wiederkehrendes Sujet bei Jörg Holubitschka. Trotz der formalen Unterschiede und Polaritäten der Ausdrucksfonmen zeigen die künstlerischen Positionen und Ziele große Gemeinsamkeiten auf, die bei näherer Betrachtung in ihren inhaltlichen Ansätzen schließlich nicht weit voneinander entfernt sind.
Die Arbeiten Samuel Imbachs unterliegen den Grundlagen der Gestaltung. Sie sind bis ins Letzte geplant und erinnern an strenge, architektonische Darstellungen. Nur vereinzelt widersetzen einige organische Formen den Eindruck absoluter Konstruktion. Er erarbeitet in seinem Werk einen direkten Austausch von Geometrie und deren gleichzeitiger Aufhebung. Über Jahre entwickelte der Künstler ein Formen-Vokabular, das er systematisch in seinen Arbeiten einsetzt und weiterentwickelt. Darauf aufbauend balanciert Imbach in seinen Arbeiten durch diese Flächenkonstrukte mit der Eigenständigkeit der Formen und der gleichzeitigen malerischen Wirkung.
Ebenso und doch gegensätzlich Jörg Holubitschka. Er zeigt eine für den Betrachter scheinbar leicht nachvollziehbare Topographie, auf den Grundlagen der klassischen Landschaftsmalerei. Erst bei genauen Hinsehen werden die Unterschiede zu eben dieser klassischen Darstellung einer Landschaft deutlich. Die abgebildete Landschaft, ob nun aus der Erinnerung oder nach einer Abbildung entstanden, dient ihm nur als Vorlage, Landschaftsmotive werden Mittel zum Zweck: Durch den Einsatz von in der Natur vorkommenden Farben entstehen autonome Strukturen, die jede für sich eigenständige Flächen und doch gleichzeitig Teile eines Ganzen sind.
Das Gemeinschaftsprojekt in Lingen soll zeigen, das gerade in dem scheinbar gegensätzlichen malerischen Ansatz von Samuel Imbach und Jörg Holubitschka die eigentliche Übereinstimmung der Arbeiten liegt: Formale Stilbrüche und scheinbar ästhetische Disharmonien bilden jeweils gemeinsame künstlerische Mittel mit denen Samuel Imbach und Jörg Holubitschka klassische Malerei in einer "künstlerisch destruktiven und Mythen verweigernden Epoche" schaffen.
Zur Ausstellung erscheinen zwei Kataloge. Es werden zwei Editionen herausgegeben.
Ausstellungseröffnung am 15.8.1999 um 11.30 Uhr
Es sprechen:
Josef von der Haar, Vorsitzender des Kunstverein Lingen
Heiner Schepers, Ausstellungsleiter der Kunsthalle
Die Künstler werden zur Eröffnung erwartet.