german galleries / index cities / index galleries / index artists

Kölnischer Kunstverein

Öyvind Fahlström

"Meatball Curtain (for R. Crumb)" (1969), "Garden - A World Model" (1973) und "The Little General (Pinball Machine)" (1967/68) - so heißen die drei Installationen, die der Kölnische Kunstverein in der Zeit vom 2. März bis zum 21. April 1996 in seinen Räumen zeigt und mit denen erstmalig in diesen Breitengraden und in diesem Umfang die Welt von Öyvind Fahlström vorstellt. Fahlström, geboren 1928 in Sao Paulo, aufgewachsen in Schweden und seit Beginn der 60er Jahre bis zu seinem Tod 1976 im Umfeld der New Yorker Pop Art Künstler Oldenburg, Johns und Rauschenberg lebend, gehörte lange zu den schattenhaften Gestalten der Kunstgeschichte. Doch diese Ausstellung wird ihn hoffentlich wieder zu dem machen, was er für viele Künstler - allen voran Mike Kelley - immer schon war : "einer der wichtigsten und komplexesten Künstler der 60er Jahre, ... eine völlig originäre Erscheinung."

Fahlströms Installationen, die er selbst als "variable Strukturen" bezeichnete, führen Kunst als spielerisches Szenario vor: Die Welt und ihre Wertsysteme werden aus ihren Zeichen konstruiert und bleiben doch ein Chaos. Dabei macht Fahlström den Betrachter zum Komplizen innerhalb seines "kinetischen Komplotts", indem sich die Bilder den Raum erobern. So vielschichtig und bisweilen bizarr wie die Erscheinungen der Wirklichkeit sind daher auch die lnhalte von Fahlströms Kunst: Engagiert-politische Aussagen und obszön-pornografische Motive, philosophische Erkenntnisse und subkulturelle Codes, sozial-ökonomisches Faktenwissen und schrille Cartoonzeichnungen stehen bewußt respektlos nebeneinander und kommentieren sich gegenseitig. Die möglichen Verknüpfungen, die verfügbaren Erzählweisen, die denkbaren Deutungen sind komplex und zugleich sehr aktuell. Fahlströms lnstallationen im Kölnischen Kunstverein erscheinen denn auch so frisch und unverbraucht, als hätte er sie eben erst dorthin "gemalt".


german galleriesindex citiesindex galleriesindex artists