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Kölnischer Kunstverein

Kölnischer Kunstverein
Die Brücke
Hahnenstraße 6
D-50667 Köln
Di - So 13 - 19 Uhr
Tel. 49-221-217021, Fax 49-221-210651
info@koelnischerkunstverein.de
www.koelnischerkunstverein.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

10.05. - 22.06.2003


"Wir müssen an Ihr Vorstellungsvermögen appellieren, um im Namen der Kunst vor- und rücksichtslos den Raum zu behaupten, in den Sie oder wir uns gedrängt haben. Mit welchem Recht, fragen Sie jetzt sicherlich."

KünstlerInnen: Kamal Aljafari, Cezary Bodzianowski, Josef Dabernig, Halt+Boring, Sanja lvekovic, Thomas Küpper, Július Koller, Jiri Kovanda, Josh Müller, Roman Ondák, Anatoly Osmolovsky, rasmus knud, Hans Schabus, Werner Würtinger, Heimo Zobemig

Am 9. Mai 2003 wird unsere erste Ausstellung in der "Brücke", dem neuen Domizil des Kölnischen Kunstvereins eröffnet. Der Titel der Ausstellung steht programmatisch für die Diskussionen der letzten Monate in Zusammenhang mit der Suche nach geeigneten Räumen für den Kölnischen Kunstverein. In diesem Zusammenhang thematisiert die Ausstellung grundsätzliche Fragen, die die langwierigen und kontroversen Auseinandersetzungen um die Suche nach adäquaten Räumen für den Kölnischen Kunstverein bestimmt haben. Fragen nach den Ansprüchen, die Kunst erhebt. Wie viel und welcher Raum wird der Kunst zugewiesen in Zeiten, in denen"wirkliche" Probleme und deren dringende Bewältigung anstehen? Wie sehr und wodurch alterieren Konzeptionen von Wirklichkeit und Relevanz in Zeiten des "Ausnahmezustandes", und welche Möglichkeiten hat Kunst, in die unterschiedlichen Konzeptionen von Wirklichkeit einzugreifen? Kann Kunst Widerstand gegen die Regime der Gewöhnung sein und Haltungen bzw. Strategien entwickeln, die jeder kritiklosen Anpassung an vermeintliche Unabänderlichkeiten widersprechen? Welche individuellen Wirkungsmöglichkeiten von Kunst können eingesetzt werden, und wie formen diese ihrerseits die Macht der Umstände oder lassen sie unberührt? Welche Bedeutung kommt der Imagination zu? Ist Kunst in der Lage, "Freiräume" für Erkenntnisse und Überzeugungen zu öffnen, die wir noch nicht kennen?

Die Ausstellung steht auch für den unfertigen, baustellenhaften Zustand der "Brücke". Als solche ist sie ein Appell an die Imaginationskraft, alles Unfertige und jedes noch stehende Baugerüst durch das Bild einer fertig renovierten "Brücke" zu ersetzen. Die aktuellen Entwicklungen haben gezeigt, dass der Wille des Kölnischen Kunstvereins die "Brücke" wieder auf den von Wilhelm Riphahn 1949/50 geplanten Originalzustand zurückzuführen und damit die architektonische Qualität des Gebäudes wieder sichtbar zu machen, nur in einem kontroversen Prozess zu erreichen ist. Die Ausstellung wie der Zustand des Gebäudes spiegeln diesen Prozess wider, die Baustelle wird Metapher für die aktuelle kulturpolitische Situation in Köln.

Die von Architekt Adolf Krischanitz geleitete Renovierung der "Brücke" ist bestimmt von einer der architektonischen Qualität und dem historischen Kontext des Gebäudes verpflichteten Radikalität und Geradlinigkeit. Krischanitz hat sich bei seiner Konzeption der Renovierungsarbeiten bewusst von jeder "Vorläufigkeit" verabschiedet, um dem Gebäude seine bereits verloren gegangene Materialität und Identität wieder zurückzugeben. Krischanitz' prozessualer Renovierungsansatz ist geprägt von Erforschen, Freilegen und Ergänzen und wird mit der ersten Ausstellung in der "Brücke" erstmals erkennbar werden. Im Mittelpunkt steht dabei der ehemalige Lesesaal der "Brücke", den Wilhelm Riphahn bereits als Ausstellungsraum mitgedacht hatte.

