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Kunstverein Friedrichshafen

Buchhornplatz 6
88045 Friedrichshafen
Tel. 07541 - 219 50; Fax 07541 - 342 06
Öffnungszeiten:
01.05. - 30.09.: Di - So 11 - 17 Uhr
01.10. - 30.04.: Di - Fr 14 - 17 Uhr, Sa/So 11 - 17 Uhr
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

12.03. - 14.05.2000

im Zeppelinmuseum Friedrichshafen


Thom Barth

Welt aus Stellung

Dem Publikum einen roten Teppich - Bilder den Blicken der Betrachter ausgesetzt: So präsentiert Thom Barth seine Arbeit in einer aktuellen Ausstellung im Zeppelin Museum Friedrichshafen, die in Kooperation mit dem Kunstverein Friedrichshafen entstanden ist. Der rote Teppich, auf dem sich sonst nur Staatsgäste bewegen, gilt hier dem Besucher, der Souverän und Model, Flaneur und Bilderzapper zugleich ist. Angesichts der Bilderfülle und einer intensiven Farbigkeit, die einen Teil der komplexen Rauminstallation in rotes Licht taucht, wähnt sich dieser in einer musealen Gemäldegalerie. Nur mit Mühe gelingt es ihm, sich der Einflussnahme durch die Umgebung auf seine eigene Erwartungshaltung zu entziehen.

Im Eingangsbereich sieht er sich einem großformatigen Bild gegenüber, in dessen übereinandergelegten Montagefolien er sich selbst spiegelt. Doch anders als in einem Spiegel, ist es hier die Summe transparenter Montagefolien - wie sie in Druckereien Verwendung finden - die den Blick reflektiert, obwohl doch eine Folie allein diesen fast ungehindert passieren ließe. Vermag uns eine der Folien Informationen zu geben, mittels derer wir die Welt vielleicht besser begreifen können, so richten mehrere davon eine unüberwindbare Mauer zwischen uns und der Aussenwelt auf.

In der Installation "Welt aus Stellung" ist der Besucher von Beginn an Teil der Inszenierung. Der permanente Wechsel zwischen dem Standort des Beobachters und des Beobachteten, die fortwährende Überlagerung realer Bilder durch ihre eigenen Spiegelbilder oder andere Objekte, beraubt den Betrachter der Eindeutigkeit seines Standpunktes. So verspricht zwar die Position auf dem erhöhten Laufsteg einen sicheren, weil erhabenen Standort, aber ein Plexiglastunnel verkehrt die Sicherheit in die Unsicherheit eines Spiegelkabinetts. In den ebenerdigen Kabinetten dagegen fehlt der Oberblick. So wird der Betrachter gewahr, dass er immer wieder von neuem gezwungen ist, Stellung zu beziehen und sich dieser Stellung bewusst zu werden, weil der Standpunkt, von dem aus er Aussagen über die Welt macht, immer Teil der Aussage selbst ist.

In der Installation sind rund 200 Arbeiten von Thom Barth zu sehen, wobei einen großen Teil die zum ersten Mal in einem Museum gezeigten Bilderkuben einnehmen. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem umfangreichen Bildteil (500 farbige Abbildungen).

Eröffnung: 12.03.2000, 11 - 13 Uhr

Begrüßung: Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiedmann

Künstlergespräch: 06.04.2000, 19.30 Uhr

 

 

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