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Künstlerhaus Stuttgart

Reuchlinstraße 4/b
70178 Stuttgart
Tel. 0711 - 61 57 470; Fax 0711 - 61 57 472
Di - Fr 15 - 19 Uhr
info@künstlerhaus.de
www.kuenstlerhaus.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

27.09. - 15.11. 2009

Episode 2:

Casco Office for Art, Design and Theory, Utrecht

 

Metahaven ist ein Forschungs- und Designbüro aus Amsterdam, das im Zwischenbereich von Grafikdesign, Architektur und Kunst arbeitet und veröffentlicht. Für das Künstlerhaus Stuttgart entwickelt Metahaven ihre erste umfassende Ausstellung mit dem Titel "Stadtstaat". Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit Casco, Office for Art, Design and Theory in Utrecht, wo im Anschluss eine zweite Episode des Projektes gezeigt wird. "Stadtstaat" ist als umfangreiches Forschungsprojekt über das Verhältnis von Design und Raum angelegt. Ausgehend von der spezifischen Situation von regionalen Zentren wie Stuttgart oder Utrecht erkundet Metahaven die Auswirkungen neuer Informationstechnogien, aber auch ökonomischer und politischer Einflüsse, die Raum durch Design strukturieren, und entwirft ein spekulatives Gegenmodell, das Stuttgart und Utrecht zu einem neuen räumlichen und politischen Zusammenhang verbindet. Zeitgleich zur Ausstellung wird die umfangreiche Monografie "Uncorporate Identity" von Metahaven bei Lars Müller Publishers erscheinen.



Neue Informationsverfahren wie Verschlüsselung und Verdichtung zählen zu den zentralen Themen in der Arbeit von Metahaven. In zahlreichen gestalterischen Entwürfen hat die Gruppe solche und andere üblicherweise verborgenen Mechanismen in ihrer Auswirkung auf die Designpraxis reflektiert und zum Ausgangspunkt von Gestaltungsprojekten gemacht. Verfahren der Verschlüsselung und Verdichtung beschreiben nicht nur neutrale Methoden der Informationstechnokratie, sie stellen vielmehr auf fundamentale Weise bekannte Vorstellungen von Identität, Kommunikation, dem Zugang zu Information und der Rolle des Designers in Frage. Infolge der wachsenden Bedeutung der Information in verschlüsselter und verdichteter Formen - ein bekanntes Beispiel ist der Barcode - wird unser Verständnis von Sichtbarkeit und Erkennbarkeit auf grundsätzliche Weise verändert. Es entsteht eine Ordnung der Formen, die auf den ersten Blick unleserlich und unverständlich ist und erst durch einen technischen Prozess des Lesens und Scannens ihre eigentliche Nachricht übermittelt. Auf diese Weise funktionieren Verfahren der Verschlüsselung und Kompression als Werkzeuge, die den Zugang zu Informationen organisieren und den Informationsfluss kontrollieren. Gestaltung bedeutet in diesem Zusammenhang immer weniger, eine möglichst offene Kommunikation zu ermöglichen, sondern Grenzen zu ziehen und zu markieren.



Für die Ausstellung "Stadtstaat" entwickelt Metahaven ein Forschungsszenario, das grundsätzliche Fragen der Methodologie und des politischen Kontextes behandelt, die mit Datenverschlüsselung und -verdichtung verbunden sind. Ausgehend von Recherchen in den beiden Städten Stuttgart und Utrecht entwirft die Gruppe eine utopische Erzählung über eine neue mögliche geographische Organisation mit einer neuen politischen Agenda. Die Ausstellung präsentiert Forschungsmaterial, experimentelle Entwürfe für ein Branding sowie detaillierte Designanwendungen für eine neue Art des Stadtstaates, in dem Stuttgart und Utrecht sich verbinden oder "verdichten". Die Arbeiten und Modelle in der Ausstellung arbeiten zwischen Informationsarchitektur und experimenteller Markenbildung, fokussieren auf den Begriff der Lesbarkeit und die Beziehung von Form und Raum. Thematisch präsentiert die Ausstellung eine Auseinandersetzung mit der Funktion visueller Gestaltung als einer Form des Grenzmanagements. Die fiktionale Marke des Stadtstaates repräsentiert ein radikales politisches Experiment, das gegenwärtige Phänomene des Stadtmarketings und Brandings in Frage stellt und mögliche Alternativen zur neoliberalen politischen Agenda verfolgt. Die vorgestellten Entwürfe sind dabei nicht notwendigerweise als umsetzbare Vorschläge gedacht, sondern erkunden in ihrer Fiktionalität die Ränder des Möglichen und Denkbaren, um den Blick zu erweitern. Die technischen Verfahren und ihre sozioökonomischen Bedingungen werden in den Entwürfen selbst zum Gegenstand und zum ästhetischen Material. Auf diese Weise diskutiert die Ausstellung neue Informationsverfahren und den Raum, den sie erzeugen, als maßgebliche Parameter gegenwärtiger Gestaltung.



Metahaven (Daniel van der Velden, Vinca Kruk und Gon Zifroni) arbeitet als Forschungs- und Designbüro in Amsterdam und Brüssel. Zu den bisherigen Arbeiten von Metahaven zählt der Entwurf einer visuellen Identität für den Mini-Staat Seeland sowie Forschungsprojekte über den ehemaligen Volkspalast in Bukarest und die europäische Internet-Suchmaschine Quaero. Arbeiten von Metahaven waren in der letzten Zeit in Ausstellungen an der Architectural Association London, Arnolfini in Bristol, Stroom in Den Haag und der Architekturbiennale in Venedig 2008 zu sehen. 2008 zeigten sie die Einzelausstellung "Affiche Frontière" im CAPC, Musée d'Art Contemporain in Bordeaux. Neben Tätigkeiten im Grafikdesign, in der Forschung und zahlreichen Veröffentlichungen hat Metahaven weltweit Vorträge gehalten und an Konferenzen teilgenommen. Die Mitglieder der Gruppe unterrichten an der Yale University in New Haven, der Academy of Arts in Arnhem, dem Sandberg Institute in Amsterdam und der Ecole régionale des beaux-arts in Valence, Frankreich.


