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Kunstverein Friedrichshafen

Buchhornplatz 6
88045 Friedrichshafen
Tel. 07541 - 219 50; Fax 07541 - 342 06
Öffnungszeiten:
01.05. - 30.09.: Di - So 11 - 17 Uhr
01.10. - 30.04.: Di - Fr 14 - 17 Uhr, Sa/So 11 - 17 Uhr
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

07.05. - 02.07.2000


Anja Luithle

Objekte

Im Rahmen des Internationalen Bodenseefestivals 2000

"Himmel und Erde - Barock heute "

 

Unser Bild vom Barock verbindet sich mit der Vorstellung von Prunk und Pracht, von Sinnlichkeit und Üppigkeit, von diesseitiger Lebensfreude und jenseitigen Himmels- und Höllenvisionen. In architektonischen, musikalischen und theatralen Gesamtkunstwerken entfesselten die Künste ihr gesamtes Potential an ästhetischer Wirkmacht und theologisch-moralischer Überzeugungskraft. So dienten sie der Inszenierung und Bestätigung der diesseitigen Welt und zugleich der Erinnerung an deren Vergänglichkeit und Brüchigkeit, verbunden mit dem Hinweis auf Erlösung. Ohne direkt oder ausdrücklich Bezug zu nehmen auf die Welt des Barock, lassen sich in den Werken von Anja Luithle mehrfach Bezüge zu barocken Motiven und Inhalten herstellen. Die Freude am Sinnlichen und Stofflichen, der Bezug zur Alltagswelt, der spielerische Umgang mit dem Material, der bewusste Einsatz technischer und optischer Mittel, die Einbeziehung theatraler Elemente, die Gegenüberstellung von Schein und Sein zählen dazu. Der im Barock so beliebte Darstellungsrahmen der Welt als Bühne, auf der sich die kleinen und großen tragikomischen Geschichten des Lebens abspielen, findet in den Objekten von Anja Luithle seinen Widerhall. Aus selbstgefertigten Kostümen und Kostümfragmenten, aus diversen Accessoires wie Korsagen, Schuhen, Perücken, Brillen oder Handtaschen werden Porträts"typischer" Figuren, die allerlei zu erzählen haben: von Freuden und Leiden, von Lüsten und Ängsten, vom Wunsch nach Selbstdarstellung und dem Bedürfnis nach Schutz und Intimität, von Angriff und Verteidigung - von den einen und den anderen Leidenschaften. Statt hüllenloser Körper zeigt Anja Luithle körperlose Hüllen, die jedoch Wesentliches über das menschliche Innenleben auszusagen haben. In Bewegung gesetzt von Motoren, werden die Figuren zu Protagonisten eines Welttheaters, das sich dank ironischer Selbstreflexion auch ohne das Versprechen einer besseren Welt weiterdreht. Anja Luithle (Jg. 1968) hat an den Kunstakademien in Stuttgart und Barcelona studiert. 1995 war sie Stipendiatin der Kunststiftung Baden-Württemberg, 1996 erhielt sie ein DAAD-Stipendium für Wien. Zur Zeit führt sie ein Kunst-am-Bau-Projekt für die Straßenbahnhaltestelle Stuttgart-Ruit aus. Die Künstlerin lebt in Stuttgart.

Zu den Ausstellungen erscheint eine farbige Broschüre.

Eröffnung am Sonntag, 7. Mai, um 11 Uhr/Finissage Samstag, 1. Juli, um 15 Uhr

Es sprechen: Margerita Kaumann, Bügermeisterin

und Andrea Hofmann, Kuratorin

 

 

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