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Kunstverein Hannover

Sophienstraße 2
30159 Hannover
Tel. 0511 - 32 45 94; Fax 0511 - 363 22 47
Di - So 11 - 17 Uhr, Mi 11 - 21 Uhr
mail@kunstverein-hannover.de
http://kunstverein-hannover.kulturserver-nds.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

24.04. - 20.06.2004


Peter Kogler


Vier Jahre nach seiner letzten zusammenfassenden Schau im Kunsthaus Bregenz präsentiert der Kunstverein Hannover den zweifachen Documenta-Teilnehmer Peter Kogler. Der österreichische Künstler ist vielen Hannoveranern und Expo-Besuchern noch bekannt durch seine Fassadengestaltung zur Weltausstellung im Jahr 2000. Im Kunstverein zeigt Kogler fünf neue, eigens für die Räume entwickelte raumgreifende Mixed-Media-Installationen.

Das Werk Peter Koglers setzt sich aus wenigen, zeichenhaft gehandhabten Elementen zusammen. Seit 1984 hat der österreichische Künstler (*1959) aus Motiven des menschlichen Hirns, der Weltkugel, der Ameise und der Röhre vielschichtige, über Wände, Böden und Decken wuchernde begehbare Raumlabyrinthe entwickelt. Wie kaum ein anderer Künstler der Gegenwart formuliert Kogler damit präzise Bilder für unsere zunehmend von Datenströmen und elektronischer Kommunikation beherrschte Welt. Gleichzeitig verbindet er diese Visualisierung mit einer körperlichen Erfahrung von Ortlosigkeit und Desorientierung. Dabei gründet die Überzeugungskraft der Arbeiten wesentlich auf ihrer kongenialen Verknüpfung mit dem Raum. Mit Hilfe von bedruckten Tapeten, Vorhängen und Videoprojektionen wandelt sich die jeweilige Architektur in eine virtuell anmutende, sowohl end- wie auch bodenlose Raumflucht, in deren Verschlingungen der Betrachter unterzugehen droht.
Indem Kogler formal die Traditionen minimalistischer und konzeptueller Raumkunst von Sol LeWitt über Joseph Kosuth bis Daniel Buren reflektiert, gelingt es ihm, sein Zeichenrepertoire so anzulegen, dass es den Status eines Labels erhält, ohne seine Anbindungsfähigkeit an Inhalte damit zu gefährden. In einem bewusst widersprüchlichen Sinn sind Koglers Arbeiten immer zugleich "leere" Projektionsflächen und inhaltlich aufgeladene Reflexionsräume. Insofern lässt sich beispielsweise seine täuschend dreidimensional wirkende graue Röhrenform stets mehrdeutig lesen: Als reines Muster, als organoide Konstruktion oder Architektur, als Metapher für das komplizierte System aus Venen und Arterien in unserem Körper, als mikroskopisch vergrößerter Blick auf unsere Hirnwindungen oder schließlich als Visualisierung elektronischer Leitungssysteme und Datenautobahnen.
Diese assoziativen Synapsen, die Koglers Motive anbieten, sind nicht zu verwechseln mit inhaltlicher Parteinahme. Der Künstler formuliert ein Display, das die Beziehung zwischen Körper, Information und Raum als eine Struktur gegenseitiger Abhängigkeiten sichtbar macht, aber er bewertet sie nicht. Ihre Interpretation bleibt uns überlassen. Gleich weit entfernt von ängstlicher Medienskepsis oder ungebrochener Medienaffirmation präsentiert uns Peter Kogler die Welt als ein Truggebilde, in dem das eigentlich Unsichtbare plötzlich sichtbar wird und diese Präsenz gleichzeitig die Unwirklichkeit und damit die Entzogenheit des Sichtbaren erst recht deutlich macht.
Im Verlag HatjeCantz erscheint ein ausführliches Werkbuch, das neben der Ausstellung auch alle seit dem Jahre 2000 entstandenen Arbeiten dokumentieren wird. Die Präsentation wandert im Anschluss in das Innsbrucker Taxispalais und ins Centre Régional d'Art Contemporain Languedoc-Roussillon (CRAC) in Sète.
Zur Ausstellung erscheint eine Edition exklusiv für den Kunstverein Hannover.

Zur Ausstellung erscheinen ein Katalog und eine Edition.


Pressekonferenz: Donnerstag, 22. April 2004, 11 Uhr

Eröffnung: Freitag, 23. April 2004, 20 Uhr

Begrüßung: Dr. Ellen Lorenz, 1. Vorsitzende Kunstverein Hannover

Seine Exzellenz, Dr. Christian Prosl, Botschafter der Republik Österreich

Dr. Jörg Zunft, Geschäftsführer is:energy

Einführung: Dr. Stephan Berg, Direktor Kunstverein Hannover

 

Werkstattgespräch mit Peter Kogler: Sonntag, 25. April 2004 um 16 Uhr
Sonderführungen: mit Dr. Stephan Berg: Mittwoch 28. April und 16. Juni 2004, jeweils um 19 Uhr

Für die großzügige Unterstützung danken wir e.on Energie, is:energy, NEC, Bundeskanzleramt Wien und Land Niedersachsen.

Der Kunstverein Hannover wird vom Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover institutionell gefördert.

 

 

30. Juni 2004, 19 Uhr

blind date

Gespräch mit dem Künstler

Tilo Schulz

Niemandsland_Grenzgescichten: chuck wagon_stage version

 

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