Kuratoren: Axel John Wieder (Künstlerischer Leiter, Künstlerhaus Stuttgart) und Binna Choi (Casco Utrecht)
Die Ausstellung ist eine Koproduktion mit Casco, Office for Art, Design and Theory in Utrecht.


Mit freundlicher Unterstützung der Mondriaan Foundation.

Medienpartner: Slanted

 






 

"Keine avancierte Kunst in Stuttgart?"
Podiumsdiskussion
Mittwoch, 7. Oktober 2009
20 Uhr

Ort: Württembergischer Kunstverein, Schlossplatz 2, 70173 Stuttgart

Veranstalter: Künstlerhaus Stuttgart und Württembergischer Kunstverein

PodiumsteilnehmerInnen sind u.a.:
Axel John Wieder (Künstlerischer Leiter des Künstlerhauses Stuttgart)
Hans D. Christ und Iris Dressler (Direktoren des Württembergischen Kunstvereins)
Jean-Baptiste Joly (Leiter der Akademie Schloss Solitude)
Xavier Zuber (Leitender Dramaturg der Staatsoper Stuttgart)
Christian Lorenz (Intendant der Internationalen Bachakademie Stuttgart)
Moderation: Petra von Olschowski (Geschäftsführerin der Kunststiftung Baden-Württemberg)

 

 

 

Save the Date:

ART PARADE - Kultur macht mobil!
19. November 2009, nachmittags

 

Liebe Mitglieder und Freunde des Künstlerhaus Stuttgart,

um auf die drohenden finanziellen Kürzungen bei Stuttgarter Kultureinrichtungen
öffentlichkeitswirksam zu reagieren findet eine

ART PARADE

durch die Stuttgarter Innenstadt am

Donnerstag, den 19. November 2009
im Laufe des Nachmittags

 

Von den Kürzungen direkt betroffene als auch nicht unmittelbar betroffene Institutionen
sowie Einzelpersonen sind aufgerufen, sich spartenübergreifend, zahlreich, bunt und laut
an der Veranstaltung zu beteiligen.

Der Verein Kunst08+ hat sich bereit erklärt, gegenüber dem Ordnungsamt als Veranstalter
aufzutreten.

Zur Diskussion über die weitere Umsetzung findet am kommenden Montag, den 19. Oktober,
um 19 Uhr ein Treffen im Württembergischen Kunstverein statt. Hierzu möchten wir Sie/Euch
kurzfristig aber herzlich einladen und um rege Teilnahme bitten.

Weitere Details zur ART PARADE folgen!

 

 

 

HRE-STIFTUNGSPREIS 2009

 

PRESSEKONFERENZ

DIENSTAG, 3. NOVEMBER 2009

11 UHR

KÜNSTLERHAUS STUTTGART, 2. OG

 

 

Ihre GesprächspartnerInnen sind:

 

Dr. Max Gögler, Vorsitzender des HRE-Stiftungsrates

Nikolaus Koliusis, Mitglied des HRE-Stiftungsrates

Karl Duschek, Geschäftsführer der Stankowski-Stiftung

Dr. Hannelore Paflik-Huber, 1. Vorsitzende Künstlerhaus Stuttgart

Marlene Laube, Geschäftsführerin Künstlerhaus Stuttgart

Axel John Wieder, Künstlerischer Leiter Künstlerhaus Stuttgart

 

Seit 1968 fördert die Stiftung für Kunst und Wissenschaft der Hypo Real Estate Bank AG mit Sitz in Stuttgart künstlerische und geistige Arbeiten auf den Gebieten Malerei, Bildhauerei, Musik, Theater, Architektur und Design.

Der Stiftungsrat der HRE unter dem Vorsitz des ehemaligen Regierungspräsidenten Baden-Württembergs Dr. Max Gögler hat sich dieses Jahr dazu entschlossen, den mit 15.000 Euro dotierten HRE-Stiftungspreis zu jeweils gleichen Teilen an die Stankowski-Stiftung und das Künstlerhaus Stuttgart zu verleihen und würdigt damit zwei Stuttgarter Institutionen, die in den letzten Jahren herausragende Arbeit auf den Gebieten der angewandten und zeitgenössischen bildenden Kunst geleistet haben.

 

In den Jurybegründungen heißt es:

 

Anton Stankowski hat wesentlich zum künstlerischen Selbstverständnis beigetragen, wenn es darum geht, die freie Kunst mit der so genannten angewandten Kunst erfolgreich in Verbindung zu bringen. Die Stankowski-Stiftung hat in den vergangenen Jahren größte Anstrengungen unternommen, diese künstlerische Position auch an eine jüngere Generation weiterzugeben.

 

Das Künstlerhaus Stuttgart hat sich seit seiner Gründung vor über 30 Jahren als einer der wichtigsten Orte für zeitgenössische Kunst in Stuttgart etabliert. Das Künstlerhaus bildet auf beispielhafte Weise eine Schnittstelle zwischen internationalen Tendenzen und der lokalen Szene und trägt entscheidend zum positiven Selbstverständnis der Kulturlandschaft in Stuttgart bei.

 

 

 

 

 


 

 
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