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GAK

Gesellschaft für Aktuelle Kunst e.V.
Teerhof 21 (Weserburg)
28199 Bremen
Tel. 0421 - 50 08 97; Fax 0421 - 59 33 37; E-Mail: GAK-Bremen@t-online.de
Di - So 11 - 18 Uhr, Do bis 21 Uhr, Mo geschlossen
http://www.gak-bremen.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

Am 24., 25. und am 31. Dezember geschlossen. Am 26. Dezember und am 1. Januar geöffiet von 14 bis 18 Uhr.

 

4.12.1999 - 9.1.2000


Hundstage

Knut Asdam, Tracey Emin, Gillian Wearing

3 Videoprojektionen

 

Die zeitgenössische Kunst reflektiert in kürzeren oder längeren Videosequenzen das Spiel mit der Narrativität: Fragmente von Handlung, von Erzählung werden isoliert; in ihrer Wiederholung in überschaubarer zeitlicher Länge wird ein bestimmter Effekt erzeugt. Die in der Sequenz dargestellte Zeitlichkeit wird relativiert oder aufgehoben. Dadurch entsteht eine eigentümliche Spannung, die sowohl psychologisch als auch formalisierend wirkt.

Knut Asdam, geb. 1965, lebt in New York und Oslo: Untitled: Pissing (1995) Die Videosequenz zeigt uns eine Nahaufnahme: den Schritt eines, mit einer weißen Hose bekleideten Mannes, und wir sehen, wie er in seine Hose pinkelt. Zuerst zeichnet sich nur ein kleiner feuchter Punkt ab, der sich schnell ausbreitet, bis die Hose völlig durchnäßt ist. Das Bild evoziert vielleicht die Vorstellung einer mangelnden Selbstkontrolle, die Erinnerung an eine kindliche traumatische Erfahrung, aber es ist auch ein formal schönes Bild eines sanften Prozesses, der in der Wiederholung zu einem abstrakten Rhythmus wird. Diese Ambivalenz situiert die Arbeit zwischen Realität und Traum.

Tracey Emin, geb. 1966, lebt in London: Homage to Edvard Munch and to all my dead children (1998) Die Künstlerin hockt, nur die Rückenansicht ist zu sehen, auf einem Bootssteg. Die Kamera schwenkt vom Körper weg, läßt sich vom Sonnenlicht, das vom Wasser reflektiert wird, blenden, und kehrt dann wieder zum Körper zurück. Ein lang anhaltender Schrei verklingt nur langsam. Diese einminütige Sequenz abstrahiert den Schmerz und die Trauer zu einer unendlichen Sehnsucht, aber auch zu einem eigenständigen, abstrakten Rhythmus.

Gillian Wearing, geb. 1966, lebt in London: I love you (1999) Die Arbeit verarbeitet die Erfahrungen mit der Wiederholung von Videosequenzen. Eine merkwürdige nächtliche Szene in einer ruhigen Wohngegend: zwei Ehepaare parken ihr Auto vor dem Haus, steigen aus, plötzlich bricht eine Frau in einen hysterischen Anfall aus. Die Szene wird mit minimalen, zunächst kaum zu bemerkenden Veränderungen acht mal wiederholt.

Die Ausstellung wird unterstützt durch: Der Senator für Inneres, Kultur und Sport, die Deutsche Factoring Bank, dem Ortsbeirat Neustadt-Woltmershausen und dem British Counop.

Eröffnung am 3.12.1999 um 20 Uhr.

 

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