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Kunsthalle Düsseldorf

Grabbeplatz 4
40213 Düsseldorf
Tel. 0211 - 89 962 43; Fax 0211 - 89 291 68
Di - Sa 12 - 19 Uhr; Sonn- und Feiertage 11 - 18 Uhr
mail@kunsthalle-duesseldorf.de
www.kunsthalle-duesseldorf.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

Die Filmvorführung "Russian Ark" in der Kunsthalle Düsseldorf am Sonntag, dem 13. Juli 2003, beginnt, anders als im Newsletter angekündigt, bereits um 19 Uhr.

 

19.07. - 27.07.2003


Fluxus in Düsseldorf 1962/63


In einem zehntägigen Projekt erinnert die Kunsthalle Düsseldorf an die legendären Fluxus-Aktionen, die sich vor vier Jahrzehnten ereigneten, die rheinische Kunstszene nachhaltig beeinflußten und den Ruf Düsseldorfs als bedeutenden Standort für zeitgenössische Kunst mit begründeten.

Dokumente, Fotos und Filme rücken eine internationale künstlerische Bewegung im Zwischenbereich von Musik, Literatur, Theater und Bildender Kunst ins Bewußtsein, die den Weg zu Performance, Videokunst und Concept Art vorbereitete. Im Zentrum des Rückblicks steht der kurz vor der offiziellen Konstituierung von Fluxus stattfindende Aktionsabend Neo-Dada in der Musik (Kammerspiele Düsseldorf, 16. Juni 1962, mit Maciunas, Paik, Patterson, Schmit, Vostell u. a.) und das Festum Fluxorum Fluxus, Musik und Antimusik, Das Instrumentale Theater.

Von Nam June Paik und Joseph Beuys initiiert, von Beuys in Absprache mit Fluxus-Gründer George Maciunas organisiert, wurde das Festum Fluxorum am 2. und 3. Februar 1963 in der Aula der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf abgehalten (mit Beuys, Higgins, Knowles, Klintberg, Köpcke, Maciunas, Olzon, Paik, Schmit, Spoerri, Trowbridge, Vostell, Williams u.a.). Fotografien von Manfred Leve und Reiner Ruthenbeck dokumentieren die Sprengkraft der meist minimalistisch strukturierten Fluxus Pieces, die in Bezug auf Material und Inhalt (A-Symbolisches, Alltägliches, Profanes etc.) lapidar, spielerisch, humorvoll und provokant Grenzen überschritten, radikal neue Maßstäbe in der Kunst setzten.

Die Düsseldorfer Ereignisse werden exemplarisch durch weitere lokale und regionale Veranstaltungen der damaligen Zeit - z. B. in der Wuppertaler Galerie Parnass - kontextualisiert. In einer chronologischen Abfolge werden überraschende, oft spontan entstandene Vernetzungen sichtbar, die ein spannendes, facettenreiches Panorama ergeben. Deutlich wird hier vor allem, daß der Galerist Jean-Pierre Wilhelm, Begründer der von 1957 bis 1960 gemeinsam mit Manfred de la Motte geführten Galerie 22 in Düsseldorf, für die Vermittlung von Fluxus in Deutschland eine Schlüsselfigur war. Wilhelms intellektuell engagiertes, eher im Hintergrund wirkendes Eintreten für Fluxus resultierte aus seiner frühen intensiven Förderung von Nam June Paik, der seine erste öffentliche Aufführung Hommage an John Cage in der Galerie 22 durchführte (13. November 1959). Wilhelms weitverzweigte internationale und regionale Kontakte - etwa zur experimentellen Kölner Musikszene im Umfeld des Ateliers Mary Bauermeister und des Studios für experiment.

Ein Projekt der Kunsthalle Düsseldorf

Konzeption: Susanne Rennert

Pressevorbesichtigung: Freitag, 18. Juli 2003, 11 Uhr

Eröffnung: Freitag, 18. Juli 2003, 19 Uhr

Begrüßung: Ulrike Groos, Künstlerische Leiterin Kunsthalle Düsseldorf

Einführung: Susanne Rennert, Konzeption von Fluxus in Düsseldorf 1962/63

Öffnungszeiten: Di - Sa 12 - 19 Uhr, Sonn- und Feiertage 11 - 18 Uhr

 

 

Samstag, den 26. Juli 2003, 15 Uhr

Vortrge zu Fluxus und Fluxus Pieces statt.

Ina Conzen (Kuratorin, Staatsgalerie Stuttgart)

Zwischen Aktion und Agitation: George Maciunas in Deutschland

Skizziert werden die Anfnge der Fluxus-Bewegung in Deutschland mit ihrem Protagonisten George Maciunas. Anhand von Dokumenten, die z. T. in der Ausstellung Fluxus in D¸sseldorf 1962/63 gezeigt werden, wird Fluxus inhaltlich und zeitlich situiert.

 

Justin Hoffmann (Kurator und Kritiker, München/Wien)

Fluxus als Label

Welche Funktion hat der Begriff Fluxus? Einerseits ist Fluxus der Name einer K¸nstlergruppe, die nur bis 1964 existierte, andererseits ein nach marktstrategischen Prinzipien geschaffenes Label, das sich unabhngig von diesem Personenkreis entwickeln konnte.

 

Dieter Daniels (Professor für Kunstgeschichte und Medientheorie, Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig)

Fluxus TV 1963

Um 1963 beginnen Paik und Vostell die k¸nstlerische Arbeit mit dem Fernsehen im Umfeld von Fluxus. Ihre unterschiedlichen Ansatzpunkte werden in ein Panorama von weiteren Künstlerpositionen der Zeit gestellt, ergnzt durch Bezüge zur Medientheorie.

 

Im Anschluþ an die Vortrge, ab 19 Uhr

Aktionen und Fluxus Pieces

Emmett Williams (Fluxus-Künstler, Performer, Maler und Dichter, Berlin) und Ann NoÎl (Künstlerin und Performerin, Berlin)

Emmett Williams, einer der prgenden Künstler der Fluxus-Bewegung, war im Februar 1963 Teilnehmer des Festum Fluxorum Fluxus, das in der Aula der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf stattfand. Gemeinsam mit der englischen Künstlerin Ann NoÎl, mit der er zahlreiche Performances durchführte, konzipierte Williams unter anderem das Buchprojekt "Mr. Fluxus - Ein Gemeinschaftsportrt von George Maciunas 1931-1978", hrsg. von Ute und Michael Berger, Wiesbaden 1996.

 

Eintritt:

Im Eintrittspreis für die Ausstellung ist auch der Besuch der Vortrge enthalten. Besucher, die nur zu den Vorträgen kommen möchten, zahlen Euro 2,50.

 

 

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