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Bonner Kunstverein

August-Macke-Platz/Hochstadenring 22
53119 Bonn
Tel. 0228 - 69 39 36
tägl. 11 - 17 Uhr außer Mo; Do 11 - 19 Uhr
E-mail: mitteln@uni-bonn
http://kultur.nat.de/bkv
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

30.4. - 29.6. 1997


Jochen Lempert

365 Tafeln zur Naturgeschichte

 


Nach der Vorstellung der Fotoarbeiten von Jochen Lempert (geb. 1958) in der Gruppenausstellung Bon direct 1995 und in der Themenausstellung Berechenbarkeit der Welt 1996 richtet der Bonner Kunstverein dem in Bonn aufgewachsenen und gegenwärtig in Hamburg lebenden Künstler und Biologen die erste umfassende Einzelausstellung in einem öffentlichen Institut ein.

Die Grenzüberschreitungen zwischen Kunst und Wissenschaft sind nicht erst in unserem Jahrhundert und auch nicht nur in unserem Kulturkreis Ausdruck des menschlichen Dranges, Wirklichkeit, genauer die eigene Lebenswirklichkeit auf verschlungenen Wegen und mittels komplexer Strategien begreiflicher werden zu lassen.

Jochen Lempert ist Biologe. Als Künstler überschreitet er die in der Wissenschaft gültigen normativen Strategien mittels einer kreativen Auslotung und Vernetzung fotografischer Möglichkeiten zwischen Dokumentation und malerischer Transformation.

Gegenstand der s/wFotografie ist das Tier in all seinen Erscheinungsformen vom wissenschaftlichen Objekt in naturkundlichen Museen bis zum Tatoo auf der menschlichen Haut in der Alltagszivilisation. Die Methode entspricht jener des Archivierens und vergleichenden Reflektierens, die wand und raumfüllende Vernetzung verbindet das archivierende Prinzip von Forschungsstätten mit dem kreativen Prinzip der Sprengung gesicherter Erkenntnisse. Die Fotoarbeiten sind in allen Aspekten vom Papier als Träger über die schwankende Balance zwischen Schärfe und Unschärfe bis zur wandfüllenden Inszenierung Brennpunkte für eine inhaltliche Auseinandersetzung mit unserem Verständnis vom Leben des Tieres wie des Menschen vor dem Hintergrund seiner totalen Ausbeutung in der Wissenschaft wie im gesellschaftlichen Alltag auf der einen Seite und für eine formale Auseinandersetzung mit einem ganz und gar außergewöhnlichen Verständnis von Fotografie und vice versa.

 

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit zahlreichen Abbildungen, einem wissenschaftlichen und poetischen TextAnhang sowie einem Epilog von Annelie Pohlen und Stephan Berg, dem künstlerischen Leiter des Freiburger Kunstvereins, wo die Ausstellung 1998 gezeigt wird.

Die Ausstellung wird unterstützt von der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg und von der Kunststillung Sparkasse Bonn.

Führungen durch die Ausstellung werden angeboten am Do 15.5., 5.6., 19.6. um 18 Uhr, So 11.5., 25.5., 8.6., 29.6. um l l Uhr. Öffnungszeiten: Di - So 11 - 17 Uhr, Do 11 - 19 Uhr.

 

 

 

30.4. - 25.5. 1997


Tamara Grcic

(Duchamps Urenkel VI)

 


Als 6. Station der in lockerer Folge konzipierten Ausstellungsreihe "DUCHAMPS URENKEL", die als offenes Projekt jüngsten Tendenzen der aktuellen Kunst nachspürt, stellt der Bonner Kunstverein die in Frankfurt lebende Künstlerin Tamara Grcic vor.

In ihren konkret auf den jeweiligen Ausstellungsraum bezogenen Installationen gelingt es der 1964 in München geborenen Tamara Grcic, der vermeintlich vertrauten vorgefundenen Realität eine andere, zweite Wirklichkeit zu verleihen. Durch ihre poetischen Setzungen banal-realer Objekte erfahren die ihnen innewohnenden sinnlichen Qualitäten eine unvermutet bestechende Präsenz - eine Herausforderung an unsere Wahrnehmung.

Für ihre Arbeit verwendet Tamara Grcic ausschließlich Materialien, mit denen wir tagtäglich umgehen. In den letzten Jahren waren es vornehmlich kultivierte Naturprodukte wie Früchte, Schnittblumen oder Gemüse, mit denen sie eindringliche Bilder im Raum schuf. Als Beispiel sei die Arbeit "Melonen auf Tischen in Raum" angefiihrt, bei der sie für die Dauer von 12 Stunden die Ausstellungsfläche des Frankfurter Portikus mit Tischen ausfüllte, auf denen 700 spanische Melonen verteilt lagen. Es entstand ein Stilleben, bei dem neben der ausgeprägten plastischen Form und der intensiven Farbigkeit als weitere Komponente der von den Früchten ausgehende Duft die Sinne der Betrachter nachhaltig beeindruckte.

In Grzics neueren Arbeiten läßt sich hingegen eine deutliche Hinwendung zum Menschen konstatieren. Die Annäherung erfolgt jedoch eher behutsam und thematisiert zunächst die äußere Umhüllung. So wird im Mittelpunkt ihrer für den Studioraum des Bonner Kunstvereins konzipierten Installation ein größeres Konvolut von Winterbekleidung stehen.

 

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation als Erweiterung des Ordners DUCHAMPS URENKEL.

Führungen durch die Ausstellung: So 11.5; 25.5. um 11 Uhr; Do 15.5. um 18 Uhr

 

 

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