Die Beziehung zwischen dem Gezeigten und der Aufforderung zur Imagination des Nicht-Zeigbaren ist auch der rote Faden, der sich durch die von den Künstlern Josef Dabernig und Deimantas Narkevicius zusammengestellten Filmreihe zieht, die im Kino in der "Brücke" zu sehen ist. Damit beginnt der Kunstverein in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern eine intenhive und ausschließliche Bespielung des Kinos in der "Brücke" als Programm- und Autorenkino. Das Filmprogramm ermöglicht eine Vertiefung der in der Ausstellung gezeigten Positionen und Themen und umfasst Kurz- und Spielfilme von Kurt Kren, Gerard Holthuis, Daniela Kostova, John Smith, Otto Zitko, Thomas Korschil, Hans Scheugel, Peter Watkins, Algimantas Maceina, Werner Herzog, Frederick Wiseman, Sarunas Bartas, David Lamelas u.a.

Zur Ausstellung erscheint eine Broschüre als erster Teil einer umfassenden Publikation, die die einzelnen Projekte der KünstIerInnen vorstellt.

Pressegespräch: Freitag, 9. Mai 2003, 11 Uhr

Eröffnung: Freitag, 9.5.2003, 19 Uhr

 

 

 

 

Termine Projekt Migration

 

SONNTAG, 20. 7., 19.00

Filmreihe: GLOBAL VILLAGE NIGHT

 

AMSTERDAM GLOBAL VILLAGE, Johan van der Keuken, NL 1996, 245 min

Ein vierstündiges Portrait von Johan van der Keukens Heimatstadt Amsterdam, die seit Jahrhunderten so vielen Unterschlupf gewährt und dabei den Charme eines Dorfes beibehalten hat. Wie eine gewaltige musikalische Komposition mit vielen Themen, vielen Motiven und Variatioen evoziert der Film das Unverwechselbare dieser Stadt und ihrer Bewohner - Holländer, Emigranten, Flüchtlinge, Zugereiste - die Amsterdam mit der ganzen Welt verbinden.

 

 

MONTAG, 21. 7., 19.00

Filmreihe: LEBEN IN MEHREREN KULTUREN

 

DAS HOCHZEITSBANKETT, Ang Lee, USA/Taiwan 1993, 106 min

Ein junger, homosexueller Taiwanese in New York kann einer arrangierten Hochzeit nur entgehen, indem er den Eltern eine Scheinehe vormacht.

 

30.07.2003, 19 Uhr im Kino in der Brücke

 

Kurzfilmprogramm

ALIEN NATION - FILMART TAKES POSITION

Unter dem Titel FILMART TAKES POSITION organisiert Sixpack Film alles zwei bis drei Jahre eine internationale Ausschreibung, die jeweils einem neuen, im weitesten Sinngesellschaftspolitischen Thema gewidmet ist. FILMART TAKES POSITION versteht sich als Forum für filmkünstlerische Statements sozialkritischer Natur. (...)

Parallel zur so genannten Globalisierung und dem wirtschaftlichen Druck, den diese ausübt, findet eine umfassende gesellschaftliche Entsolidarisierung statt. Zu den ersten Opfern dieses Prozesses zählen die Fremden. ALIEN/NATION wählten wir als Thema der ersten Filmrolle, um auch von Seiten der Filmkunst zu diesem Phänomen Stellung zu nehmen. Die erneut aufgebrochene Problematik sozialer Ausgrenzung, Migrationsbewegungen, Fremdenfeindlichkeit staatlicher und politischer Repression und das globale Gefühl der Bedrohung und Entfremdung sollten die Themen der quer durch das Jahr 1996 einzureichenden filmischen Statements sein. Zugelassen waren alle Gattungen und Genres; nur die Länge der einzelnen Beiträge war mit fünf Minuten begrenzt."

(Brigitta Burger-Utzer, Peter Tscherkassy)

Diese Vorführung beendet die Filmreihe DAS KINO ZWISCHEN DEN KULTUREN

THE CINEMA OF IN-BETWEEN

LE CINÉMA DU MÉTISSAGE.

Im September 2003 wird die Film- und Vortragsreihe fortgesetzt: es folgen Filmreihen ausgesucht vom Kölner Filmkriker Olaf Moeller, der Künstlerin Ayse Erkmen und dem Filmemacher, Autor und Künstler Harun Farocki. Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben, einen schönen Sommer wünscht das Büro "Projekt Migration".

 

 

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